Königliche Skandale: Die größten Fehltritte der Royals
Er ist inzwischen von allen öffentlichen Aufgaben entbunden und steht unter großen Druck: Die Enthüllungen um Prinz Andrew führten zu einer der größten Krisen, denen sich das britische Königshaus in den letzten Jahren gegenübersah. Doch der Sohn von Queen Elizabeth II. ist bei weitem nicht das größte royale schwarze Schaf: Diese Skandalnudeln raubten den Königsfamilien ebenfalls den Schlaf.
© Mark Richards - WPA Pool / Getty ImagesPrinz Andrew
Nach dem Tod seines Vaters, Prinz Philip, meldete er sich überraschend mit einem kurzen Statement vor der Presse zurück: Seit er im November 2019 ein skandalträchtiges Interview mit der BBC geführt hatte, hatte Prinz Andrew sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.
© Steve Parsons - WPA Pool/Getty ImagesPrinz Andrew
Die Anschuldigungen sind schwerwiegend: Prinz Andrew steht wegen seiner langjährigen Freundschaft mit dem wegen sexuellen Missbrauchs verurteilten Multimilliardär Jeffrey Epstein unter Druck.
© Christopher Furlong - WPA Pool/Getty ImagePrinz Andrew
Eines der Opfer des 2019 verstorbenen Geschäftsmannes, Virginia Giuffre (Bild, Mitte), behauptet sogar, sie sei mehrmals zum Geschlechtsverkehr mit dem Royal (links) gezwungen worden. Andrew bestreitet die Vorwürfe, die von der Netflix-Doku "Jeffrey Epstein: Stinkreich" erneut erhoben wurden.
© 2020 Netflix, Inc.Harry und Meghan
War der "Megxit", ihr Rücktritt von allen königlichen Ämtern ein Skandal? Man sollte sich eher über die vermeintlichen "Enthüllungen" der britischen Klatschpresse rund um Prinz Harry und seine Frau Meghan aufregen. Dass die beiden auch wegen der Berichterstattung über sie und ihren Sohn Archie aus Großbritannien flüchteten, kann man ihnen kaum verdenken.
© Chris Jackson/Getty ImagesMeghan und Harry
Vielleicht nicht gleich für einen Skandal, so doch für reichlich Gesprächsstoff sorgte das Interview von Harry und Meghan mit Talkshow-Legende Oprah Winfrey: Vor allem die Enthüllung, dass ein (nicht näher genanntes) Mitglied der Königsfamilie sich rassistisch geäußert habe, machte große Schlagzeilen.
© TVNOW / Harpo Productions - Joe PugliesePrinz Harry
Echte Skandale lieferte Prinz Harry früher: "Vom Partyprinzen zum Ehemann" beschrieben kurz vor seiner Hochzeit viele Medien seinen Wandel. Mit 17 wurde er beim Kiffen erwischt, mit 21 in Nazi-Uniform fotografiert und mit 28 beim Nacktbillard abgelichtet. 2017 räumte Harry ein, dass seine wilde Zeit von verdrängten Gefühlen nach dem Unfalltod seiner Mutter Diana 1997 herrührte.
© Gabriel Bouys/AFP via Getty ImagesDiana und Charles
Ein Jahr, bevor Prinzessin Diana starb, endete ihre Ehe mit Prinz Charles offiziell - nach einer jahrelangen Schlammschlacht. 1993 gelangte die Aufzeichnung eines peinlichen Telefonats zwischen Charles und seiner Geliebten Camilla an die Medien, 1995 packte Diana in einem TV-Interview vor einem Millionenpublikum über die Affäre ihres Mannes aus.
© Steve Wood/Daily Express/Hulton Archive/Getty ImagesSarah Ferguson
Auch diese Dame sorgte für Stress im Buckingham Palace: 1992 wurde Prinz Andrews Frau Sarah Ferguson oben ohne im Urlaub mit ihrem Lover abgelichtet. Dennoch blieben Andrew und Fergie nach ihrer Scheidung 1996 befreundet - so gut, dass sie einem vermeintlichen Geschäftsmann 2010 anbot, für 500.000 Pfund den Kontakt zum Prinzen herzustellen.
