Die mächtigsten Verbrecher aller Zeiten
Wenn von mächtigen Gangstern die Rede ist, dann denken viele Menschen bis heute zuallererst an ihn: Al Capone. Am 25. Januar vor genau 75 Jahren starb der langjährige König der amerikanischen Unterwelt - die Galerie blickt zurück auf ihn und andere berühmt-berüchtigte Verbrecherbosse.
© Herald&Examiner/Chicago Tribune/Getty ImagesAl Capone
Er gab sich nach außen hin gerne als seriöser Geschäftsmann, laut seiner Visitenkarte war er Antiquitätenhändler. Aber wirklich abgenommen hat ihm das schon damals kaum jemand. Al Capone, 1899 in Brooklyn, New York, geboren, ging in die Geschichte ein als der berühmteste und vielleicht mächtigste Verbrecher aller Zeiten.
© Underwood Archives/Getty ImagesAl Capone
Schutzgelderpressung, Prostitution, Glücksspiel, während der Prohibitionszeit außerdem Alkoholhandel: Das war Capones Geschäft. In den 20er- und 30er-Jahren stand er an der Spitze des "Chicago Outfit"-Syndikats, und er wollte nie Zweifel daran aufkommen lassen, dass er die Nummer eins ist. Beim Valentinstag-Massaker 1929 etwa ließ er auf einen Streich sieben rivalisierende Gangster-Bosse in Chicago umbringen.
© Bettmann/Getty ImagesAl Capone
Al Capone gilt heute als archetypischer Mafia-Boss und diente für viele Hollywood-Produktionen indirekt oder direkt als Vorbild. Alphonse Gabriel Capone starb am 25. Januar 1947, nachdem er wenige Tage zuvor einen Schlaganfall erlitten hatte - er wurde nur 48 Jahre alt. Etwa ein Fünftel seines Lebens hatte er im Gefängnis verbracht.
© Bettmann/Getty ImagesCarlo Gambino
Die Gambino-Familie zählt zu den einflussreichsten in der Geschichte der amerikanischen Mafia und er stand ganz am Anfang: Carlo Gambino. Geboren wurde er 1902 in Sizilien, doch schon in jungen Jahren ging er nach Amerika - angelockt durch die Prohibition, durch die Kriminelle damals eine Menge Geld verdienen konnten. Bereits mit 20 Jahren galt er innerhalb der Cosa Nostra als "gemachter Mann".
© Bettmann/Getty ImagesCarlo Gambino
Carlo Gambino stieg schnell zu einem der mächtigsten Mafiosi New Yorks auf, zwischenzeitlich erwirtschaftete er mit seinen "Geschäften" 500 Millionen Dollar jährlich. Insgesamt lenkte er die Geschicke der Gambino-Familie etwa 50 Jahre lang. Im Gefängnis saß der legendäre Mobster übrigens nur für knapp zwei Jahre - wegen Steuerhinterziehung, ausgerechnet. Gambino starb 1976 in Long Island, zu seiner Beerdigung kamen etwa 2.000 Menschen - darunter auch Politiker, Richter und Polizisten.
© Bettmann/Getty ImagesCharles "Lucky" Luciano
Wer als Gangsterboss Erfolg haben will, muss auch etwas von Diplomatie verstehen - Charles "Lucky" Luciano wusste das und wurde so zu einer Ikone des organisierten Verbrechens. Er arbeitete schon mit Bossen wie Al Capone, später war er federführend an der Gründung des "National Crime Syndicate" beteiligt - eine Art Dachverband für alle amerikanischen Mafia-Familien.
© New York Daily News Archive/Getty ImagesLucky Luciano
"Lucky" Luciano betrachtete das Geschäft der Mafia immer als das, was es war: ein Geschäft. So wurde er zu einem der mächtigsten Bosse der Cosa Nostra - und erhielt auch darüber hinaus einige Anerkennung: Das "Time"-Magazin zählte ihn einst zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts.
© Hulton Archive/Getty ImagesLucky Luciano
1962 starb Luciano, der unter anderem wegen Prostitution und Menschenhandel im Gefängnis gesessen hatte, in Neapel an einem Herzinfarkt. Bis heute gilt der einstige Kopf der Genovese-Familie als der Vater des organisierten Verbrechens in Amerika.
© Getty Images/Slim AaronsJohn Gotti
Der wahrscheinlich am besten gekleidete Mafiaboss der Geschichte: John Gotti. Gotti, ab Mitte der 80-er Oberhaupt der Gambino-Familie, war bekannt für seine stilvollen, teils sogar charmanten öffentlichen Auftritte und liebte das Spiel mit den Medien. Unter anderem schaffte es der Chef-Mobster sogar auf die Titelseiten des "People"-Magazins und des "New York Times"-Magazins.
