Big Boi
Sieht aus wie ein Rapper, kleidet sich wie einer und ist auch einer. Big Boi gehört zu den erfolgreichsten Hip-Hoppern der Musikgeschichte. Wem sein Name nicht geläufig ist, kennt sicher die Comno Outkast, mit der er zahlreiche Hit landete. Am 1. Februar feiert Big Boi seinen 50. Geburtstag, Anlass genug für einen Blick auf die erfolgreichsten Rappererinnen und Rapper aller Zeiten.
© 2023 Getty Images/Frazer HarrisonOutkast
Um die Jahrtausendwende führte im HipHop kein Weg an das Outkast-Duo André 3000 (links) und Big Boi vorbei. Etwa 25 Millionen Tonträger haben Outkast insgesamt abgesetzt, fast die Hälfte davon geht auf das Konto ihres Doppelalbums "Speakerboxx/The Love Below" (2003). Die Platte gilt als das meistverkaufte HipHop-Album aller Zeiten.
© Chris Jackson/Getty ImagesDer Geburtsort des HipHop
Doch beginnen wir von vorne: Dieses Gemeindezentrum in der 1520 Sedgwick Avenue in der New Yorker Bronx gilt als Geburtsort des HipHop. DJ Kool Herc veranstaltete hier vor über 50 Jahren, am 11. August 1973, die angeblich allererste HipHop-Party. Kool Herc (bürgerlich Clive Campbell) mietete einen der Aufenthaltsräume in Sedgwick für 25 Dollar. Die Eintrittspreise: 25 Cent für Frauen, 50 Cent für Männer.
© 2007 Getty Images/Peter KramerKool Herc
Pionier und Prototyp: Obwohl sich Kool DJ Herc offensichtlich als DJ und nicht als Rapper verstand, zählt er zu den Urvätern des Rap: Denn der gebürtige Jamaikaner gilt als der Erste, der Instrumentalstellen mit Text übersprach - und so Rap den Weg ebnete.
© Getty Images/Astrid StawiarzGrandmaster Flash
Pionierarbeit aus der Bronx: Bereits im Jahr 1976 entwickelte Grandmaster Flash Platten-Techniken, die bis heute zum Repertoire eines jeden HipHop-DJs gehören, der etwas auf sich hält. Unter anderem das Cutting, bei dem Tracks parallel zum Beat eingespielt werden, und das Backspinning - das schnelle Rückwärtsdrehen.
© Getty Images/Scott GriesThe Sugarhill Gang
Das Rap-Kombo The Sugarhill Gang zeichnet für den wohl ersten großen HipHop-Hit überhaupt verantwortich: "Rapper's Delight" (1979) schaffte es nicht nur auf Platz 36 der US-Pop-Charts, sondern war auch international erfolgreich. In Deutschland landete die Band aus New Jersey sogar auf Platz drei.
© Getty Images/Matthew EismanKurtis Blow
Zunächst war Kurtis Blow als Breakdancer aktiv, dann als DJ und schließlich als Rap-Pionier. Als er zu rappen begann, wurde das Genre noch als vorübergehender Trend belächelt. Sein erster Hit "The Breaks" avancierte 1980 zu einem All-Time-Classic des HipHop, später produzierte er auch für Run-DMC.
© Getty Images/Arnold TurnerRun-DMC
Diese drei Herren aus New York City halfen tatkräftig mit, HipHop aus dem Untergrund in Richtung Mainstream zu führen: Run-DMC zählen zu den prägendsten HipHop-Artists der 80er-Jahre. Nicht nur mit ihrer Musik, sondern auch mit ihrer Mode - Stichwort: Adidas Superstars - wurden Run-DMC zu einem Stück Pop-Kultur.
© Getty Images/Hulton ArchivePublic Enemy
"Fight The Power" - mehr als nur ein Song. Rap war immer auch die Sprache der Unterdrückten, und Public Enemy gaben ihnen mit ihren sozialkritischen Texten eine Stimme. Ende der 80er-Jahre zählten die New Yorker zu den einflussreichsten Rapstars, ihre ersten drei Alben gelten als Meilensteine des Genres. Später sorgte Flavor Flav (im Bild links) auch als skurrile TV-Persönlichkeit für Aufsehen - viele werden sich noch an seine legendäre Reality-Show "Flavor of Love" erinnern.
© Universal MusicN.W.A.
Direkt aus den Straßen Comptons in den Rap-Olymp: Die ikonischen N.W.A. katapultierten Gangsta-Rap von der Westcoast in die breite Öffentlichkeit. Mitglieder wie Dr. Dre (links), bekannt für seinen sogenannten G-Funk-Sound - und Ice Cube feierten nach der Auflösung im Jahr 1991 auch solo große Erfolge.
