Bares für Rares

"Das ist dein Ernst?": "Bares für Rares"-Wunschpreis raubt Horst Lichter den Atem

13.11.2023 von SWYRL/Julia Schöppner-Fleige

Bei "Bares für Rares" wurde es diesmal regelrecht museal. Horst Lichter und die Händler bekamen Technikgeschichte vom Feinsten vorgelegt. Aber konnte eine funktionierende Verbindung aufgebaut werden? Der Wunschpreis hatte es nämlich in sich.

"Da kommt ein Weidenkörbchen. Damit wurden schon Kinder gebracht": So nahm Horst Lichter den ersten Kandidaten seiner Sendung "Bares für Rares" in Empfang. Voll auf Empfang aus war auch das Baby, das darin lag. Oder besser: die Zwillinge. Franz präsentierte zwei Stücke von sehr hohem Wert! "Ach Gott, die Dinger kenn ich noch", schmunzelte Horst Lichter, als er die für heutige Zeiten gar nicht mehr so kleinen Winzlinge sah. "Die gab's doch in den alten Filmen. Hammermäßig!" Hammermäßig waren sie optisch definitiv. Auch die Begriffe Prügel oder Knochen passten gut dazu.

Gemeint waren zwei Motorola DynaTAC 8000 x Handys, die sich Franz vor zehn Jahren im Internet gekauft hatte. Viele Jahre habe Franz genau danach gesucht: "Es war mein Traum, das erste nutzbare Mobiltelefon der Welt zu besitzen." Ein echtes Stück Technikgeschichte fürwahr: Diese erste Version dieses Handys erblickte 1983 das Licht der Welt.

Bewundernswert: Beide Geräte ließen sich noch einschalten und blinkten. Nur telefonieren könne man heutzutage damit nicht mehr, gab Franz zu. Auch, ob sie sonst technisch in Ordnung seien, konnte nicht geklärt werden. Interessante Fakten von Sven Deutschmanek gab es dafür umso mehr: Wussten Sie zum Beispiel, dass die Firma Motorola zunächst GMC hieß und in den 30er-Jahren einen riesigen Erfolg mit einem Autoradio feierte? Die war auch der Grund für den neuen Namen - eine Zusammensetzung aus den Wörtern "Motor" und "Ola" für "Welle" oder "Schall".

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"Bares für Rares"-Experte bestätigt Hammer-Wunschpreis

Zudem wusste der Experte, dass sich der Ingenieur Martin Cooper in den 50er-Jahren dem Bereich Funktechnik widmete. Sein Vorbild seien alte Dick-Tracy-Comics gewesen. Und so war er 1973 bereits in der Lage, mit einem erfundenen Gerät mobil zu telefonieren. Zehn Jahre später kam es auf den Markt. "Das war ein Riesenerfolg, kostete aber richtig Kohle." Den Preis kannte Franz aus dem Effeff: 4.000 US-Dollar je Gerät seien das damals gewesen. Ebenso wie die Kosten in den 80-ern hatte es denn auch der Wunschpreis von heute in sich: 6.000 Euro rief der Verkäufer auf - pro Telefon! Lichter reagierte baff: "12.000 Euro gesamt? Das ist voll dein Ernst?" Ja, das war sein Ernst.

"Diese Geräte sind schwer zu finden und es sich um ein echtes Stück Technikgeschichte", pflichtete Sven Deutschmanek dem Wunsch des Gastes bei. Er schätzte die Raritäten auf 10.000 bis 12.000 Euro. Horst Lichter blieb irritiert. "Kinder, ihr lebt in einer anderen Welt! Nein, ich lebe in einer anderen Welt."

Im Händlerraum herrschte ebenso Ratlosigkeit: Esther Ollick fragte skeptisch: "Was mache ich heutzutage damit?" Sollte eine Verbindung zwischen den Verkaufsobjekten und Händlern etwa fehlschlagen? Vielleicht funkte es ja bei Walter Lehnertz und Lisa Nüdling. Nicht wirklich: Als die Händler den horrenden Wunschpreis erfuhren, legten sie schnell auf. Walter Lehnertz wäre bei seinen altbewährten 80 Euro eingestiegen - lag also viele Tausend Euro entfernt vom Kauf. Auch Lisa Nüdling lehnte ab: "Das ist natürlich Weltklasse, dass ich das mal Ohr haben durfte. Aber es ist nicht meine Ware." Franz packte seine musealen Stücke also wieder ein.

Tierische Verkaufsstücke beim ZDF-Trödelkult

Die nächste Kandidatin hatte mehr Erfolg: Ihr brachte das edle Reisebesteckset aus dem Jahr um 1730 ihrer Tante Glück. Wendela Horz schätzte es auf 600 bis 700 Euro. Für 750 Euro sicherte sich Daniel Meyer das mehrere Jahrhunderte alte Set inklusive Etuis. Jutta stellte eine alte Trachtenjacke vor, die sie einst selbst in einem Auktionshaus kaufte und auch gerne trug. Das handbestickte Samt-Modestück stammte laut Colmar Schulte-Goltz vermutlich aus Griechenland. 140 bis 160 Euro berechnete er dafür. Sarah Schreiber verliebte sich in das Stück aus den 1950er-/60er-Jahre. Sie sah sich bereits darin gekleidet - umfunktioniert zu einer Weste. Für 150 Euro bekam sie den Zuschlag.

Tierischen Besuch hatten Rahel und Thorsten in der Sendung: Der witzige Pustefix-Bär machte fleißig Seifenblasen und sollte ein neues Zuhause finden. Ob jemand bereit war, 500 bis 600 Euro dafür zu bezahlen? Die Antwort lautete: Nein. Das Höchstgebot kam mit 450 Euro von Walter Lehnertz. Das war dem Verkäuferpaar zu wenig. Tierisch ging es weiter: Ein Porzellan-Fasan von Meissen hatte zwar Macken, konnte aber dennoch 550 bis 600 Euro einbringen. Nicht ganz wurde die Expertise erreicht. Einen Deal gab es dennoch: Daniel Meyer erstand das Federvieh aus den Jahren zwischen 1934 und 1945 für 310 Euro.

Hochkarätig wurde es am Ende der Sendung: Susanne und Rudolf brachten ein Diamantcollier aus der Belle Époque (etwa 1895 bis 1914) mit. Laut Wendela Horz lag der Preis bei 2.300 bis 2.500 Euro. Die Entzückung der Händler bei Anblick der edlen Kette mit den vier Karat Altschliffdiamanten war groß. Daniel Meyer schnappte sie für 2.800 Euro seiner Kontrahentin Sarah Schreiber vor der Nase weg. Sie hätte so gerne zugeschlagen, weil sie außerordentlich gut zu ihren Ohrringen gepasst hätten.

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