© New York Daily News Archive/Misha Erwitt/Getty ImagesJohn Gotti
John Gotti war in so ungefähr alle kriminellen Machenschaften verstrickt, die man sich vorstellen kann, machte sich selbst aber nur selten die Hände schmutzig und war für die Justiz lange schwer zu fassen, was ihm auch den Spitznamen "Teflon-Don" einbrachte. Sein Leben endete trotzdem hinter Gittern. Nach seiner Festnahme durch das FBI 1992 und einer anschließenden Verurteilung zu lebenslanger Haft starb der Pate im Juni 2002 in einem Gefängniskrankenhaus in Missouri.
© Donaldson Collection/Michael Ochs Archives/Getty ImagesPablo Escobar
Man nannte ihn "El Patrón" und "El Doctor", sein echter Name reichte aber schon aus, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Pablo Escobar gilt bis heute als einer der mächtigsten, reichsten und brutalsten Drogenbarone aller Zeiten.
© Gamma-Rapho/Eric Vandeville/Getty ImagesPablo Escobar
Pablo Escobar im Jahr 1983, hier mit seiner Frau Maria Victoria. Escobar scheute die Öffentlichkeit nicht, teilweise suchte er sie sogar und gab sich gerne als Philanthrop - gleichzeitig schreckte er aber auch vor nichts zurück, um seine Interessen durchzusetzen. Seine brutale Art brachte ihn Mitte der 70-er an die Spitze des Medellín-Drogenkartells; in den 80-ern gehörte Escobar zu den reichsten Menschen der Welt.
© Gamma-Rapho/Eric Vandeville/Getty ImagesPablo Escobar
Das Leben von Pablo Escobar, dem größten Drogenbaron aller Zeiten, wurde in den letzten Jahren mehrere Male verfilmt - am prominentesten in der Netflix-Serie "Narcos", in der Wagner Moura (Bild) die Hauptrolle übernahm.
© Netflix / Juan Pablo GutierrezPablo Escobar
Pablo Escobar stürzte Kolumbien zeitweise in Bürgerkriegs-ähnliche Zustände und schreckte auch vor Mordanschlägen auf ranghohe Politiker nicht zurück. In seiner Heimatregion Medellín wird er von vielen Menschen trotzdem bis heute als eine Art Volksheld verehrt.
© Raul Arboleda/AFP/Getty ImagesPablo Escobar
Blumen für "El Patrón", den "Chef". Pablo Escobar wurde am 2. Dezember 1993 von Mitgliedern einer amerikanisch-kolumbianischen Elite-Einheit erschossen - der Kampf gegen Escobar war da längst zu einem internationalen Politikum geworden. An der Beerdigung von Pablo Escobar nahmen 20.000 Menschen teil, sein Grab ist heute fast so etwas wie eine Pilgerstätte.
© STR/AFP/Getty ImagesFélix Gallardo
Was Pablo Escobar in Kolumbien war, das war Miguel Ángel Félix Gallardo in Mexiko. Mitte der 80-er wurde der ehemalige Polizist und Mitbegründer des Guadalajara-Kartells zum mächtigsten Drogendealer des Landes. Seine Spitznamen: "Kokain-Zar" und "Jefe de Jefes" (Boss der Bosse). Anders als Escobar war Gallardo (hier verkörpert von Diego Luna in der Serie "Narcos: Mexico") aber eher öffentlichkeitsscheu, es existieren nur wenige Aufnahmen von ihm. Seit 1989 sitzt Gallardo in einem mexikanischen Hochsicherheitsgefängnis.
© NetflixAmado Carrillo Fuentes
Auf Gallardo folgte Amado Carrillo Fuentes. Der "Herr der Lüfte", der sein Aussehen immer wieder veränderte, fing als fliegender Drogenkurier an, später gründete er das Juárez-Kartell und transportierte Kokain mit einer ganzen Boeing-Flotte. Er gilt nach Pablo Escobar als der größte Drogendealer aller Zeiten.
© John Chapple/Getty ImagesAmado Carrillo Fuentes
Es gab in der Geschichte nur wenige große Drogenhändler, die lebend aus der Sache herauskamen. Und Amado Fuentes? Um das Ende des legendären Juárez-Bosses (hier dargestellt von José María Yazpik in "Narcos: Mexico") ranken sich die abenteuerlichsten Geschichten. Die offizielle Version: Fuentes starb 1997 bei einer Gesichtsoperation, die ihm neue Anonymität bringen sollte. Es gibt aber auch Gerüchte, wonach er seinen Tod damals nur vortäuschte.