© Getty Images/Mike CoppolaBeastie Boys
Sie machten weißen HipHop populär, als die meisten Rapper noch die Schulbank drückten: Die Beastie Boys sind auch heute noch, nach ihrer Auflösung und dem Tod von Adam "MCA" Yauch, mit 50 Millionen verkauften Tonträgern eine der erfolgreichsten HipHop-Bands aller Zeiten.
© Frank Micelotta/Getty ImagesTupac Shakur
Am 7. September 1996 wurde Tupac Shakur angeschossen, wenige Tage später erlag er im Alter von 25 Jahren seinen Verletzungen. In seiner kurzen Karriere und danach verkaufte der Rapper geschätzt 75 Millionen Tonträger. Bis heute gilt Tupac als eine der größten Ikonen der HipHop-Geschichte.
© UniversalThe Notorious B.I.G.
Der Flow so locker, der Textinhalt meist düster: The Notorious B.I.G. wird bis heute als einer der größten Rapper aller Zeiten verehrt und wurde seinerzeit im Eastcoast-Westcoast-Konflikt als Galionsfigur des Ostens etabliert. 1997 fiel der New Yorker einem Attentat zum Opfer, was seinen Legendenstatus nur weiter festigte. Selbst Biggies posthume Veröffentlichungen fanden Kritiker-Beifall und reißenden Absatz.
© Warner MusicSnoop Dogg
Inzwischen ein Altrapper, in der Szene wird er aber bis heute verehrt und gefeiert: Snoop Dogg. Dem Marihuana-Konsum nicht abgeneigt, brachte Calvin Cordozar Broadus Jr., so sein bürgerlicher Name, in den 90er-Jahren Charme und Flow in den sich zuweilen zu ernst nehmenden Gangsta-Rap.
© Scott Gries/Getty ImagesWu-Tang Clan
Hedonistischer Gangsta-Rap? Für den Wu-Tang Clan sah das Leben in der Ghetto-Rap-Szene immer düster aus, und genau das spiegelt sich auch im Sound der New Yorker. Ihre Inspiration beziehen die Eastcoast-Vertreter auch aus Fernost: Die Mythologie aus Kung-Fu-Filmen findet immer wieder Einzug in Texte und Ästhetik.
© Warner MusicBusta Rhymes
Seine Erfolgskarriere startete Busta Rhymes mit den "Leaders of the New School", Mitte der 90-er startete der New Yorker dann auch solo durch und blieb über viele Jahre hinweg eine Größe der Szene. 2023 veröffentlichte er sein aktuelles Album "Blockbusta", mit dem er allerdings nicht mehr an die Erfolge früherer Tage anknüpfen konnte.
© Kevin Winter/ImageDirect/Getty ImagesNas
Sein Debütalbum gilt bis heute als Rap-Meilenstein: 1994 erschien Nas' "Illmatic" und erwies sich als wegweisend. Bekannt ist der New Yorker für seine politische Haltung. Dass der 50-Jährige noch längst nicht zum alten Eisen gehört, bewies er 2023 mit den beiden Alben "Magic 2" (mit 50 Cent) und "Magic 3".
© The Recording Academy/Emma McIntyre/Getty ImagesFugees
Nur zwei Alben, und dennoch gehören die Fugees zu den legendärsten Rap-Kombos aller Zeiten. Auf der zweiten Platte "The Score" (1996, zwei Grammys) setzten Wyclef Jean, Lauryn Hill und Pras Michael mit Reggae-Einflüssen und ikonischen Samples - etwa bei "Killing Me Softly" - ein echtes Ausrufezeichen.
© Columbia/Sony MusicLauryn Hill
Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Erfolg ihrer Nachfolgerinnen wohl nicht möglich gewesen: US-Rapperin Lauryn Hill durchbrach in den 90-ern Barrieren für Female-Rap und gehört zu den Legenden der Szene. Ihr bislang einziges Soloalbum "The Miseducation of Lauryn Hill" (1998) gehört zu den bestverkauften Alben der Popgeschichte und bescherte Lauryn Hill fünf Grammys (bei elf Nominierungen) - ein echter Meilenstein.
© Getty Images/Theo WargoMissy Elliott
Sie war einer der ersten weiblichen Rap-Superstars, inzwischen hat Missy Elliott längst Legendenstatus erreicht. Mit einem Auftritt in der Super-Bowl-Halbzeitshow 2015 erhielt die Rapperin und Erfolgsproduzentin die vielleicht höchsten Weihen der US-Musikbranche, doch ihre Solo-Karriere startete bereits in den 90-ern. Ihr bislang letztes Album "The Cookbook" erschien im Jahr 2005.
© WarnerDie Fantastischen Vier
Sie machten den HipHop in Deutschland erst richtig populär, bis heute werden sie als Pioniere gefeiert: Die Fantastischen Vier. 1992 gelang ihnen mit "Die da!?!" der Durchbruch - auch schon 32 Jahre her ...
