Hot Dog - So. 04.10. - SAT.1: 20.15 Uhr

Der Zarte und der Harte

17.09.2020 von SWYRL/Jasmin Herzog

Til Schweiger und Matthias Schweighöfer sind in der Free-TV-Premiere als gegensätzliches Polizisten-Duo auf der Suche nach einer entführten Präsidententochter.

Nach "Keinohrhasen" und "Vier gegen die Bank" machten Matthias Schweighöfer und Til Schweiger in dem Buddy-Movie "Hot Dog" 2017 erneut gemeinsame Sache. In der Free-TV-Premiere auf SAT.1 mimt Schweighöfer den nerdigen Theo, ein schüchternes Weichei, das sich nichts sehnlicher wünscht, als endlich von seinem Schreibtisch wegzukommen. Das komplette Gegenteil ist der knallharte Luke (Til Schweiger), der wie Theo GSG-10-Ermittler ist, allerdings einer der hitzköpfigen Sorte. Der Zufall - wie sollte es auch anders sein - will es, dass die beiden in der Actionkomödie von Torsten Künstler zusammenarbeiten müssen.

Luke ist gezwungen, mit Theo im Schloss Bellevue Wache zu stehen, was für den Draufgänger keine größere Qual sein könnte. Doch als die Tochter des moldawischen Präsidenten vor ihren Augen entführt wird, gilt es, gemeinsam gegen das Böse in den Kampf zu ziehen. Irgendwann kommen noch ein Putschversuch, Drogenhandel und die Liebe ins Spiel, was die ansonsten eher abgegriffene Storyline aber auch nicht rettet.

Auch die Figurenkonstellation birgt so viel Spannung wie die Schlange an der Supermarktkasse: Man kann sofort erahnen, was einen am Ende erwartet. Der Nerd trägt eine Brille und erklärt pflichtbewusst, sein Kopf sei "eine Chipkarte mit unbegrenzter Speicherkapazität". Dem gegenüber steht der kurz angebundene Bad Boy, der nur zu einer rücksichtslosen Kampfmaschine geworden ist, weil er ein Kindheitstrauma bewältigen musste. Einzig die Chemie der Hauptdarsteller sorgt für den ein oder anderen Schmunzler.

Das Zusammenspiel der beiden Protagonisten schwankt zwischen nervig und doch humorvoll. Sicherlich, die meisten Sympathien ernten die beiden Schauspieler dafür, dass sie sich selbst auf den Arm nehmen: Til Schweiger muss sich in seiner Rolle anhören, er würde nuscheln, Matthias Schweighöfer wird als Theo doch glatt mit Tim Bendzko verwechselt.

Abonniere doch jetzt unseren Newsletter.

Abonniere doch jetzt unseren Newsletter
Mit Anklicken des Anmeldebuttons willige ich ein, dass mir die teleschau GmbH den von mir ausgewählten Newsletter per E-Mail zusenden darf. Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und kann den Newsletter jederzeit kostenlos abbestellen.

Dreiste Produktplatzierungen und Absurditäten

Was der Geschichte an Originalität fehlt - die Ideen könnten aus mehreren von Schweigers alten Filme zusammengeklaubt sein - versucht sie mit Effekten und Absurdität auszugleichen. Dabei wird sie oftmals nicht nur ins Lächerliche gezogen, sondern rutscht auch deutlich unter die Gürtellinie - noch bevor einleitend die Namen und der Titel des Films eingeblendet werden.

Für die Buddy-Komödie erhielten Schweiger und Schweighöfer zahlreiche Förderungen und gewannen namhafte Partner. Verantwortungsvoll gingen sie damit aber nicht um: Zeitweise wundert sich der Zuschauer, ob nicht doch der neue Mercedes-Werbespot hineingeschnitten wurde. Die von der Geschichte völlig losgelösten Produktplatzierungen sind fast schon dreist.

Für sein kommendes Projekt, das am 5. November in den Kinos startet, übernimmt Matthias Schweighöfer eine Rolle, die auf den ersten Blick so gar nicht zu ihm passt - und in der er deshalb glänzen könnte: Im Film "Resistance - Widerstand", der im besetzten Frankreich, während des Zweiten Weltkriegs spielt, verkörpert er den NS-Verbrecher Klaus Barbie. Aufgrund seiner Gräuel-Taten trug er den Beinamen "Der Schlächter von Lyon".

Das könnte dir auch gefallen


Trending auf SWYRL