Vor Kino-Flops ist niemand gefeit
Der Zuschauer, das unbekannte Wesen: Seit es Kinos gibt, versucht Hollywood herauszufinden, was das Publikum interessiert - und liegt immer noch regelmäßig komplett daneben. Diese 30 Filme machten - inflationsbereinigt - mehr als 100 Millionen Dollar Verlust, oft auch aufgrund der riesigen Marketingkosten. Und ja, auch der "Terminator" ist darunter ...
© 2019 Twentieth Century FoxPlatz 30: Sahara - Abenteuer in der Wüste (2005)
Matthew McConaughey (rechts) und Penélope Cruz erleben "Abenteuer in der Wüste"? Was auf dem Papier vielleicht wie ein sicherer Kassenschlager aussah, floppte grandios: "Sahara" kostete 160 Millionen Dollar, der Verlust belief sich auf geschätzt 104 Millionen Dollar.
© Universum Film GmbHPlatz 29: "Transformers: The Last Knight"
Auch die Formel Mark Wahlberg plus beliebtes Franchise geht nicht immer auf: "Transformers: The Last Knight" (2017), der fünfte Teil der SciFi-Aktion-Reihe, floppte zwar nicht gänzlich, kostete aber so viel, dass das Filmstudio Paramount und der Transformers-Spielzeughersteller Hasbro mindestens 106 Millionen Dollar verloren.
© 2017 Par. Pics. TM HasbroPlatz 28: Der 13te Krieger (1999)
Bei "Der 13te Krieger" (1999) beträgt die Verlustspanne 69 bis 129 Millionen Dollar. Warum er an diesem Platz auftaucht? Stichwort: Inflation. Jene 69 bis 129 Millionen Dollar entsprechen heute einem Verlust von 107 bis 200 Millionen.
© ConcordePlatz 27: 47 Ronin (2013)
Keanu Reeves kann heilfroh sein, dass "John Wick" schon im Kasten war, als "47 Ronin" 2013 in die Kinos kam. Sonst hätte er die Rolle, mit der er ein Jahr später wieder erfolgreich war, vermutlich gar nicht bekommen: In den freundlichsten Rechnungen machte das Historien-Fantasy-Samurai-Spektakel "47 Ronin" mindestens 108 Millionen Dollar Miese.
© Universal PicturesPlatz 26: Windtalkers (2002)
Dass in einem Film über Navajo-Codierer die Navajo-Codierer seltener im Bild sind als Nicolas Cage: geschenkt. Dass ein 120 Millionen Dollar teures Kriegsepos wie "Windtalkers" zu den "zehn historisch inkorrektesten Militärfilme überhaupt" gezählt wird, kann auch passieren. Nur sollte es dann nicht noch Verluste machen, die nach heutiger Rechnung rund 109 Millionen US-Dollar groß waren.
© FoxPlatz 25: Evan Allmächtig (2007)
81 Millionen Dollar Budget, 484,6 Millionen Dollar Einnahmen: "Bruce Allmächtig" mit Jim Carrey als Vertretungsgott war ein voller Erfolg. Die Fortsetzung "Evan Allmächtig" nicht: Wie Steve Carell für 175 Millionen Dollar zum modernen Noah gemacht wurde, interessierte kaum jemanden. Das Studio blieb auf einem inflationsbereinigten Verlust von 110 Millionen Dollar sitzen.
© Universal Pictures / CafeFXPlatz 24: Battlefield Earth - Kampf um die Erde (2000)
Es wäre ungerecht, wenn sich "Battlefield Earth" nicht in dieser Liste wiederfinden würde. Immerhin wurde das 100-Millionen-Dollar-Sci-Fi-Desaster nach einem Buch von Scientology-Gründer L. Ron Hubbard mit neun Goldenen Himbeeren ausgezeichnet, darunter für den schlechtesten Film des Jahrzehnts. Auch die Zuschauer straften den Film mit Missachtung - 110 Millionen Dollar Verlust waren die Folge.
