"Bares für Rares"

"Bares für Rares": "Scheußliche" Urnenvase entpuppt sich als "traumschönes" Designobjekt

An einer Vase schieden sich die Geister in der Dienstagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares". Der Verkäufer fand sie "schon immer scheußlich" und wollte sich mit dem Erlös lieber "etwas zum 80. Geburtstag kaufen." Horst Lichter war unschlüssig. Experte Colmar Schulte-Goltz fand das Gefäß "ungewöhnlich." Nur im Händlerraum galten ganz andere Maßstäbe.
Meinungsspalter
An einer Vase schieden sich die Geister in der Dienstagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares". Der Verkäufer fand sie "schon immer scheußlich" und wollte sich mit dem Erlös lieber "etwas zum 80. Geburtstag kaufen." Horst Lichter war unschlüssig. Experte Colmar Schulte-Goltz fand das Gefäß "ungewöhnlich." Nur im Händlerraum galten ganz andere Maßstäbe.
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Horst Lichter war sich einfach nicht sicher: "Also, wenn man so mit der Vase konfrontiert wird, überlegt man schon, ob sie schön ist oder - schön?", schnaufte der Moderator. Auch nachdem Experte Schulte-Goltz den fehlenden Deckel auf das Objekt setzte, wusste Lichter immer noch nicht, ob er die Vase "jetzt schöner" finden sollte ...
"Schön oder ...."
Horst Lichter war sich einfach nicht sicher: "Also, wenn man so mit der Vase konfrontiert wird, überlegt man schon, ob sie schön ist oder - schön?", schnaufte der Moderator. Auch nachdem Experte Schulte-Goltz den fehlenden Deckel auf das Objekt setzte, wusste Lichter immer noch nicht, ob er die Vase "jetzt schöner" finden sollte ...
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Das Verkäufer-Paar Agnes und Axel fand die Vase nicht schön - das stand schnell fest. Agnes erinnerte das Stück von Axels verstorbener Frau tatsächlich an eine Urne: "Ich weiß nicht, ob ich da ein Vorurteil habe", gestand sie. Aber Schulte-Goltz bestätigte: Es handelte sich tatsächlich um eine Urnenvase.
Eine Urnenvase
Das Verkäufer-Paar Agnes und Axel fand die Vase nicht schön - das stand schnell fest. Agnes erinnerte das Stück von Axels verstorbener Frau tatsächlich an eine Urne: "Ich weiß nicht, ob ich da ein Vorurteil habe", gestand sie. Aber Schulte-Goltz bestätigte: Es handelte sich tatsächlich um eine Urnenvase.
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Auf den ersten Blick könnte man denken, die Vase wurde aus dem grünen Aventurin-Quarz gefertigt. Doch der Schein trügte. Denn nachdem der Experte den Deckel abhob, wurde schnell klar, dass es sich um angemaltes Steingut handelte. Doch darüber hinaus sei die Vase "ein Spitzenstück schwedischen Designs", so Schulte-Goltz.
"Spitzenstück"
Auf den ersten Blick könnte man denken, die Vase wurde aus dem grünen Aventurin-Quarz gefertigt. Doch der Schein trügte. Denn nachdem der Experte den Deckel abhob, wurde schnell klar, dass es sich um angemaltes Steingut handelte. Doch darüber hinaus sei die Vase "ein Spitzenstück schwedischen Designs", so Schulte-Goltz.
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Das Stück wurde von dem schwedischen Künstler, Illustrator und Keramiker Wilhelm Kage für die Manufaktur Gustavsberg entworfen. In den 1930er-Jahren war Kage dort Chefdesigner und gab Manufaktur eine "ganz neue Richtung", erzählte der Experte. Dabei hatte er wie bei dem Objekt der Sendung Motive mit der Technik der Tauschierung aufgesetzt.
Keramiker Wilhelm Kage
Das Stück wurde von dem schwedischen Künstler, Illustrator und Keramiker Wilhelm Kage für die Manufaktur Gustavsberg entworfen. In den 1930er-Jahren war Kage dort Chefdesigner und gab Manufaktur eine "ganz neue Richtung", erzählte der Experte. Dabei hatte er wie bei dem Objekt der Sendung Motive mit der Technik der Tauschierung aufgesetzt.
