Von der Bühne auf die Leinwand
Ist Musikvideos zu drehen nicht fast dasselbe wie für Filme vor der Kamera zu stehen? Nicht unbedingt. Rap-Legende LL Cool J hat sein Schauspieltalent bereits bewiesen - und ist längst nicht der einzige Musikstar mit Schauspielqualitäten. Unsere Galerie zeigt, wer in Hollywood nennenswerte Spuren hinterließ ...
© Rodin Eckenroth/Getty ImagesLL Cool J
Inzwsichen kennt man LL Cool J fast eher als Schauspieler: In "Navy CIS: L.A." spielte er von 2009 bis 2023 in 14 Staffelnden Undercover-Agenten Sam Hanna, in der gleichen Rolle trat er zuletzt auch in "Navy CIS: Hawai'i" auf. Mit "The Force" (VÖ: 6. September) legt er nun sein erstes Rap-Album seit über zehn Jahren vor.
© CBS Studios Inc. All Rights Reserved.Tom Waits
"Down By Law", "Mystery Train", und zuletzt "The Dead Don't Die": Tom Waits ist einer der Lieblingsschauspieler von Jim Jarmusch. Kein Wunder, denn die Blues-, Rock-, Jazz-Legende ist nicht nur musikalisch wandelbar. So überzeugte Waits' Können auch andere Regisseure mehrfach - etwa Francis Ford Coppola und Terry Gillam.
© UniversalIggy Pop
Auch er war in Jim Jarmuschs "The Dead Don't Die" (als Zombie) zu sehen, auch er ist nicht nur ein musikalisches Chamäleon: Punk-Legende Iggy Pop war unter anderem in "Tank Girl" und "Dead Men" zu sehen. Als bekennender Trekkie durfte der US-Musiker aber auch in der "Deep Space Nine"-Folge "Der glorreiche Ferengi" einen Dominion-Kommandant namens Yelgrun spielen.
© Paramount / Universal / TrekworldWill Smith
Will Smith startete in den 1980-ern als Rapper und legte dann eine fulminante Filmkarriere hin. Nach dem Durchbruch in "Der Prinz von Bel-Air" bekämpfte er in der "Men In Black"-Reihe (Bild) Außerirdische, verkörperte Boxlegende Muhammad Ali ("Ali", 2001) und landete an der Seite von Martin Lawrence mit den "Bad Boys"-Filmen Publikumshits. Im November kehrt er mit "King Richard" auf die Leinwand zurück.
© 2012 Sony Pictures Releasing GmbHJustin Timberlake
Über 20 Titel umfasst die Filmografie von Justin Timberlake bereits - Synchronrollen und Cameos allerdings eingerechnet. Doch in Filmen wie der Komödie "Freunde mit gewissen Vorzügen", dem Sci-Fi-Thriller "In Time - Deine Zeit läuft ab" und im Coen-Musikfilm "Inside Llewyn Davis" (Bild, Mitte) konnte er sich als (einer der) Hauptdarsteller durchaus sehen lassen.
© StudiocanalLady Gaga
In Bradley Coopers Regiedebüt "A Star Is Born" begeisterte Lady Gaga als aufstrebende Sängerin. Der Popstar hatte aber zuvor auch schon fleißig und sehenswert geübt - in kleineren Rollen etwa in "Sin City: A Dame to Kill For" (Bild) und der Serie "American Horror Story".
© SplendidBeyoncé
Apropos: Nicht Lady Gaga, sondern Beyoncé sollte eigentlich die Hauptrolle in "A Star Is Born" übernehmen. Doch der R'n'B-Diva, die für ihre "Dreamgirls"-Rolle immerhin eine Golden-Globe-Nominierung verbuchte, kam ihre Schwangerschaft dazwischen. 2019 war Beyoncé als Stimme von Simbas Freundin Nala im Remake von "Der König der Löwen" zu hören.
© 2006 DreamWorks Pictures / David JamesRihanna
Auch Rihanna bastelt fleißig an einem zweiten Karrierestandbein: Nachdem sie 2012 ihr Debüt in "Battleship" gab, verdrehte sie Sci-Fi-Fans als sexy Formenwandlerin in "Valerian - Die Stadt der Tausend Planeten" (Bild) den Kopf. Auch in der Serie "Bates Motel" übernahm die Sängerin eine Gastrolle. 2018 begeisterte sie als eine der acht Gaunerinnen in "Ocean's Eight".