© ConcordePlatz 23: Gemini Man (2019)
Profikiller (Will Smith, rechts) trifft auf seinen Klon (ein digital erzeugter Will Smith): Auch wenn die Effekte beeindruckend waren, wirklich überzeugen konnte Ang Lees Action-Thriller "Gemini Man" weder Kritik noch Publikum. Sein Budget von etwa 140 Millionen Dollar spielte der Film zwar an der Kinokasse wieder ein, unter dem Strich stand dennoch ein Verlust von mindestens 113 Millionen Dollar.
© Paramount /Universal Platz 22: The Postman (1997)
Nicht wie oft angenommen das SciFi-Spektakel "Waterworld" (1995), nein, "Postman" (1997) ist Kevin Costners größter Flop: Der Endzeitfilm, bei dem der Oscar-Gewinner auch Regie führte, spielte mit 20 Millionen nur ungefähr ein Viertel seiner Produktionskosten ein. Umgerechnet wäre das heute ein Verlust von etwa 107 Millionen Dollar.
© Getty ImagesPlatz 21: Terminator: Dark Fate (2019)
Sie kamen alle zurück: James Cameron als Produzent, dazu Linda Hamilton und Arnold Schwarzenegger in den Hauptrollen. Doch auch "Terminator: Dark Fate" konnte das SciFi-Franchise nicht wiederbeleben - im Gegenteil: Bei einem Budget von knapp 200 Millionen Dollar machte das Studio letztendlich mindestens 113 Millionen Dollar Verlust, schätzen Experten.
© 2019 Twentieth Century FoxPlatz 20: Milo und Mars (2011)
150 Millionen Dollar investierte Disney in die Verfilmung des Kinderbuchs "Milo und Mars": Aufgenommen im Motion-Capture-Verfahren und blitzsauber in 3D umgesetzt bekam das Auge viel geboten. Aber Kopf und Herz mussten hungern: Das Animationsabenteuer war ein Mega-Flop und spielte weltweit nur etwa 39 Millionen Dollar ein. Die Verluste dürften sich im Bereich von mindestens 115 Millionen US-Dollar bewegen.
© DisneyPlatz 19: Monster Trucks (2016)
Der Begriff "Monster Trucks" wurde im gleichnamigen Film 2016 wortwörtlich ausgelegt: Ein Monster nistet sich im Truck eines Schülers ein und kämpft mit ihm fortan gegen einen fiesen Konzernchef. Das Bemerkenswerte? Dass man bei Paramount dachte, dass sich damit ein Blumentopf gewinnen ließe: Satte 125 Millionen US-Dollar stopfte das Studio in die Produktion und erlitt Monsterverluste von rund 118 Millionen Dollar.
© Paramount PicturesPlatz 18: Der Untergang des Römischen Reiches (1964)
Die nackten Zahlen sehen für "Der Untergang des Römischen Reiches" (1964) noch ganz gut aus: Die Verluste des Sandalen-Epos betrugen nur 14,3 Millionen Dollar. Aber eben zu einer Zeit, in der ein Budget von 18,4 Millionen US-Dollar noch astronomisch war. Heute würde der Verlust einer Summe von 119 Millionen US-Dollar entsprechen. Kein Wunder, dass Produzent Samuel Bronston daran bankrott ging.
© WVG MedienPlatz 17: Der Schatzplanet (2002)
Ein Disney-Trickfilm ist eigentlich eine sichere Bank. Eigentlich: Mit "Der Schatzplanet", einer abgespacten Version des Klassikers "Die Schatzinsel", fielen die "Arielle"-Regisseure John Musker und Ron Clements 2002 auf die Nase - 122 Millionen Dollar Verluste aus heutiger Sicht. Und dass trotz wohlwollender Kritiken, Oscarnominierung und großer Marketing-Kampagne.
© DisneyPlatz 16: Stadt, Land, Kuss (2001)
Großer Cast, großer Reibach? Nicht unbedingt. In der Komödie "Stadt, Land, Kuss" spielten neben Andie MacDowell und Warren Beatty auch Diane Keaton, Goldie Hawn und Charlton Heston mit - womit das 90-Millionen-Dollar-Budget gut investiert schien. Da der Film jedoch nur 10,4 Millionen wieder einspielte, dürften die Verluste 85 Millionen Dollar betragen haben, was heute 124 Millionen entspricht.