© Sascha Steinbach/Getty ImagesSabrina Setlur
Als Schwester S feierte Sabrina Setlur in den 1990-ern zahlreiche Chart-Erfolge. Mit Hits wie "Du liebst mich nicht" und "Ja klar" stieg sie zur First Lady des deutschen Rap auf. Ihr Album "Die neue S-Klasse" hielt sich 1997 ganze 44 Wochen in den Charts. Die heute 51-jährige Frankfurterin wurde zum Vorbild von Erfolgsrapperinnen wie Haiyti oder Schwesta Ewa und zeigte schon früh: Auch Frauen können Rap, und wie!
© 3pPuff Daddy
Ob Puff Daddy, P. Diddy oder schlicht Puffy: Nach dem Tod seines Freundes Notorious B.I.G. begann der Produzent aus New York City seine eigene Gesangskarriere, sein Debütalbum "No Way Out" erreichte siebenfach Platin in den USA. 2008 bekam er als erster männlicher Rapper einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame. Doch der einsts leuchtende Stern des Hip Hop ist tief gefallen: Gegen Diddy laufen mehr als 30 Klagen, unter anderem wegen Vergewaltigung, Sexhandel und Organisierte Kriminalität.
© Getty Images/Kevin WinterLil' Kim
Ihr bekanntester Hit schaffte es nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland und Großbritannien auf Platz eins: Mit ihrer Coverversion "Lady Marmelade" - unter anderem mit Pink - läuft Lil' Kim heute noch im Radio. Nach 14 Jahren Musikpause meldete sich die erfolgreiche New Yorkerin 2019 mit dem Album "9" zurück.
© Getty Images/Paras GriffinJay Z
Das Magazin "Forbes" listet den Rapper als Milliärdär: Jay-Z gehörte lange zu den prägensten Figuren der HipHop-Szene (125 Millionen verkaufte Tonträger), macht mit seinen Investitionen und Unternehmen mittlerweile aber mehr Geld als mit Musik.
© Getty Images/Neilson BarnardEminem
An seinem Status gibt es nichts zu deuteln, kein Rapper hat mehr Platten verkauft als er: Satte 220 Millionen Tonträger soll Eminem in den über 20 Jahren seiner Karriere abgesetzt haben. Ob er aber wirklich der größte Rapper aller Zeiten ist? Dazu gibt es, je nachdem wo man nachfragt, ganz unterschiedliche Meinungen.
© Getty Images/Kevin C. Cox50 Cent
Dr. Dre und Eminem erkannten sein Talent: Im Jahr 2003 wurde 50 Cents "Get Rich or Die Tryin'" mit sagenhaften 6,5 Millionen verkauften Exemplaren zum ergolreichsten Album des Jahres. Zeitlose Banger wie "In Da Club" oder "P.I.M.P." werden auch 20 Jahre später noch gespielt. Der New Yorker veröffentlichte sein letztes Solo-Album 2014.
© Getty Images/Evan AgostiniBlack Eyed Peas
Auch wenn "Elevation" (2022), das letzte Album der Black Eyed Peas, gnadenlos floppte: Sorgen muss sich die Band um Mastermind Will.i.am (Mitte) nicht machen. Seit ihrem Debüt "Behind The Front" (1998) verkaufte die Band geschätzt 75 Millionen Tonträger.
© Matt Winkelmeyer/Getty Images for SpotifyKanye West
Genie und Wahnsinn liegen bei ihm ganz eng beieinander: Geschätzt 160 Millionen Tonträger soll Kanye West (seit einiger Zeit eigentlich nur noch "Ye") bislang verkauft haben. Seine öffentlichen Auftritte sorgen immer wieder für Verwunderung, trotzdem gilt er als einer der innovativsten und einflussreichsten Rap-Musiker der jüngeren Vergangenheit.
© Rich Fury/VF20/Getty Images for Vanity FairLil Wayne
Lil Wayne, einer der erfolgreichsten Rappern aller Zeiten. Seine ersten Songs veröffentlichte der US-Musiker auf dem Label Cash Money Records. Und Money hat er seitdem ordentlich gescheffelt - dank 120 Millionen verkauften Tonträgern.
© Getty Images/Kevin WinterKendrick Lamar
Aufgewachsen im von Ganggewalt geprägten Compton und geprägt von der rauen Nachbarschaft, rückte Kendrick Lamar 2010 erstmals in den Blickpunkt der US-Rap-Szene. Schnell stieg er zu einem ihrer größten Stars auf - ohne jegliche Allüren. Bewundert wird der 36-Jährige vor allem für sein außergewöhnliches Storytelling, im Mai 2022 veröffentlichte der Kritikerliebling sein aktuelles Album "Mr. Morale & The Big Steppers".
