Chuck Berry
Wer denn nun der allererste Rock'n'Roller war, darüber streiten Experten bis heute, aber sein Name ist immer einer der ersten, die in den Geschichtsbüchern auftauchen: Chuck Berry. Der legendäre Gitarrist wäre am 18. Oktober 95 geworden. Die Galerie blickt auf ihn und andere Pioniere zurück: Was wurde aus den Helden der Rock'n'Roll-Ära nach der großen Pop-Revolution?
© Michael Ochs Archives/Don Paulsen/Getty ImagesChuck Berry
Er war der vielleicht beste Instrumentalist unter den Rock'n'Roll-Pionieren und wird heute als einer der größten Gitarristen aller Zeiten verehrt: Chuck Berry mischte die 50-er mit Hits wie "Maybelline", "Roll Over Beethoven", "Johnny B. Goode" oder "Sweet Little Sixteen" auf und erfand den "Duck Walk", der später unter anderem von Angus Young adaptiert wurde.
© Michael Ochs Archives/Getty ImagesChuck Berry
Chuck Berry war ein Rock'n'Roller der ersten Stunde, und im Gegensatz zu vielen Zeitgenossen gelang ihm auch nach den 50-ern der eine oder andere nennenswerte Erfolg. Sein meistverkauftes Album "The London Chuck Berry Sessions" etwa veröffentlichte er erst 1972, als viele Rock'n'Roll-Kollegen schon auf dem Abstellgleis gelandet waren.
© Michael Ochs Archives/Don Paulsen/Getty ImagesChuck Berry
Chuck Berry wurde 1986 als einer der ersten Musiker in die "Rock and Roll Hall of Fame" aufgenommen. Im März 2017 starb Berry, der noch bis ins hohe Alter regelmäßig aufgetreten war, mit 90 Jahren - kurz vor Veröffentlichung seines 20. Albums "Chuck".
© Getty Images/Francois DurandBill Haley & His Comets
"One, two, three o'clock, four o'clock, rock!": 1954 landeten Bill Haley & His Comets mit "Rock Around The Clock" den ersten großen Hit der Rock'n'Roll-Ära. Die Musikjournalistin Lilian Roxon bezeichnete den Song einst als "Marseillaise einer weltweiten Teenager-Revolution".
© Harry Kerr/BIPS/Hulton Archive/Getty ImagesBill Haley
Nach "Rock Around The Clock" hatte Bill Haley einige weitere Gassenhauer, etwa "See You Later Alligator" und "Shake, Rattle & Roll". Insgesamt verkaufte er über 60 Millionen Platten. Nach einem zweiten Karriere-Hoch in den 60-ern starb Haley 1981 in Texas mutmaßlich an einem Herzinfarkt - er wurde nur 55 Jahre alt.
© Daily Express/Smith/Hulton Archive/Getty ImagesLittle Richard
Während Bill Haley noch relativ brav daherkam, verkörperte Little Richard schon vieles von dem, was Kritiker am Rock'n'Roll gar nicht mochten: Er kreischte, räkelte sich lasziv auf dem Piano, brachte überhaupt viel Sexappeal auf die Bühne. Außerdem tanzten nicht nur schwarze, sondern auch weiße Kids zu seinen Songs, was (weiße) Kritiker umso mehr aufregte.
© Evening Standard/Getty ImagesLittle Richard
Nachdem er zuvor schon als wilder Rhythm-and-Blues-Musiker von sich reden gemacht hatte, erreichte Little Richard seinen künstlerischen und kommerziellen Höhepunkt als Vorzeige-Rock'n'Roller: "Tutti Frutti", "Long Tall Sally" oder etwa "Good Golly, Miss Molly" kennt bis heute quasi jedes Kind.
© Angela Deane-Drummond/Evening Standard/Hulton Archive/Getty ImagesLittle Richard
Little Richard wuchs in einem sehr religiösen Umfeld in Georgia auf, die vermeintliche Sündhaftigkeit seiner ausschweifenden Musiker-Karriere nagte immer an seinem Gewissen. Deshalb zog er schon 1957 einen vorläufigen Schlussstrich: Little Richard wurde Prediger und spielte fortan nicht mehr die Teufelsmusik Rock'n'Roll, sondern Gospel.
