"Wilsberg - Datenleck" - Sa. 11.05. - ZDF: 20.15 Uhr

Wir sind die Guten

07.05.2024 von SWYRL/Susanne Bald

Der schrullige Privatermittler und Antiquar Georg Wilsberg muss seinem Freund Ekki erneut aus der Patsche helfen. Der Finanzbeamte ist wieder einmal in Mordverdacht geraten. Das Opfer diesmal: ein IT-Experte.

Es ist nicht das erste Mal, dass Ekki Talkötter (Oliver Korittke), der beste Freund von Antiquar und Privatermittler Georg Wilsberg (Leonard Lansink), in Mordverdacht gerät. Schon mehrfach musste Wilsberg ihm helfen, seinen Namen reinzuwaschen. In Folge 22 etwa, "Filmriss", wurde er verdächtigt, eine Prostituierte getötet zu haben, im 50. Film , "Tod im Supermarkt", war es ein Supermarktleiter. In "Datenleck", dem mittlerweile 82. Film der ZDF-Reihe "Wilsberg", soll der Finanzbeamte nun einen IT-Techniker auf dem Gewissen haben. Doch jeder, der ihn kennt, die Zuschauer eingeschlossen, weiß: Ekki ist vieles, aber sicherlich kein Mörder. Auch diesmal nicht.

Ist die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse auf den Tischen. Das trifft im aktuellen Fall auf die Münsteraner Kriminalpolizei ebenso zu wie auf das Finanzamt, denn sowohl Kommissarin Anna Springer (Rita Russek) als auch Ekkis Chef Grabowsksi haben sich eine Auszeit genommen. Während sich Kommissar Overbeck (Roland Jankowsky) in Annas Abwesenheit mit dem verhassten, überheblichen Kollegen Harald Drechshage (Stefan Haschke) aus Bielefeld arrangieren muss, erhält Ekki den Auftrag, vorübergehend sein Team zu führen sowie das Systemupdate auf den Finanzamt-Rechnern zu überwachen, das der IT-Techniker Ralph Fechner vor Ort durchführen soll. Wenig später ist Fechner tot, ermordet, und Overbeck und Drechshage ermitteln ausgerechnet gegen Ekki.

Abonniere unseren Newsletter und wir versprechen, deine Mailadresse nur dafür zu verwenden.

Abonniere doch jetzt unseren Newsletter
Mit Anklicken des Anmeldebuttons willige ich ein, dass mir die teleschau GmbH den von mir ausgewählten Newsletter per E-Mail zusenden darf. Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und kann den Newsletter jederzeit kostenlos abbestellen.

Gute Freunde und seltsame Zufälle

Denn dieser hatte kurz vor dem Mord vor den Augen der Kollegen eine lautstarke Auseinandersetzung mit dem Opfer, eine versehentliche Handgreiflichkeit inklusive. Der Grund: ein Systemausfall während des Updates, in dessen Zuge 25.000 Euro über Ekkis Rechner verloren gingen. Dass er ausgerechnet diese Summe tags darauf für seinen Traum-Camper angezahlt haben soll, macht ihn nur noch verdächtiger.

Klar, dass Wilsberg und Freundin und Anwältin Tessa (Patricia Meeden) alles dafür tun, Kumpel Ekki zu helfen. Und auch die Unterstützung von Annas Patentochter Merle (Janina Fautz) wird wieder einmal benötigt: Die begabte Hackerin soll sich in den Hacker-Verein Byte MS einschleusen, bei dem der Ermordete Mitglied war, um an hilfreiche Infos zu kommen. "Wir sind die Guten", beteuern die Mitglieder des idealistischen Vereins immer wieder, die Vorsitzende Yasemin König (Anne Schäfer) ist auch die Trainerin des digitalen Sicherheitscoachings, das Kommissar Overbeck gerade für sein Team plant. Nur einer von vielen seltsamen Zufällen in diesem "Wilsberg"-Fall.

Das Jubiläum naht

Im nächsten Jahr feiert "Wilsberg" das 30-Jahre-Jubiläum. Im Pilotfilm von 1995 verkörperte noch Joachim Król den Antiquar und Privatermittler aus Münster, 1998 übernahm Leonard Lansink und machte Wilsberg zu seiner Lebensrolle und für die Fans zur Kultfigur. Und nicht nur die Zuschauer haben noch immer Lust auf die Serie, wie die stabilen Quoten zwischen sechs und acht Millionen Einschaltenden zeigen, sondern auch Hauptdarsteller Leonard Lansink ist ihrer mit mittlerweile 68 längst nicht überdrüssig, wie er vor einigen Monaten im Interview mit der Agentur teleschau verriet: "Klar. Wir sind ja keine Dachdecker oder Maurer. Die Schauspielerei ist keine körperlich anstrengende Tätigkeit. Man kann das noch lange übers Rentenalter hinaus betreiben, man braucht ja auch alte Schauspieler. King Lear kann schließlich nicht von einem 16-Jährigen gespielt werden."

"Datenleck" ist bereits der dritte "Wilsberg"-Film in diesem Jahr, wie beim letzten, "Blinde Flecken", führte Vivian Naefe Regie. Rita Russek als Anna Springer fehlt bis auf wenige kleine Szenen in diesem Film, was zwar schade ist, aber dafür ist es schön zu sehen, wie Wilsberg die Kommissarin vermisst, die alte Flamme ist ganz offensichtlich noch nicht erloschen. Und auch die Schlagabtausche zwischen Overbeck und seinem Interims-Partner Drechshage sind, neben Merles Besuch, eine nette Abwechslung in der doch oft recht behäbigen Serie. Und ausgerechnet die Streithähne Overbeck und Wilsberg, die sonst so gut wie nie ein ruhiges Wort miteinander sprechen können, stellen diesmal stellenweise sogar gemeinsam Ermittlungen an.

Gedreht wurde "Datenleck" im Oktober 2022, unter erschwerten Bedingungen, wie Tessa-Darstellerin Patricia Meeden der Seite allesmuenster.de verriet. Ständig habe es lautstarke Störungen gegeben: erst von der Müllabfuhr, dann von einer Baustelle und zu guter Letzt durch Kirchenglocken, die die Dreharbeiten verzögerten. Zwei neue Folgen wurden gerade in Münster gedreht: "Phantomtod" und "Trügerische Sicherheit". Die Ausstrahlungstermine stehen allerdings noch nicht fest.

Das könnte dir auch gefallen


Trending auf SWYRL