© Getty Images/Mark MetcalfeDrake
Ursprünglich berühmt durch eine kanadische Jugendserie, avancierte Drake zu Kanadas Rap-Aushängeschild - und mit seinem Sound zu einer weltweiten Inspiration. Der vielfach Platin-prämierte Rapper ist bekannt für mutige Texte, in denen er auch mal Gefühle offenbart. Seit Drake ist Schwäche zeigen auch im Rap-Business en vogue.
© Getty Images/Amy SussmanNicki Minaj
Selbstbewusst und weiblich: Nicki Minaj trägt nicht ohne Grund den Beinamen "Queen of Rap" und beweist sich nicht nur in der bröckelnden Männerdomäne, teils dominiert sie auch. Mehr als 100 Platin-Platten und ein Privatvermögen, das auf über 150 Millionen Dollar geschätzt wird: Minaj ist sowohl musikalisch als auch kommerziell die erfolgreichste Rapperin überhaupt.
© Dimitrios Kambouris/Getty Images for Marc JacobsTyler, the Creator
Das beste Rap-Album des Jahres 2021 stammte - schenkt man der Grammy-Jury Glauben - von Tyler, the Creator und trägt den Titel "Call Me If You Get Lost". Der heute 33-Jährige war früher Frontmann eines alternativen HipHop-Kollektivs. Seine 2017 veröffentlichte Platte "Flower Boy" hielt sich 85 Wochen in den US-Charts. Jüngst veröffentlichte er mit "Chromakopia" ein neues gefeiertes Werk.
© Getty Images/Frazer HarrisonPost Malone
"Ist das noch Rap?", werden viele fragen. Post Malone fällt durchaus ein wenig aus der Reihe: Als "Schmelztiegel aus Country, Grunge und HipHop" beschrieb der 29-Jährige mal seine Musik, die nach eigenen Angaben auch von Kurt Cobain und Johnny Cash inspiriert wurde und auch ohne feste Genregrenzen unverwechselbar erscheint.
© Getty Images/Tabatha FiremanTravis Scott
Der Texaner Travis Scott brachte frischen Wind und innovativen Sound in den US-Rap. Unter anderem arbeitete Scott mit Justin Bieber und Wiz Khalifa zusammen. Berüchtigt sind die halsbrecherischen Moshpits auf seinen Shows. Doch 2021 kam es bei Scotts hauseigenem Festival Astroworld zu einer Massenpanik, zehn junge Menschen verloren ihr Leben.
© Getty Images/Tom HauckFlo Rida
Er mag in der breiten Öffentlichkeit nicht so bekannt sein wie Grandmaster Flash, Dr. Dre oder Eminem. Trotzdem gehört Flo Rida zu den ganz großen "Playern" im Rap-Business. Der US-Musiker konnte bislang 80 Millionen Tonträger an den Mann bringen.
© Getty Images/Gregory ShamusCardi B
Zeigt den Typen, wo's langgeht: Cardi B gewann als erste (und bislang einzige) Solokünstlerin einen Grammy für das beste Rap-Album ("Invasion Of Privacy", 2019), darüber hinaus landete sie zahlreiche Nummer-eins-Hits. Die New Yorkerin, die früher als Stripperin arbeitete, ist bekannt für ihren aggressiven Flow und die offenherzigen Texte.
© Getty Images/Kevin WinterStormzy
Er ist der wohl bekannteste Grime-Rapper Großbritanniens: Zuletzt wurde Stormzy 2020 bei den BRIT Awards als bester männlicher Künstler ausgezeichnet. Seine drei bisherigen Alben eroberten auf der Insel jeweils die Spitze der Charts, brachten ihm aber auch weltweit viel Aufmerksamkeit ein.
© Getty Images/Gareth CattermoleMegan Thee Stallion
Bereits ihre Mutter griff zum Mikrofon, Megan Thee Stallion eiferte ihr nach und mit jedem Freestyle auf Instagram wuchs die Fangemeinde der Texanerin. Im Jahr 2020 stürmte sie mit ihrem Debüt-Album "Good News" auf Platz zwei der US-Charts. Im August 2022 erschien der ebenfalls erfolgreiche Nachfolger "Traumazine" (Platz vier).
© Getty Images/Tasos KatopodisLil Nas X
Er gehört zu den Rappern der Stunde: Im September 2021 veröffentlichte Lil Nas X sein Debütalbum "Montero", welches in den USA prompt mit Doppel-Platin ausgezeichnet wurde. Der 25-Jährige ist der erste offen schwule Rapper, der in solche Sphären vorstoßen konnte. Gerne spielt er mit Andeutungen zu seiner Homosexualität sowie der Teufelsanbetung.
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