29.09.2023 von SWYRL/Bettina Friemel
Horst Lichter verstand nicht sofort, wie die gelbe Jacke mit Muhammad Ali in Verbindung gebracht werden konnte. Doch mit jeder weiteren Information der Verkäufer stieg auch der Sammlerwert des "Bares für Rares"-Objekts,
"Ist das jetzt ein Objekt?", fragte Horst Lichter verwundert den Experten Sven Deutschmanek. Eine Jacke bei "Bares für Rares"? Da musste schon eine besondere Geschichte dahinterstecken. Deutschmanek drehte die Jacke um und zeigte den Aufdruck "Superman vs. Muhammad Ali". "Die hat dem nicht gepasst", wusste Lichter, dass sie der weltberühmte Boxer wohl nicht selbst getragen haben konnte.
Profi-Boxerin Naomi und ihr Bruder Geronimo aus Frankfurt brachten Licht ins Dunkel: "Wir haben die Jacke von unserem ehemaligen Boxtrainer geschenkt bekommen, als wir relativ jung waren." Doch seit 17 Jahren hing das Objekt nur noch im Staubbeutel im Schrank. "Warum hat die so eine Bedeutung?", fragte sich der Moderator, wer wohl dieser Angelo sein könnte. "Das sagt mir jetzt alles nix." Geronimo erklärte: "Unser ehemaliger Boxtrainer hatte die persönlich von Angelo Dundee, das war Muhammad Alis Trainer, geschenkt bekommen."
Anlass für den Aufdruck war der Comic-Start von "Superman vs. Muhammad Ali" im Jahr 1978/79. "So alt müsste dann auch die Jacke sein", vermutete Geronimo, dessen Trainer Olaf Rausch selbst eine bekannte Größe im Boxring war. "Muhammad Ali kennt eigentlich jeder", sah Sven Deutschmanek den Sammlerwert. Doch die Story alleine reichte ihm nicht aus, um einen hohen Preis anzusetzen: "Ich bräuchte eine Fotodokumentation. Wenn ich jetzt ein Foto hätte, wie Olaf Rausch die von Angelo Dundee bekommen hat."
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Horst Lichter ist begeistert: "Das ist verrückt, das ist außergewöhnlich"
Noch besser wäre ein Foto, auf dem Dundee selbst die Jacke trägt. Unbestickte Exemplare gab es mehrfach, "und es gibt auch wirklich solche Jacken mit Unterschrift von Angelo Dundee". Ein paar Flecken entdeckte Deutschmanek ebenfalls. "Das ist Blut von den Gegnern", meinte Horst Lichter. "Ich finde die eigentlich sehr, sehr geil", doch die von Naomi gewünschten 10.000 Euro konnte der Experte nicht direkt bestätigen. "Das ist ein Spekulationsobjekt", deshalb schätzte er grob "ab 1.000 Euro aufwärts". Lichter zückte die Händlerkarte: "Das ist verrückt, das ist außergewöhnlich."
Christian Vechtel präsentierte das Kleidungsstück wie auf dem Laufsteg. "Das ist ein richtig cooler Style", fand Susanne Steiger. "Also, wir sind hier nicht bei Coco Chanel", lachte Friedrich Häusser. Doch mit der Wertfindung taten sich alle schwer. "Da gibt es nicht wirklich einen Preis", überlegte Fabian Kahl. Höher als 2.200 Euro wollte niemand bieten, schon gar nicht die gewünschten 10.000 Euro. "Das könnte aber auch noch zu wenig sein, man weiß es halt nicht", schlug Kahl den Verkauf an anderer Stelle vor.
Er erkannte das Potenzial des Objekts: "Wenn ihr das irgendwie bewiesen bekommt und einen Sammler findet, dann gibt es richtig Geld." Susanne Steiger riet außerdem: "Der beste Markt dafür ist in den USA." Vechtel verabschiedete die Geschwister: "Wir wünschen euch ganz viel Glück damit!"
"Bares für Rares": Goldenes Collier übertrifft Schätzpreis
Die weiteren Raritäten der Trödel-Show: Sven Deutschmanek bewertete die Leuchtreklame von "Stollwerck" aus den 1950er-Jahren mit 600 bis 700 Euro. Sein Speicherfund brachte dem Verkäufer 750 Euro von Christian Vechtel ein, der das Schild für seinen Laden haben wollte.
Ein goldenes Collier mit Amethyst aus den 1960er- oder 70er-Jahren hatte einen Wert von 1.600 bis 1.800 Euro. Susanne Steiger bot sofort 1.800 Euro und erhöhte sogar noch auf 2.000 Euro: "Ich mache jetzt die Kugel ab, und dann kommt in diese Aussparungen schwarze Emaille und dann ist das wieder total en vogue."
Die Porzellanfigur "Dornröschen" von Ens aus den 1950er-Jahren hatte kleine Beschädigungen und war deshalb nur noch 250 bis 300 Euro wert. "Ich habe die in weiß", stellte Fabian Kahl fest und kaufte sie auch nochmal in bunt für 280 Euro.
Den silbernen Hochzeitsbecher aus den 1860er- bis 70er-Jahren schätzte die Expertin auf 800 bis 1.000 Euro. Bei 700 Euro wurde sich das Verkäuferpaar mit Friedrich Häusser einig. Der schmiedete schon Pläne: "Zuerst werde ich einen Rotwein daraus kosten, und dann kommt er vielleicht in die Vitrine."
Die handgeformte Schatten-Skulptur von Randy Cooper aus dem Jahr 1997 wurde auf 500 bis 700 Euro geschätzt. Für 650 Euro kaufte Fabian Kahl das ungewöhnliche Kunstwerk: "Das verwirrt einen auch, wenn man in den Raum reinkommt und dann steht das da."