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Diese "edel wirkenden" Overlay-Motive wie der Kranich auf der Vase wurden laut Schulte-Goltz galvanisch versilbert. "Dem einen gefällt es, dem anderen nicht", fasste Lichter nochmal zusammen und fragte nach dem Wunschpreis. Der lag bei 300 bis 400 Euro. Doch Experte Schulte-Goltz schätzte das "Spitzenstück des Art-Déco-Designs aus Schweden" anders ein.
Overlay-Motive
Diese "edel wirkenden" Overlay-Motive wie der Kranich auf der Vase wurden laut Schulte-Goltz galvanisch versilbert. "Dem einen gefällt es, dem anderen nicht", fasste Lichter nochmal zusammen und fragte nach dem Wunschpreis. Der lag bei 300 bis 400 Euro. Doch Experte Schulte-Goltz schätzte das "Spitzenstück des Art-Déco-Designs aus Schweden" anders ein.
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Auf 560 bis 650 Euro taxierte der Experte die Vase, woraufhin der Verkäufer zufrieden erklärte: "Nehmen wir mit!" Das konnte Lichter gut verstehen, denn "uns dreien gefällt sie ja eh nicht!" und so überreichte er beiden Verkäufern die Händlerkarte. Immerhin war die Vase wertvoller als gedacht, aber gefiel sie auch der Händlerin und den Händlern nebenan?
Schätzwert bis 650 Euro
Auf 560 bis 650 Euro taxierte der Experte die Vase, woraufhin der Verkäufer zufrieden erklärte: "Nehmen wir mit!" Das konnte Lichter gut verstehen, denn "uns dreien gefällt sie ja eh nicht!" und so überreichte er beiden Verkäufern die Händlerkarte. Immerhin war die Vase wertvoller als gedacht, aber gefiel sie auch der Händlerin und den Händlern nebenan?
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Händler Jan Cizek (links) erkannte sofort das Art-Déco-Design und datierte das Stück dementsprechend richtig in die 1930er- bis 40er-Jahre. Doch das erste Gebot gab sein Kollege David Suppes mit 200 Euro ab. Die hielten aber nicht lange stand und wurden prompt von Elisabeth Nüdling überboten. Ein Duell entbrannte ...
Art-Déco-Design!
Händler Jan Cizek (links) erkannte sofort das Art-Déco-Design und datierte das Stück dementsprechend richtig in die 1930er- bis 40er-Jahre. Doch das erste Gebot gab sein Kollege David Suppes mit 200 Euro ab. Die hielten aber nicht lange stand und wurden prompt von Elisabeth Nüdling überboten. Ein Duell entbrannte ...
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Bei 550 Euro von Nüdling fragte Suppes (rechts) in die Runde, ob überhaupt noch ein anderer Händler mitmachen wollte. Aber bei dem Betrag stieg keiner mehr ein. Nüdling hatte bereits eine ähnliche Vase in einer vorherigen Sendung gekauft und "die war traumschön!" -"Dann brauchst du ja nicht noch eine", konterte Suppes und erhöhte auf 600 Euro.
"Traumschön!"
Bei 550 Euro von Nüdling fragte Suppes (rechts) in die Runde, ob überhaupt noch ein anderer Händler mitmachen wollte. Aber bei dem Betrag stieg keiner mehr ein. Nüdling hatte bereits eine ähnliche Vase in einer vorherigen Sendung gekauft und "die war traumschön!" -"Dann brauchst du ja nicht noch eine", konterte Suppes und erhöhte auf 600 Euro.
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Doch das sah die Händlerin anders und bot lustig weiter bis 650 Euro. "Denn genau deswegen will ich auch diese Vase haben, mit dem exakt gleichen Silber-Inlay!" Die hatte sie damals auch sehr gut weiterverkauft, gestand Nüdling. Und den Zuschlag erhielt sie bei 650 Euro, denn der Verkäufer war sich auch bei dem Gebot sicher: "Nehmen wir mit!"
Letztes Gebot: 650 Euro
Doch das sah die Händlerin anders und bot lustig weiter bis 650 Euro. "Denn genau deswegen will ich auch diese Vase haben, mit dem exakt gleichen Silber-Inlay!" Die hatte sie damals auch sehr gut weiterverkauft, gestand Nüdling. Und den Zuschlag erhielt sie bei 650 Euro, denn der Verkäufer war sich auch bei dem Gebot sicher: "Nehmen wir mit!"
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Als weiteres Sendungsobjekt wurde ein Emailleschild der alten Nähmaschinenfabrik "Singer" von Sven Deutschmanek auf 250 bis 300 Euro taxiert. Das Werbeschild aus Belgien von 1932 hatte zwar einige retuschierte Abplatzungen, aber "es ist ein nettes Motiv, das lässt sich gut verkaufen!" Der Wunschpreis lag bei 300 Euro, Roman Runkel zahlte 250 Euro.
