"The Third Day"

Die Insel am Rande des Wahnsinns

11.09.2020 von SWYRL/Andreas Fischer

Sky erkundet mit der faszinierenden HBO-Serie "The Third Day", wie Trauer und Verlust zwei Menschen der Welt entheben.

Das Eiland liegt nur wenige hundert Meter vor der britischen Küste, ein Entkommen gibt es aber nicht. Wer als Außenstehender einmal auf der mysteriösen Insel landet, kann nicht mehr weg. Das bekommt in der sechsteiligen HBO-Miniserie "The Third Day" zuerst ein verzweifelter Familienvater zu spüren.

In der ersten Hälfte der Serie, "Sommer", bewahrt Sam (Jude Law) zufällig ein Mädchen vor dem Suizid. Dankbar sind die 93 Insulaner jedoch nicht, sie zeigen ihm vielmehr, dass die bisherigen Probleme in seinem Leben ein harmloses Vorspiel waren im Vergleich zu dem, was ihn auf der Insel erwartet. Auch für Helen (Naomie Harris), die eigentlich nur mit ihren beiden Töchtern Urlaub machen will, haben die Einheimischen in der zweiten Hälfte, "Winter", nicht viel übrig.

Sam und Helen müssen in dem surrealen Psychodrama nicht nur mit offener Feindseligkeit und merkwürdigen Ritualen finsterer Insulaner klarkommen, sondern auch mit dem Wahnsinn als stetem Begleiter. Der umspült das Eiland mehr noch als die Wellen des Meeres und bricht sich immer mehr Bahn, was von einem beeindruckenden Ensemble (Emily Watson, Paddy Considine, Katherine Waterston) großartig gespielt wird.

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In düsteren Endzeitbildern, die trotz ihrer Symbolik Raum für eigene Interpretationen lassen, entfaltet "The Third Day" einem düsteren Sog, der nicht nur Sam und Helen in die Tiefe zieht. Sie werden, jeder auf die eigene Art, mit ihren Ängsten konfrontiert. Und weil sie nicht weg können, gibt es kein Entrinnen vor der Auseinandersetzung mit Verlusten, mit Trauer und Schmerz.

Die beiden einzelnen Teile der Serie bestehen aus je drei Episoden, in denen sich die Realität zunehmend schwerer ausmachen lässt. Sie wird zunehmend zu einem ziemlich blutigen Horrortrip voller blutrünstiger Käfer und vergammelnder Kadaver.

Sky zeigt das eindringliche TV-Erlebnis ab 15. September zunächst nur im englischen Original. Der Grund, warum man nicht bis zur Ausstrahlung der deutschen Synchronfassung (ab 26. November) warten sollte: Die beiden Teile werden von einem einmalig ausgestrahlten Zwischenstück zusammengehalten, das am 3. Oktober live von der Insel gestreamt werden soll (mehr Infos: www.punchdrunk.com).

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