© 2017 Daniel Smith / Universum FilmCher
Cher hatte ihren ersten Kino-Auftritt zwar schon 1965 - als sie selbst in "Wild on the Beach". Dass die damals 75-Jährige in "Mamma Mia! Here We Go Again" (Bild) die Mutter der nur vier Jahre jüngeren Meryl Streeps Rolle spielte, machte sie aber älter, als sie es verdient hatte. Als Schauspielerin machte sie auch (meistens) eine gute Figur: 1988 wurde sie für ihre Hauptrolle in "Mondsüchtig" sogar mit dem Oscar ausgezeichnet.
© UniversalGwen Stefani
Ihre Rolle in "Aviator" war so klein, dass Wikipedia nicht einmal ihre deutsche Synchronstimme listet. Aber immerhin kann Gwen Stefani nun von sich behaupten, in einem fünffach oscarprämierten Drama von Martin Scorsese mitgespielt zu haben. Und noch dazu als Hollywood-Legende Jean Harlow.
© DisneyMick Jagger
Ist das? Wirklich? Ja, das ist Mick Jagger bei einem seiner Filmauftritte: Der Stones-Frontmann spielte in "Ein Mann für geheime Stunden" (2001) den Chef einer Begleitagentur. Auch zuvor wählte Jagger interessante Rollen: Im KZ-Film "Bent" beispielsweise spielte er 1997 eine Drag-Queen und 1992 einen Zeitreisenden im futuristischen Thriller "Freejack".
© Ascot EliteJennifer Hudson
Jennifer Hudson ist nicht nur mit einer der kraftvollsten Stimmen der Popwelt gesegnet, sie darf auch einen Oscar ihr Eigen nennen. Den Goldjungen gewann die Sängerin, die am 12. September ihren 40. Geburtstag feiert, 2007 für ihre Nebenrolle in "Dreamgirls". Auch in diesem Jahr wird die Gesangsakrobatin wegen ihrer Hauptrolle im Aretha-Franklin-Biopic "Respect" (Bild) als heiße Anwärterin auf den begehrten Filmpreis gehandelt.
© UniversalAlicia Keys
Schauspielambitionen hatte Alicia Keys schon früh - 1985 hatte sie eine winzige Rolle in der "Cosby Show". Doch auf der Leinwand war die New Yorkerin erstmals 2007 zu sehen, Jahre nach ihrem musikalischen Durchbruch: In "Smokin' Aces" (Bild) spielte sie eine Auftragskillerin, Rollen in "Nanny Diaries" und "Die Bienenhüterin" sowie in der HipHop-Soap "Empire" folgten.
© UniversalLenny Kravitz
Er ist Sohn der Schauspielerin Roxie Roker, Ex-Mann der Schauspielerin Lisa Bonet, Vater der Schauspielerin Zoe Kravitz - und hat auch selbst Schauspielerfahrung vorzuweisen: 2009 gab Lenny Kravitz sein Debüt in "Precious" und zog 2012 die Rolle des Stylisten Cinna (Bild, mit Jennifer Lawrence) in der erfolgreichen "Tribute von Panem"-Reihe an Land.
© Studiocanal / Murray CloseDavid Bowie
Auch wenn er später erklärte, dass er eigentlich nur sich selbst gespielt habe: David Bowies Schauspieldebüt im SciFi-Film "Der Mann, der vom Himmel fiel" (1976, Bild) konnte sich mehr als sehen lassen. Und auch seine Auftritte in "Furyo - Merry Christmas, Mr. Lawrence", "Begierde" (beide 1983) und "Die Reise ins Labyrinth" (1986) wurden von Kritik und Publikum (fast) so gefeiert wie seine Musik.
© StudiocanalBarbra Streisand
Barbra Streisand schaffte es als einzige Künstlerin in sechs aufeinanderfolgenden Jahrzehnten an die Spitze der US-Albumcharts. Als Schauspielerin gewann sie bereits 1968 den Oscar als "Beste Hauptdarstellerin" für "Funny Girl". Es war der Beginn einer erfoglreichen Filmkarriere, die sie 2004 in "Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich" (Bild) auch mit Robert De Niro zusammenbrachte.
© Universal PicturesSnoop Dogg
Jaja, natürlich wussten Sie, dass Snoop Dogg in "Starsky & Hutch" (2004, Bild) als Huggy Bear aufgetreten ist. Aber wussten Sie auch, dass der Rapper noch mehr Filme drehte? In der Komödie "Soul Plane" (2004) etwa spielte er einen Piloten, im Horrorfilm "Bones - Der Tod ist erst der Anfang" (2001) einen rachsüchtigen Geist und in "Training Day" (2001) einen Drogendealer.
