ARD-"Morgenmagazin"

Astronaut Matthias Maurer sah Krieg in der Ukraine aus dem Weltall: "Mit bloßem Auge ganz deutlich zu erkennen"

24.05.2022 von SWYRL

Wie sieht Krieg von ganz oben aus? Matthias Maurer weiß es: Er habe Raketeneinschläge in Kiew vom Weltraum aus beobachtet, erzählte der ESA-Astronaut nun im ARD-"Morgenmagazin".

"Warum halten wir Menschen nicht zusammen?", fragt sich Matthias Maurer nach einer sechsmonatigen Weltraummission. Er war der zwölfte deutsche Astronaut im Weltall; 2017 wurde der promovierte Materialwissenschaftler ins Europäische Astronautenkorps aufgenommen. Mit der Mission "Cosmic Kiss" flog er im November 2021 zur ISS und blieb anschließend ein halbes Jahr auf der Raumstation. Nun, am 9. Mai, ist er wieder auf der Erde gelandet. Im ARD-"Morgenmagazin" hatte Maurer nun so einiges zu erzählen - auch davon, wie er den Krieg aus der Vogelperspektive erlebt hat.

"Wenn man im Weltall ist, fühlt man sich im ersten Moment so weit weg", erinnerte er sich im "Moma"-Gespräch mit Anna Planken und Till Nassif. "Aber man konnte, wenn man über die Ukraine geflogen ist, deutlich sehen, was auf dem Boden passierte." Zu Beginn des Krieges sei das ganze Land nachts dunkel geworden. "Man hat eigentlich nur noch Kiew erkannt", berichtete Maurer. "Dann konnte man in den ersten Kriegstagen auch die Einschläge erkennen. In Kiew konnte man nachts Blitze sehen, das waren Raketen, die einschlugen."

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"Krieg, von oben gesehen, wirkt noch hundertmal irrationaler als vom Boden aus"

Auch ohne Dunkelheit sei das Geschehen klar erkennbar gewesen, wie der Raumfahrer erzählte: "Tagsüber standen riesige Rauchwolken über Städten wie Mariupol. Das war also mit bloßem Auge aus dem Weltraum ganz deutlich zu erkennen." In solchen Augenblicken habe er sich der Ukraine "viel näher" gefühlt, als er es wohl von Deutschland aus getan hätte, stellte Maurer fest. "Unsere Erde ist eigentlich nur ein kleiner Planet, verglichen mit dem, was da draußen noch vorhanden ist."

Aus dem Raumschiff heraus habe sich die Besatzung gefragt, weshalb die Menschheit sich nicht zusammen den Herausforderungen unseres Planeten stelle, sondern sich stattdessen angreife. "Krieg, von oben gesehen, wirkt noch hundertmal irrationaler als vom Boden aus."

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