09.12.2025 von SWYRL
Die Linken-Fraktionschefin Heidi Reichinnek sagte gegenüber der "Rheinischen Post", dass ihre Migräne-Erkrankung sie massiv belastet. So geht es vielen Menschen in Deutschland. So äußert sich die Krankheit, die Betroffenen nicht anzusehen ist.
Heidi Reichinnek leidet unter chronischer Migräne. Wie die Linken-Fraktionschefin gegenüber der "Rheinischen Post" mitteilte, belaste sie das massiv. Viele Termine wären nur mit Medikamenten machbar, welche sich auf ihre Konzentrationsfähigkeit auswirken. Wie sehr sie die Krankheit beeinträchtigt, ließ sich in der ZDF-Talkshow "Markus Lanz" Ende April erahnen. Dort entschuldigte sie sich dafür, dass sie eine Antwort nicht parat hatte, mit ihrer Erkrankung. So wie Heidi Reichinnek geht es vielen in Deutschland. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) leiden 14,8 Prozent der Frauen und sechs Prozent der Männer in Deutschland unter chronischer Migräne.
Migräne ist eine Krankheit, die man jemanden nicht ansehen kann, solange es sich nicht um einen akuten Anfall handelt. Vor allem Frauen sind betroffen. Gegenüber der "Rheinischen Post" erklärt Reichinnek, dass Frauen oft nicht ernst genommen werden, wenn sie über Kopfschmerzen klagen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Migräne dagegen als eine der schwersten behindernden Erkrankungen des Menschen ein. Laut der Linken-Fraktionschefin brauchen solche Krankheiten mehr Präsenz in der Öffentlichkeit, weil sie sehr viele Menschen betreffen.
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Das unterscheidet Migräne von gewöhnlichen Kopfschmerzen
Während Kopfschmerzen sich meist über den gesamten Kopf erstrecken, betrifft der Migräne-Schmerz meist nur einen bestimmten Teil des Kopfes. Bei Migräne ist der Schmerz in der Regel auch intensiver. Zudem treten Migräne-Attacken regelmäßig auf, während Kopfschmerzen unregelmäßiger auftauchen. Migräne ist eine neurologische Erkrankung. Chronisch ist Migräne laut der internationalen Kopfschmerzgesellschaft dann, wenn an 15 Tagen im Monat über drei Monate hinweg, Kopfschmerzen auftreten. Zudem müssen an acht Tagen die Kriterien für eine Migräne mit oder ohne Aura erfüllt sein.
Bei Aura-Symptomen handelt es sich um neurologische Ausfälle wie etwa flimmernde Sehstörungen, Wortfindungsstörungen oder Kribbeln.
Diese Symptome treten bei Migräne auf
Betroffene sind während einer Migräne-Attacke kaum dazu in der Lage, alltäglich Aufgaben zu bewältigen. Bei chronischer Migräne treten häufig folgende Symptome auf:
starke, pulsierende Kopfschmerzen
Empfindlichkeit gegenüber Lärm oder Licht
Übelkeit bis hin zu Erbrechen
Sprach- und Konzentrationsstörungen
Migräne-Attacken können bis zu 72 Stunden andauern und zwingen Betroffene häufig zur Bettlägerigkeit. Ist Migräne chronisch, kann das auch zu Depressionen führen.
Das kann chronische Migräne begünstigen
Es gibt Risikofaktoren, die von Expertinnen und Experten in Zusammenhang mit chronischer Migräne gebracht werden. Dazu gehören:
Übergewicht
Stress
Depressionen
Schlafstörungen
Zudem vermuten viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen genetischen Zusammenhang, da es bei Betroffenen auch Fälle im familiären Umfeld gibt. Die Veranlagung zu Migräne kann also womöglich vererbt werden.
So lässt sich Migräne behandeln
Migräne ist nicht vollumfänglich heilbar. Die meisten Therapien zielen auf die Behandlung der Symptome ab. Mit normalen Aspirin-Tabletten lassen sich Migräne-Attacken aber kaum lindern. Erkrankte brauchen spezielle Schmerzmittel, wie etwa Triptane oder Ditane. Wer unter Migräne-Attacken leidet, begibt sich idealerweise zur Behandlung in medizinische Einrichtungen, die sich auf Migräne und ähnliche Erkrankungen spezialisiert haben. So lassen sich die Therapie auf individuelle und vorbeugende Maßnahmen wie etwa Verhaltensänderungen, ausweiten. Als Therapiemaßnahme wird zudem häufig ausdauernde Bewegung an der frischen Luft empfohlen. Daneben sollen auch Akupunktur oder Entspannungsüben lindernd wirken.
Oft beobachten Betroffene einen sogenannten Migräne-Trigger, welcher verstärkt Migräne Attacken auslösen kann, wie etwa Stress. In Therapien kann gelernt werden, individuelle Migräne-Trigger zu vermeiden.