© Evening Standard/Getty ImagesLittle Richard
Nach seinem Rückzug 1957 startete Little Richard mehrere Comeback-Versuche (unter anderem mit Soul und Funk) und arbeitete auch als Schauspieler, doch an die Erfolge von früher konnte er nicht anknüpfen. Als Exzentriker und Rock-Ikone wurde er trotzdem gefeiert. Im Mai 2020 starb Little Richard im stolzen Alter von 87 Jahren in Tennessee.
© Keystone/Getty ImagesPortrait Of Elvis
Kreischalarm! Bill Haley, Chuck Berry und Little Richard waren mit ihren ersten Hits etwas früher dran als dieser fesche Junge aus Tupelo, Mississippi, trotzdem wurde er zum "King" des Rock'n'Roll: Elvis Presley avancierte binnen kürzester Zeit zum ersten internationalen Pop-Superstar und übertraf den Erfolg all seiner Kollegen um ein Vielfaches.
© Getty Images/Hulton ArchiveElvis Presley
Elvis hatte seinen ersten Nummer-eins-Hit in den allgemeinen US-Charts 1956 mit "Heartbreak Hotel", der Rest ist Pop-Geschichte: Mit seinem guten Aussehen, seinem Hüftschwung und einer One-in-a-Million-Stimme wurde Elvis zum multimedialen Megastar. Er spielte in 31 Filmen und hatte unzählige Nummer-eins-Hits.
© Getty Images/LiaisonElvis Presley
Egal, ob als Soldat G.I. Presley in Deutschland (1958 bis 1960) oder 1967 bei seiner Hochzeit mit Priscilla Beulieu (die er in Deutschland kennengelernt hatte, Bild), Elvis stand nach seinem Durchbruch immer im Rampenlicht. Leider fingen die Kameras dann auch seinen tragischen Niedergang ein.
© Keystone/Getty ImagesElvis Presley
Er hatte private Schwierigkeiten (seine Ehe mit Priscilla wurde 1973 geschieden), nahm zu viele Medikamente, baute körperlich ab und verlor sich in einem ausschweifenden Lebensstil. Am 16. August 1977 starb Elvis mit 42 Jahren in seinem Anwesen Graceland. Ursache nach heutigem Stand: ein plötzlicher Herztod, wohl mitverursacht durch eine chronische Darmerkrankung.
© Keystone/Getty ImagesElvis Presley
"Elvis has left the building" - oder doch nicht? Mit seinem tragischen Tod wurde Presley endgültig zur Pop-Ikone und zum unsterblichen Vorbild für unzählige Elvis-Imitatoren (Bild). Und seine Musik ist immer noch wahnsinnig populär: Bis heute wurden über 500 Millionen Elvis-Tonträger verkauft.
© Getty Images/Chris JacksonJerry Lee Lewis
Er sah nicht danach aus, aber: Jerry Lee Lewis war so etwas wie der erste Bad Boy des Rock'n'Roll. Er spielte sein Klavier nicht nur, sondern malträtierte es regelrecht und soll es bei manchen Gelegenheiten sogar angezündet haben. Sein Spitzname: "The Killer". Wenn irgendjemand noch wilder (und versauter) war als Little Richard, dann Jerry Lee Lewis.
© Evening Standard/Getty ImagesJerry Lee Lewis
"Great Balls Of Fire" und "Whole Lotta Shakin' Goin' On": Jerry Lee Lewis schlug in seiner Musik gerne anzügliche Töne an und untermalte die Songs mit erregtem Gejauchze. Er wusste eben, worum es bei Rock'n'Roll (auch) geht, schließlich entstand der Begriff "Rock and Roll" einst als verharmlosende Bezeichnung für den Beischlaf.
© Graham Wood/Evening Standard/Getty ImagesJerry Lee Lewis
Für viele Beobachter war Lewis' Performance-Stil schockierend, und auch jenseits der Bühne konnte man gut an ihm festmachen, warum Kritiker Rock'n'Roll für gefährlich hielten: 1957 heiratete Lewis seine Cousine zweiten Grades Myra Brown (Bild), die zum Zeitpunkt der Hochzeit erst 13 Jahre alt war. Es war bereits seine dritte Ehe.
