Vor den "SAT.1 Kult-Show-Wochen"

"Das wäre bei der ARD alles nicht möglich gewesen": Jörg Pilawa erklärt seinen Wechsel zu SAT.1

31.01.2023 von SWYRL

Bevor er bei SAT.1 mit der Neuauflage von zwei echten Kultshows - "Die Pyramide" und "Herzblatt" (unter dem neuem Namen "Dating Game") - auf Sendung geht, sprach Jörg Pilawa in einem vorab verbreiteten Interview auch über die Hintergründe seines Abschieds von der ARD.

Die fetten Jahre des linearen Fernsehens sind vorbei? - Was das angeht, schaut TV-Moderator Jörg Pilawa betont gelassen in die Zukunft. "Ich habe die goldenen Zeiten im Fernsehen mit Superquoten mitbekommen, dafür bin ich total dankbar", sagte er jetzt in einem Interview, das er für SAT.1 vor dem Start der "SAT.1 Kult-Show-Wochen" gab. Damals, so erinnert sich der 57-Jährige, "prasselte noch das familiäre Lagerfeuer, und es gab auch noch nicht die Konkurrenz der Streamingdienste". Nun schließe sich für ihn persönlich ein "wichtiger Kreis": "Ich habe meine Karriere in SAT.1 angefangen und kehre jetzt zu diesem Sender mit neuen, spannenden Formaten zurück. Das ist eine gute Klammer", erklärte Pilawa, der im Zuge der Retro-Offensive der Unterföhringer gleich zwei Sendungen wiederbeleben darf: Die Neuauflage der einst von Dieter Thomas Heck moderierten Quizshow "Die Pyramide" geht am Montag, 6. Februar (20.15 Uhr), auf Sendung, die Flirtshow "Dating Game" folgt am Montag, 13. Februar.

Angelehnt an das allseits unter dem Titel "Herzblatt" bekannte Original suchen Singles dann wieder einmal ihren Traumpartner - begleitet von der charmanten Stimme von Susi Müller (59), die bereits bei der ersten Sendung 1987 aus dem Off flötete. Noch mehr Wohlfühlfernsehen der alten Schule gibt es am Montag, 20. Februar, bei SAT.1., wenn Ruth Moschner die Neuauflage der Rateshow "Jeopardy!", einst von Frank Elstner moderiert, präsentiert. "Es ist ein bisschen, als würde man das Lieblingsessen aus der Kindheit zubereitet bekommen", freut sich die 46-Jährige auf ihre neue Aufgabe. "Es gibt einem Sicherheit, man kennt es, sieht es aber natürlich im aktuellen Alter dennoch mit anderen Augen. Als hätte man eine Verabredung mit Vorfreude, Frotteepyjama und Hobbykeller."

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"Klar denke ich manchmal ans Karriereende"

Angesichts der geballten Vorfreude auf all die neuen Unterhaltungsformate plauderte Jörg Pilawa auch gleich recht geschmeidig aus dem Nähkästchen. Unter anderem erklärte der langjährige ARD-Mann gegenüber SAT.1 auch noch einmal die Hintergründe seines Senderwechsels. "Es lief alles super. Ich hatte die Chance, bei der ARD noch mal drei Jahre genau so weiterzumachen und danach wahrscheinlich noch mal drei Jahre", holte er aus. "Aber ganz ehrlich, bei der ganzen Entwicklung hat es mir keinen Spaß mehr gebracht, dort weiterzumachen. Der häufigste Satz, den ich in der ARD gehört habe, ist der Spruch: 'Das haben wir noch nie gemacht." Für ihn sei dies der Grund gewesen, "warum ich mir gesagt habe: Ich bin mit 57 Jahren an dem Punkt, wo ich noch will".

SAT.1 habe ihn "zuerst als Produzent angefragt, aber irgendwann kam ins Gespräch, ob ich nicht Lust hätte, auch als Moderator zum Sender zu kommen", so Pilawa weiter. "Und da war mein erster Reflex - sofort, na klar gerne! Ich möchte einfach noch viele Sachen ausprobieren, und das wäre bei der ARD alles nicht möglich gewesen."

Der Moderator macht in dem Gespräch keinen Hehl daraus, dass er sich auch ein Leben abseits des Rampenlichts gut vorstellen kann. Aber, so Pilawa gegenüber SAT.1: "Was ich mir nicht vorstellen kann, ist ein Leben, in dem ich nicht mehr arbeite. Dafür muss ich aber nicht zwingend vor der Kamera stehen. Und klar denke ich manchmal ans Karriereende. Das nicht zu tun, wäre naiv."

Dass das Interesse an den Kultshows von einst gerade ziemlich groß ist, wundert den Norddeutschen nicht. "Es ist die Sehnsucht nach etwas, was es in dieser Form heute nicht mehr gibt", philosophierte er im SAT.1-Interview. "Wenn du in die Vergangenheit guckst, dann glorifizierst du alles, was du früher im Fernsehen wahrgenommen hast. Fernsehen hatte damals noch generell einen anderen Stellenwert. Wenn in einer Show etwas passiert ist, hat am nächsten Tag die ganze Nation darüber gesprochen." Für ihn seien Formate wie "Dating Game" und "Die Pyramide" völlig zeitlos, so Pilawa, der "Herzblatt" als "die Mutter aller Datingshows" bezeichnet.

Susi Müller, die bei der Neuauflage wieder mit von der Partie ist, hat gewiss nichts gegen eine solche Bezeichnung. "Da haben mehrere Generationen zusammen geschaut und verbinden damit bestimmte Phasen ihres Lebens", sagt sie im SAT.1-Gespräch. "Das ist wie bei Kultsongs, die einen ein Leben lang begleiten und mit vielen persönlichen Erinnerungen verbunden sind. Da kommen beim Hören die ganzen alten Bilder zurück. Und wenn man dann zurückschaut, sind diese Erinnerungen oft 30 Jahre alt, und man bekommt einen Schreck."

Noch ein Wort zur "Herzblatt"-Historie: Bis 2005 wurde das Format fortgeführt. Immerhin: Zwei Ehen sollen durch die Show gestiftet worden sein. Neben Rainhard Fendrich, Hera Lind, Christian Clerici, Pierre Geisensetter und Alexander Mazza gehörte drei Staffeln lang auch Jörg Pilawa zu den Moderatoren. Jetzt kommt es im Rahmen der "SAT.1 Kult-Show-Wochen" zum Comeback, wenngleich aus rechtlichen Gründen unter dem US-Titel "Dating Game". Vier Singles sind in der abendfüllenden Show dabei und werden sich am Ende entscheiden müssen. Erst dann fährt die Trennwand zur Seite, und die Paare dürfen sich zum ersten Mal in die Augen sehen.

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