© Toby Melville - WPA Pool/Getty ImagesEdward VIII. und Wallis Simpson
Und dann wäre da noch die Mutter der britischen Königshausskandale: Wallis Simpson, die zweifach geschiedene Amerikanerin, für die König Edward VIII., der Onkel von Elizabeth II., 1936 abdankte. Dass der König a.D. und seine Ehefrau mit den Nazis sympathisierten, machte die Sache nicht besser.
© Mark Renders/Getty ImagesAlbert II. von Belgien
Doch nicht nur das britische Königshaus ist für Skandale gut. Da wäre zum Beispiel Belgiens ehemaliger König Albert II., der sich nur nach langem Rechtsstreit bereiterklärte, einen Vaterschaftstest abzulegen. Seit 2005 behauptete Delphine Boël, seine uneheliche Tochter zu sein, was Albert dann Anfang 2020 tatsächlich bestätigte.
© Tim P. Whitby/Getty ImagesAlbert II. von Monaco
Vaterschaftstests? Uneheliche Kinder? Damit kennt sich Albert II. von Monaco aus. Bereits 1992 reichte die Amerikanerin Tamara Rotolo eine Vaterschaftsklage gegen den blaublütigen Womanizer ein, die jedoch abgewiesen wurde. In einem DNA-Test 2006 wurde jedoch bestätigt, dass Rotolos Tochter Jazmin Grace auch die des heutigen Fürsten von Monaco ist.
© Patrick van Katwijk/Getty ImagesDie unehelichen Grimaldis
Noch im selben Jahr erkannte Albert II. die Vaterschaft offiziell an und lud Jazmin Grace Grimaldi (Bild) ein, im Fürstentum zu leben. Ein Jahr zuvor hatte Prinz Albert bereits einräumen müssen, 2003 einen unehelichen Sohn namens Alexandre Coste mit einer Flugbegleiterin aus Togo gezeugt zu haben. Beide Kinder sind aus der Thronfolge ausgeschlossen.
© John Sciulli/Getty Images for Neuro BrandsStéphanie von Monaco
Bis dahin galt Stéphanie von Monaco als schwarzes Schaf der Grimaldis. Schließlich kamen all ihre drei Kinder außerehelich zur Welt. Während sie mit dem Vater von Louis und Pauline Ducret immerhin nachträglich kurz verheiratet war, ging sie mit dem Vater ihrer Tochter Camille Gottlieb nie den Bund der Ehe ein. Dafür aber mit einem Zirkusartisten.
© Pascal Le Segretain/Getty ImagesMärtha Louise von Norwegen
Zuletzt sorgte die Schwester von Norwegens Kronprinz Haakon mit ihrer Partnerwahl für Furore: Märtha Louise hat sich in einen Schamanen verguckt. Weil sie mit ihm kostenpflichtige Seminare gibt, fordern Kritiker, dass sie ihren Prinzessinnentitel abgeben sollte. Andere meinen, die norwegische Monarchie habe schon Schlimmeres durchgestanden.
© Nigel Waldron/Getty ImagesHarald V. von Norwegen
Etwa, als sich der Vater von König Harald V. dagegen sperrte, dass sein Sohn eine Bürgerliche heiratet.
Neun Jahre musste Harald für seine Sonja kämpfen und drohte schließlich sogar damit, ledig zu bleiben. Weil das wohl das Ende der norwegischen Monarchie bedeutet hätte, lenkte König Olav V. ein. Harald und Sonja feierten 2018 Goldene Hochzeit.
© Jorgen Gomnaes, the Royal Court via Getty ImagesBeatrix der Niederlande
Auch die Partnerwahl der niederländischen Kronprinzessin Beatrix stieß auf wenig Gegenliebe - beim Volk: Die Niederländer reagierten 20 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs empört, als sich Beatrix mit einem Deutschen verlobte. Doch bis zu seinem Tod 2002 mauserte sich Claus von Amsberg zu einem der beliebtesten Mitglieder der Königsfamilie.
© Max Koot/Central Press/Hulton Archive/Getty ImagesMáxima der Niederlande
Die heutige Königin Máxima wurde von den Niederländer ebenfalls kritisch beäugt. Immerhin gehörte ihr Vater, Jorge Zorreguieta, einst der argentinischen Militärdiktatur an. Erst nach eingehender Prüfung des Falls und Zorreguietas Angebot, der Hochzeit seiner Tochter fernzubleiben, billigte das Parlament Prinz Willem-Alexanders Wahl.