© StudiocanalPlatz 15: Supernova (2000)
"Supernova" war so schlecht, dass die Regisseure nichts damit zu tun haben wollten. Ja, Plural: Nachdem "Red Heat"-Macher Walter Hill die Produktion im Streit verließ, übernahm zuerst Jack Sholder und schließlich Francis Ford Coppola. Am Ende wollte keiner seinen Namen unter das Sci-Fi-Desaster setzen. Stattdessen trägt die Verantwortung für die 125 Millionen Dollar Verlust nun ein gewisser Thomas Lee.
© Metro-Goldwyn-MayerPlatz 14: Stealth (2005)
Es hätte wohl eine moderne Version von "Top Gun" werden sollen - und wurde stattdessen zum geistigen und finanziellen Tiefflieger: "Stealth" legte 2005 eine komplette Bruchlandung hin. Das Budget des Pilotenfilms war mit 135 Millionen Dollar fast so hoch wie der Schuldenberg, der die High-Tech-Flugzeuge nun begräbt: 127 Millionen Dollar.
© SonyPlatz 13: Heaven's Gate (1980)
Lange Zeit galt der epische Spätwestern als größter und teuerster Kinoflop aller Zeiten: Bei "Heaven's Gate" überzog Regisseur Michael Cimino sein ohnehin rekordverdächtiges Budget von 20 Millionen Dollar um mehr als das Doppelte, während der Film an den Kinokassen und bei der Kritik floppte. Nach heutigen Maßstäben erlitt das Studio einen Verlust von rund 127 Millionen Dollar.
© Capelight PicturesPlatz 12: Alamo (2004)
Ohne John Wayne geht es offenbar nicht: 44 Jahre, nachdem der Westernstar den US-Volkshelden Davy Crockett gespielt hatte, entstand in Hollywood ein neuer Film über die Schlacht von "Alamo". Der wurde von der Kritik gut angenommen, allen voran der neue Hauptdarsteller Billy Bob Thornton. Doch dem Publikum schien ein Alamo-Film zu genügen: Das Schlachtenepos wurde zum 129-Millionen-Dollar-Verlustgeschäft.
© Buena VistaPlatz 11: John Carter (2012)
Wenn ein Filmprojekt schon dreimal gescheitert ist, kann man es a) aufgeben oder b) 264 Millionen Dollar reinstecken und das Beste hoffen. Im Fall von "John Carter" entschied sich Disney für letztere Option und ließ weitere 100 Millionen für Werbung springen. Optimisten schätzen, dass das Studio damit mindestens 129 Millionen Dollar einbüßte.
© 2011 Disney / John Carter Erb Inc.Platz 10: Onward: Keine halben Sachen (2020)
Einer der großen Verlierer der Corona-Pandemie: In der Regel sind Filme des Animationsstudios Pixar eine garantierte Blockbuster, "Onward: Keine halben Sachen" startete aber am 6. März 2020 in den Kinos, die eine Woche später weltweit dicht machen mussten. 135 Millionen Dollar waren der geschätzte Verlust.
© Disney / Pixar Platz 9: Das Zeiträtsel
Zwar basiert "Das Zeiträtsel" auf einem Bestseller und auch die Besetzungsliste konnte sich mit Reese Witherspoon (links), Oprah Winfrey und Chris Pine sehen lassen. Doch das half nichts: Sein Budget von 100 bis 130 Millionen Dollar nahm das Abenteuer zwar wieder ein. Nach Abzug aller Kosten jedoch blieb für Disney ein geschätzter Verlust von 135 Millionen Dollar.