© Getty Images/Hulton ArchiveJerry Lee Lewis
Nach seiner Zeit als wilder Rock'n'Roller erfand Jerry Lee Lewis sich Mitte der 60-er neu und feierte einige Erfolge als Country-Musiker. Jenseits der Bühne wurde er derweil von einigen Schicksalsschlägen gebeutelt: Einer seiner Söhne ertrank 1963 im Alter von drei Jahren in einem Swimmingpool; 1983 starb seine fünfte Ehefrau Shawn Stephens nur drei Monate nach der Hochzeit an einer Methadon-Überdosis.
© Keystone/Getty ImagesJerry Lee Lewis
Drogen, Bettgeschichten und andere Skandale: Kaum einer seiner Zeitgenossen gab sich dem Rock'n'Roll-Lebensstil so hin wie Jerry Lee Lewis. Und doch hat er irgendwie durchgehalten: Jerry Lee Lewis, inzwischen 85 Jahre alt und seit 2012 zum siebten Mal verheiratet, veröffentlichte bis vor wenigen Jahren noch Musik und gilt als letzter lebender Rock'n'Roller der alten Schule.
© Getty Images/Francois DurandBuddy Holly
Leadgitarre, Rhythmusgitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang: Buddy Holly (rechts) gehörte zu den ersten populären Musikern, die mit der heutigen Standard-Zusammensetzung einer Rockband auftraten, und war damit direktes Vorbild für die Beatles, die Rolling Stones und viele andere Gruppen. Obendrein war er auch ein begnadeter Songschreiber ("Peggy Sue", "Everyday").
© Keystone/Getty ImagesBuddy Holly
Das Schicksal von Buddy Holly ist besonders tragisch: Seine Karriere endete, bevor sie richtig begonnen hatte, als er am 3. Februar 1959 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Holly wurde nur 22 Jahre alt. Mit an Bord des Fliegers war unter anderem auch Ritchie Valens ("La Bamba"), der bei dem Unglück ebenfalls ums Leben kam.
© Getty Images/Hulton ArchiveBuddy Holly
Der Tag des Flugzeugabsturzes wurde bekannt als "The day the music died" ("Der Tag, an dem die Musik starb"). Später inspirierte die Tragödie Don McLean zu seinem berühmten Song "American Pie" (1971).
© 2005 Getty Images/Hulton ArchiveFats Domino
Er war tief verwurzelt in der Musikkultur von New Orleans, spielte Boogie-Woogie und Rhythm and Blues, landete schon 1950 mit "The Fat Man" einen ersten Hit, aber irgendwie hatte Fats Domino dann auch beim Rock'n'Roll seine Finger im Spiel. Sehr bekannt ist heute neben "Blueberry Hill" vor allem sein Song "I'm Walkin'".
© Getty Images/Clive Limpkin/Hulton ArchiveFats Domino
Fats Domino war schon da, bevor der Rock'n'Roll die Musikwelt eroberte, und er verschwand auch nicht wieder, als der erste große Hype nachließ. In den folgenden Jahrzehnten landete Fats Domino mit seinen Songs regelmäßig in den internationalen Charts, als Live-Performer wurde er bis zuletzt gefeiert. 2017 starb er im Alter von 89 Jahren.
© Keystone/Getty ImagesBo Diddley
Bo Diddley stand damals während der Rock'n'Roll-Revolution eher in der zweiten Reihe, wurde später aber von vielen großen Stars als Vorbild genannt, etwa von Mick Jagger. Vor allem sein Gitarrenspiel und sein Sinn für Rhythmen beeindruckten und beeinflussten viele seiner Zeitgenossen und sichern ihm bis heute seinen Platz in den Geschichtsbüchern.
© Michael Ochs Archives/Dan Paulsen/Getty ImagesBo Diddley
Bo Diddley ("I'm A Man", "Pretty Thing") hatte nach den 60-ern nichts mehr mit dem zu tun, was in den Charts passierte, blieb der Musik aber dennoch treu. Sein letztes Album "A Man Amongst Men" erschien 1996. 2007 starb er, wenige Monate nach einem schweren Schlaganfall, im Alter von 79 Jahren an Herzversagen.
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