Daheim in den Bergen - Wunsch und Wirklichkeit - Fr. 10.05. - ARD: 20.15 Uhr

Blut ist dicker als Wasser - oder?

07.05.2024 von SWYRL/Marina Birner

Mit zwei neuen Filmen geht die Alpensaga "Daheim in den Bergen" (ARD) weiter: Die Familienstreitigkeiten zwischen den Leitner-Brüdern und den Huber-Schwestern spitzen sich zu - nicht nur die Existenz der Familienhöfe steht auf dem Spiel.

Zwischen 800 und 900 Liter Milch geben die Kühe auf dem fiktiven Leitnerhof (Drehort: Sibratshofen im schwäbischen Landkreis Oberallgäu) am Tag - möglich macht das der gute alte Melkroboter "Sepp". Ohne diese teure Anschaffung, so ist im Film "Daheim in den Bergen - Wunsch und Wirklichkeit" zu erfahren, gäbe es den Betrieb so nicht mehr. Und wer in den letzten Jahren auch nur mit einem halben Ohr die Nachrichten verfolgt hat, der weiß, dass so etwas realistisch ist und dass das Höfesterben in Deutschland mittlerweile fast schon zur grausamen Normalität in der Landwirtschaft gehört. Wie gut, dass die Leitner-Söhne Florian (Matthi Faust) und Georg (Thomas Unger) nach dem Tod ihres Vaters auch im elften Film der beliebten Heimatreihe "Daheim in den Bergen" kräftig mit anpacken, um den Hof weiterzuführen und das Erbe zu bewahren. Sehr zum Missfallen von Florians Freundin. Lisa (Theresa Scholze), eine der beiden Huber-Schwestern, steckt ihre Energie lieber in das Walserhotel, das sie als Pächterin zu neuer Größe führen will ...

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Kann das Leben eindimensional sein?

Im ersten von zwei neuen Filmen der 2018 gestarteten ARD-Reihe geht es wie gewohnt drunter und drüber: Die Huber-Töchter und die Leitner-Söhne navigieren inmitten ihres geschäftigen Lebens zwischen bäuerlichem Anwesen (Drehort Huberhof: Sennalpe Oberberg in Immenstadt) und florierendem Hotelgasthof durch ihre Träume und Herausforderungen. Doch der sowieso fragile Alltag gerät ins Wanken, als Marie Huber (Catherine Bode) einen Rückschlag bei ihrer MS-Erkrankung erleidet.

Während ihr Partner Georg zwischen seiner Unterstützung für Marie und seinen Verpflichtungen auf dem Leitnerhof hin- und hergerissen ist, findet Marie bei ihrer Schwester Lisa keine Hilfe. Die ehemalige Rechtsanwältin durchlebt ihre eigene Verwandlung fernab familiärer Bindungen: Hof oder Hotel? Ist das Leben wirklich so eindimensional, so planbar? Beim Geld hören offenbar nicht nur Freundschaften, sondern auch Familienbande auf - oder? Die Macher blicken diesmal durchaus tief in menschliche Abgründe und halten den Zuschauerinnen und Zuschauern den Spiegel vor: Wie weit darf und soll man gehen, um das eigene Dasein zu schützen? Und was ist mehr schützenswert? Das Erbe oder die Blutsbande?

Städtische Alpensaga mit Moral

Der elfte Teil der dank ihrer "preußischen" Protagonisten recht städtisch wirkenden Alpensaga greift einmal mehr ins volle Leben. Auch die unwahrscheinlichsten Melo-Basteleien (Drehbuch: Martin Zimmermann) bekommen unter der Regie von Markus Imboden eine erstaunliche szenische Durchschlagskraft.

Eine gewisse Moral kommt einem bereits nach wenigen Minuten in den Sinn - oder eher: eine Erkenntnis - nämlich dass "Wunsch und Wirklichkeit" häufig weit auseinanderklaffen. Die Protagonisten stoßen jedenfalls auf die harte Realität. Die stetige Suche nach einem Gleichgewicht zwischen Autonomie und Verantwortung bringt die Beziehungen zwischen den Huber-Schwestern und den Leitner-Brüdern gehörig ins Schwanken. Imboden und Zimmermann verleihen der Familiengeschichte aber auch neue Dynamik, auch dank der Schauspieler Sogol Faghani und Karim Chérif, die das Ensemble erweitern. Gleichzeitig verabschiedet sich Martina Gedeck, eine vielfach ausgezeichnete Schauspielerin, nach nur zwei Filmen von ihrer Rolle als "durchgeknallte Zockerin".

Die ersten acht Filme der Reihe "Daheim in den Bergen" verfolgten durchschnittlich mehr als vier Millionen Zuschauer. Die beiden 2023 ausgestrahlten Episoden kamen dagegen nur noch auf etwas mehr als drei Millionen Zuschauer. Am Freitag, 17. Mai, wird der zweite neue Film "Schulter an Schulter" zur besten Sendezeit ausgestrahlt.

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