© DisneyPlatz 8: Final Fantasy (2001)
Über 130 Millionen Dollar verschlang der komplett computeranimierte Science-Fiction-Film "Final Fantasy - Die Mächte in Dir" (2001). Und etwas höher sind nach heutiger Rechnung die Verluste, die die Verfilmung des gleichnamigen Videospielhits machte. 150 Digitalkünstler und 20 Computeranimatoren schufen ein visuelles Wunderwerk, dem es aber an Herz und Gefühl fehlte.
© Columbia TriStarPlatz 7: Mulan (2020)
Noch ein großer Disney-Verlierer der Corona-Pandemie: "Mulan" konnte nur 2020 nur in wenigen Kinos laufen und spielte dabei nur 70 Millionen Dollar ein. Der geschätzte Verlust beträgt etwa 147 Millionen Dollar, dass das Remake kostenpflichtig bei Disney+ zu sehen war und dadurch für zusätzliche Einnahmen in unbekannter Höhe sorgte, ist dabei allerdings nicht eingerechnet.
© DisneyPlatz 6: "Titan A.E." (2000)
Der Trickfilm "Titan A.E." ist völlig an Ihnen vorbeigegangen? Nicht nur an Ihnen: Lediglich 36,8 Millionen US-Dollar spielte der Sci-Fi-Streifen im Jahr 2000 ein - und das bei einem geschätzten Budget von 75 bis 90 Millionen Dollar. Seine Animationsabteilung machte Fox daraufhin dicht. Immerhin hatten die Verluste einen Gegenwert von heute 150 Millionen Dollar.
© FoxPlatz 5: Battleship (2012)
Rihanna (Bild), Action-Oldie Liam Neeson und Frauenschwarm Taylor Kitsch machen auf einem Kriegsschiff Jagd auf Aliens: Insgesamt wurde "Battleship" zu eine zu teuren Materialschlacht, die ihre Produktionskosten letztlich nicht wieder einspielte. Geschätzter Verlust: 169 Millionen Dollar.
© 2011 Universal Studios / Universal PicturesPlatz 4: "Sinbad - Der Herr der sieben Meere" (2003)
Die 60 Millionen Dollar, die die Herstellung von "Sindbad" kostete, spielte der Trickfilm 2003 zwar mit leichtem Plus wieder ein. Nur reichte das nicht: Alles in allem versanken 125 Millionen US-Dollar auf dem Grund der sieben Meere, deren Herr der titelgebende Held sein sollte. Da das heute einem Betrag von 176 Millionen Dollar entspräche, gilt das Dreamworks-Projekt als eines der größten Millionengräber der Filmgeschichte.
© UniversalPlatz 3: Lone Ranger (2013)
Merke: Auch ein Film, der 260,5 Millionen US-Dollar einspielt, kann ein Riesenflop sein. Nämlich dann, wenn rund 250 Millionen Dollar allein für den Dreh verpulvert wurden und zwischen 100 und 200 Millionen Dollar ausgegeben wurden, um "Lone Ranger" zu bewerben. Konservativ geschätzt machte der Film, so die Experten, einen Verlust von mindestens 178 Mio. Dollar.
© Disney Enterprises / Jerry Bruckheimer / Peter MountainPlatz 2: Die Piratenbraut (1995)
"Die Piratenbraut" war 1995 der bis dato größte Flop der Kinogeschichte: 98 Millionen Dollar Produktionskosten, 18 Millionen Dollar Einspielergebnisse. Mit Werbekosten und allem drum und dran setzte die Produktionsfirma 89 Millionen Dollar in den Sand, was heute etwa 178 Millionen Dollar entspricht.
© Getty Images / Hulton ArchivePlatz 1: Mortal Engines (2018)
"Von Produzent Peter Jackson": Dieser Hinweis genügte offensichtlich nicht. Lange Zeit wollte der "Herr der Ringe"-Regisseur den Sci-Fi-Stoff um gegeneinander kämpfende Städte selbst verfilmen, kam jedoch nie dazu. Als "Mortal Engines" 2018 von seinem Kollegen Christian Rivers in die Kinos kam, floppte das Spektakel grandios. Unterm Strich schätzen Experten, dass der Film sage und schreibe 180 Millionen Dollar Verlust einfuhr.
© Universal Pictures