© Juan Rosas/NetflixVicente Carrillo Fuentes
Nach dem Tod (beziehungsweise dem Verschwinden) von Amado Carrillo Fuentes wurde, so heißt es, sein Bruder Vicente (Bild) zur neuen Nummer eins im Juárez-Kartell. Damit stand er nicht nur auf der Liste der mexikanischen Regierung, sondern auch auf der des FBI jahrelang ganz oben. 2014 wurde Vicente Carrillo Fuentes im mexikanischen Torreón verhaftet, im September 2021 verurteilte ihn ein Gericht zu 28 Jahren Haft.
© Anadolu Agency/Stringer/Getty ImagesEl Chapo
Eigentlich heißt er Joaquín Guzmán Loera, besser bekannt ist er aber unter seinem Spitznamen "El Chapo", "der Kleine". Der langjährige Boss des mexikanischen Sinaloa-Drogenkartells war der letzte große Narco, der international Schlagzeilen machte.
© AFP/STR/Getty ImagesEl Chapo
El Chapo arbeitete zunächst für und mit Amado Fuentes sowie Félix Gallardo, in den 90-ern schwang er sich dann mit dem Sinaloa-Kartell selbst zum Boss auf und wurde zu einem der meistgesuchten Drogendealer der Welt. Gleich zweimal, 2001 und 2015, gelang ihm die Flucht aus mexikanischen Hochsicherheitsgefängnissen. Nach seiner erneuten Festnahme im Januar 2016 nahmen die USA die Sache in die Hand, seit 2017 verbüßt er eine lebenslange Haftstrafe im Bundesgefängnis ADX Florence in Colorado.
© Anadolu Agency/Daniel Cardenas/Getty ImagesEl Chapo
Organisierte Drogenkriminalität, Menschenhandel, Geldwäsche - die Liste der Verbrechen von El Chapo ist lang. Trotzdem wird er, ähnlich wie Pablo Escobar, von vielen Menschen als eine Art Ikone gefeiert, vor allem in seiner Heimat. Man muss in Mexiko Stadt nicht lange suchen, um beispielsweise El-Chapo-T-Shirts, -Hüte und sogar -Actionfiguren zu finden.
© Yuri Cortez/Getty ImagesTaoka Kazuo
Er sah vielleicht nicht danach aus, doch Taoka Kazuo war einer der einflussreichsten und gefürchtetsten Bosse, die das japanische Yakuza-Milieu je hervorbrachte. Kazuo wuchs als Waisenkind auf, bereits als 14-Jähriger schloss er sich der Yamaguchi-gumi-Gang an - der Beginn einer steilen Verbrecher-Karriere.
© The Asahi Shimbun/Getty ImagesTaoka Kazuo
Taoka Kazuo leitete die Yamaguchi-gumi-Bande von 1946 bis zu seinem Tod 1981. Zwischenzeitlich standen knapp 400 Yakuza-Banden mit etwa 12.000 Mitgliedern unter seiner Schirmherrschaft. Kazuos Einfluss reichte sogar so weit, dass er einmal aufgrund einer kaiserlichen Amnestie vorzeitig aus der Haft entlassen wurde.
© The Asahi Shimbun/Getty ImagesWan Kuok-koi
Einer der bekanntesten und gerürchtetsten Verbrecherbosse, die es in Südostasien je gab: Wan Kuok-koi, auch bekannt als "Broken Tooth Koi" ("Koi mit dem abgebrochenen Zahn"). In den Slums von Macau aufgewachsen, gründete der als sehr gewalttätig geltende Koi schon als Jugendlicher seine erste eigene Bande. Später machte er sich vor allem im Glücksspiel-Geschäft einen Namen.
© South China Morning Post/Edward Wong/Getty ImagesWan Kuok-koi
Wan Kuok-koi schloss sich schon früh der mächtigen 14K-Triade an und arbeitete sich schnell bis an die Spitze der Organisation. Allein mit Glücksspiel-Geschäften verdiente er irgendwann mehrere Millionen Dollar monatlich. Koi genoss es durchaus auch, im Rampenlicht zu stehen - 1998 ließ er sogar einen eigenen Kinofilm ("Casino") über sein Leben drehen.
© South China Morning Post/Edward Wong/Getty Images