© Buena Vista InternationalJared Leto
Als Frontmann der Alternative-Rockband Thirty Seconds to Mars ist Jared Leto Stammgast auf großen Festivals. Auch auf der Leinwand wusste der Sänger zu überzeugen - und wie: Für seine Rolle im AIDS-Drama "Dallas Buyers Club" (2013, erhältlich auf DVD und BD) gab's sogar den Oscar als "Bester Nebendarsteller". Zuletzt war Leto als Joker in "Zack Snyder's Justice League" zu sehen.
© Ascot EliteBette Midler
Golden Globes, Emmys, Grammys: Mit Ausnahme des Oscars gibt es keinen bedeutenden Preis im Musik- oder Filmbusiness, den Bette Midler nicht gewonnen hat. Nach ihren ersten erfolgreichen Alben in den 1970er-Jahren schaffte sie mit ihrer Rolle in "The Rose" (1979) ihren Durchbruch als Schauspielerin. Zuletzt war sie in der Netflixserie "The Politician" (ab 2019) zu sehen.
© 1980 Ron Galella/Ron Galella Collection via Getty ImagesCourtney Love
Sie hat es sogar gelernt: In den 80-ern studierte Courtney Love tatsächlich Schauspiel. Es ist also gar nicht so verwunderlich, dass die Hole-Frontfrau und Witwe von Kurt Cobain in einigen ernstzunehmenden Produktionen auftauchte - beispielsweise in "Der Mondmann" (Bild, mit Jim Carrey) oder "Larry Flynt" mit Woody Harrelson.
© ConcordeJon Bon Jovi
Aus der Kategorie "Dinge, die man schon längst verdrängt hat": Jon Bon Jovi war Mitte bis Ende der 90-er auch als Schauspieler gefragt. Von Schnulzen wie "Moonlight and Valentino" über Kriegsfilme wie "U-571" bis zur Vampirklamotte "Vampires: Los Muertos" - der Rocker konnte sich in verschiedensten Genres austoben.
© SonySting
Auch Sting hatte seine Filmstar-Phase: Nachdem er 1979 in "Quadrophenia" sein Debüt gab, war er in den folgenden zwei Jahrzehnten immer mal wieder in größeren oder kleineren Rollen auf der Leinwand zu sehen - etwa als grausamer Krieger in "Dune - Der Wüstenplanet" (Bild). Seit 1998 beschränkt sich der Musiker jedoch auf Cameo-Auftritte - etwa in "Brüno" (2009).
© teleschau / ArchivMariah Carey
Bei ihr wechselten Licht und Schatten: Mariah Carey bekam 2002 für ihre Darbietung in "Glitter" den Spottpreis "Goldene Himbeere" zugesprochen. Doch die Sängerin blieb weiter am Ball und spielte kleinere Rollen in durchaus respektablen Filmen wie "Precious - Das Leben ist kostbar" (Bild) oder "Der Butler".
© ProkinoTina Turner
Unverkennbare Stimme, mitreißende Tanzperfomances und Hits für die Ewigkeit: Tina Turner ist zweifellos eine Musiklegende. Auch In Hollywood durfte die Rockqueen 1985 in der obersten Liga mitmischen: An der Seite von Mel Gibson stand sie als Herrscherin Aunty Entity in "Mad Max - Jenseits der Donnerkuppel" (1985) vor der Kamera.
© IMAGO / United ArchivesWhitney Houston
Und noch eine ganz Große des Musikzirkus, die auf der Leinwand ihre Spuren hinterließ: Balladenkönigin Whitney Houston. Bei ihrem Filmdebüt in "Bodyguard" (Bild) überzeugte sie 1992 als launische Filmdiva an der Seite von Kevin Costner. Insgesamt war Houston in den 90er-Jahren in vier Filmen zu sehen, unter anderem als gute Fee im Musical "Cinderella" (1997).
© Warner Bros.Madonna
Bei neun Goldenen Himbeeren könnte man darüber nachdenken, ob das mit der Schauspielerei tatsächlich so eine gute Idee ist. Madonna, hier in "Four Rooms" (1995), wurde im Jahr 2000 sogar die Trophäe für die schlechteste Schauspielerin des Jahrhunderts zugesprochen. Das könnte insgesamt schwerer wiegen als der Golden Globe, den sie 1997 für ihre Titelrolle in "Evita" erhielt.
© Studiocanal