Emailleschild "Singer"
Als weiteres Sendungsobjekt wurde ein Emailleschild der alten Nähmaschinenfabrik "Singer" von Sven Deutschmanek auf 250 bis 300 Euro taxiert. Das Werbeschild aus Belgien von 1932 hatte zwar einige retuschierte Abplatzungen, aber "es ist ein nettes Motiv, das lässt sich gut verkaufen!" Der Wunschpreis lag bei 300 Euro, Roman Runkel zahlte 250 Euro.
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Laut Heide Rezepa-Zabel stammte der Erinnerungsteller mit Reichsadler von einem Offizierskorps der kaiserlichen Marine. Für den 800er-Silber-Teller von 1888 aus der Manufaktur Koch & Bergfeld wünschte sich die Verkäuferin 1.000 Euro, Rezepa-Zabel taxierte auf 800 bis 1.000 Euro und Händler Julian Schmitz-Avila zahlte 700 Euro.
Offizierskorps-Erinnerungsteller
Laut Heide Rezepa-Zabel stammte der Erinnerungsteller mit Reichsadler von einem Offizierskorps der kaiserlichen Marine. Für den 800er-Silber-Teller von 1888 aus der Manufaktur Koch & Bergfeld wünschte sich die Verkäuferin 1.000 Euro, Rezepa-Zabel taxierte auf 800 bis 1.000 Euro und Händler Julian Schmitz-Avila zahlte 700 Euro.
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Eine Stehleuchte mit Opalglas erhielt ein Verkäufer als Geschenk zur Hochzeit. Laut Experte Sven Deutschmanek war das auch das Entstehungsjahr der "zeitlosen" Lampe von Designer Josef Sölken und 250 bis 300 Euro wert. Der Wunschpreis lag bei 200 Euro. Und Händler Jan Cizek zahlte 300 Euro.
Stehleuchte mit Opalglas
Eine Stehleuchte mit Opalglas erhielt ein Verkäufer als Geschenk zur Hochzeit. Laut Experte Sven Deutschmanek war das auch das Entstehungsjahr der "zeitlosen" Lampe von Designer Josef Sölken und 250 bis 300 Euro wert. Der Wunschpreis lag bei 200 Euro. Und Händler Jan Cizek zahlte 300 Euro.
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Colmar Schulte-Goltz entdeckte beim Gemälde von August von Brandis ein altes Bild darunter. "Das haben viele Künstler gemacht, selbst Picasso", so der Experte. Für das Stillleben aus den 1920er-Jahren wünschten sich die Verkäufer 350 bis 450 Euro. Der Experte taxierte auf 750 bis 1.000 Euro. Händler Jan Cizek zahlte 610 Euro.
Gemälde von August von Brandis
Colmar Schulte-Goltz entdeckte beim Gemälde von August von Brandis ein altes Bild darunter. "Das haben viele Künstler gemacht, selbst Picasso", so der Experte. Für das Stillleben aus den 1920er-Jahren wünschten sich die Verkäufer 350 bis 450 Euro. Der Experte taxierte auf 750 bis 1.000 Euro. Händler Jan Cizek zahlte 610 Euro.
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Ein Herrenring aus 585er Gold kam laut Heide Rezepa-Zabel aus Amerika und war 400 bis 500 Euro wert, denn "individuelle, besondere Herrenringe sind durchaus gefragt." Der Verkäufer wünschte sich für den Ring aus den 1930er-Jahren mit synthetischem Rubin 250 bis 300 Euro. Letztlich zahlte Händler David Suppes 500 Euro dafür.
Herrenring
Ein Herrenring aus 585er Gold kam laut Heide Rezepa-Zabel aus Amerika und war 400 bis 500 Euro wert, denn "individuelle, besondere Herrenringe sind durchaus gefragt." Der Verkäufer wünschte sich für den Ring aus den 1930er-Jahren mit synthetischem Rubin 250 bis 300 Euro. Letztlich zahlte Händler David Suppes 500 Euro dafür.
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13.09.2022 von SWYRL/Natalie Cada

"Dem einen gefällt es, dem anderen nicht", erkannte auch Horst Lichter bei "Bares für Rares". Doch diese Urnenvase gefiel ihm so gar nicht.

Der Verkäufer war sich schon länger sicher: Seine Vase musste einfach weg, denn er fand sie "schon immer scheußlich!" Doch über Geschmack ließ sich bekanntlich streiten - das zeigte sich auch im Händlerraum von "Bares für Rares".

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