© Sion Touhig/Getty ImagesMako von Japan
Genau unter die Lupe genommen wird derzeit die Familie von Kei Komuro, dem Verlobten der japanischen Prinzessin Mako. Ungeklärte finanzielle Angelegenheiten sollen der Grund sein, warum die Hochzeit auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Die Nichte des Kaisers würde bei ihrer unstandesgemäßen Hochzeit übrigens ihre Privilegien verlieren.
© Carl Court/Getty ImagesLouis von Luxemburg
Seinen Platz in der Thronfolge verlor 2006 Louis von Luxemburg aufgrund seiner Heirat. Nicht etwa, weil Söhnchen Gabriel da schon auf der Welt war. Sondern, weil Louis die Eheschließung mit Tessy Antony nicht von seinem Vater Großherzog Henri absegnen lassen hatte. 2017 trennte sich das Paar. Der Grund: "unangemessenes Verhalten" des Ehemanns.
© Mark Renders/Getty ImagesCarl XVI. Gustaf von Schweden
Die schwedischen Royals galten lange Zeit als Bilderbuchfamilie - bis Carl XVI. Gustaf von Schweden 2010 eine Affäre unterstellt wurde: In den späten 90er-Jahren soll sich der König mit Popsternchen Camilla Henemark vergnügt haben. Fotos, die ihn zudem mit dem Rotlichtmilieu in Verbindung brachten, wurden jedoch als Fälschung enttarnt.
© Michael Campanella/Getty ImagesVictoria von Schweden
Victoria von Schweden sorgte schon zuvor für besorgte Schlagzeilen: 1998 bestätigte das Königshaus offiziell, dass die Kronprinzessin an Magersucht leide. Sie habe sich damals zu sehr unter Druck gesetzt, gestand sie 2017 in einem TV-Interview. Inzwischen wisse sie, mit den Leistungsängsten umzugehen.
© Chris Jackson/Getty ImagesHenrik von Dänemark
Skandale im dänischen Königshaus suchte man bis 2017 vergeblich. Dann polterte Prinzgemahl Henrik kurz nach ihrem 50. Hochzeitstag, dass er nicht neben seiner Frau Margrethe II. beerdigt werden wolle, falls sie ihn nicht zum Königinnengemahl mache. 2018 starb Henrik demenzkrank und wurde seinem Wunsch entsprechend nicht in der Familiengruft beigesetzt.
© Ulet Ifansasti/Getty ImagesJuan Carlos von Spanien.
Jahrzehntelang galt es für spanische Medien als Tabu, über König Juan Carlos I. herzuziehen. Dabei bot schon die Jugend des Königs, der einst von Diktator Franco eingesetzt wurde, Stoff für Krimis ...
© Carlos Alvarez/Getty ImagesMysteriöser Todesfall
So war Juan Carlos der einzige Zeuge, als am 29. März 1956 sein 14-jähriger Bruder Alfonso starb. Beim Reinigen einer Waffe habe sich ein Schuss gelöst, hieß es damals. Wer ihn auslöste, wurde nie geklärt. Juan Carlos war damals 18 Jahre alt. Eine Geschichte, die kaum thematisiert wurde. Wie viele andere, bis 2012 die Dämme brachen.
© Keystone/Hulton Archive/Getty ImagesElefantenjagden und Eheprobleme
2012 nämlich erschienen Fotos, die den König auf Elefantenjagd zeigten - mit einer anderen Frau. Die Dame sei nicht die einzige, mit der Juan Carlos seine Gattin Sofia betrogen habe, zählten spanische Medien nun hemmungslos auf. Ausgerechnet in dem Jahr, in dem schon der Schwiegersohn des Königs für jede Menge schlechte Presse sorgte.
© Franco Origlia/Getty ImagesIñaki Urdangarin
Im Februar 2012 begann der Prozess gegen Iñaki Urdangarin, den Mann von Juan Carlos' Tochter Cristina - wegen Veruntreuung von Spendengeldern, Urkundenfälschung, Betrug, Steuerdelikten und Einflusshandel. 2018 wurde Urdangarin zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und zehn Monaten verurteilt. Den Titel Herzog von Palma ist er schon seit 2015 los.
© Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images