28.02.2023 von SWYRL
Pünktlich zum Monatswechsel ändert Ebay seine Strategie und kündigt an, die Gebühren für private Verkäufe ab Mittwoch, 1. März, abzuschaffen. Was hinter dieser Strategieänderung steckt, verriet der deutsche Ebay-Chef Oliver Klinck im Gespräch mit dem "Handelsblatt".
Gute Neuigkeiten für Privatverkäufer und deren Kunden: Ab Mittwoch, 1. März, sollen Ebay-Verkäufe für beide Parteien gebührenfrei sein. Im Zuge privater Auktionen mussten Verkäufer bislang eine Grundgebühr von 35 Cent zusätzlich zu einer Provision von elf Prozent auf den Gesamtwert des abgeschlossenen Geschäfts an das Unternehmen zahlen. Damit soll nun Schluss sein.
Das modifizierte Geschäftsmodell bezieht jedoch keine gewerblichen Kunden mit ein. Diese müssen für ihre Verkäufe weiterhin eine Provision zahlen. Laut Ebay-Deutschlandchef Oliver Klinck wolle man mit dieser Maßnahme mittelfristig wachsen sowie eine neue Dynamik ins Geschäft bringen, wie das "Handelsblatt" Klinck zitiert.
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Umsatzeinbruch um 18 Prozent
Die Hoffnung liege laut Klinck auf einem indirekten Effekt: Die Ergebnisse interner Analysen hätten gezeigt, dass auf Ebay verkaufende Privatleute doppelt so viel Ware bei Händlern der Plattform erwarben wie andere Kunden. Das Unternehmensziel sei daher, künftig höhere Provision-Einnahmen zu generieren und im Zuge der Änderungen höhere Umsätze bei gewerblichen Händlern zu erreichen.
Laut dem Handelsblatt ist das eine Reaktion auf die Umsatzeinbrüche der vergangenen Jahre: Allein im Jahr 2022 soll der Umsatz von 1.249 Milliarden auf 1.023 Milliarden US-Dollar - und damit um 18 Prozent - zurückgegangen sein. Als wesentlichen Faktor dafür nennt Oliver Klinck die Gebühren-Hürde für verkaufswillige Ebay-Nutzerinnen und -Nutzer. Mit der Umstrukturierung gebe es folglich einen umfassenden Käufer- und Verkäuferschutz mit oben drauf, da das eigene Zahlungssystem Ebays kostenfrei sei.