"Hotel Portofino" bei Magenta TV

Eine Art "Downton Abbey", aber mit mehr Dolce Vita

26.01.2023 von SWYRL/Andreas Fischer

Eure Lordschaften machen Urlaub in Italien: "Hotel Portofino" versucht mit einer Portion Dolce Vita das Erfolgsrezept von "Downton Abbey" zu kopieren.

Italienische Riviera, 1920er-Jahre: In ihrem neu eröffneten Luxushotel begrüßen Bella (Natascha McElhone) und Cecil Ainsworth (Mark Umbers) im Sommer wohlhabende Gäste aus Großbritannien. Doch die vermeintliche Sorglosigkeit wird in den sechs Episoden der britischen Dramaserie "Hotel Portofino" (ab 26. Januar, Magenta TV) getrübt: Verbotene Liebschaften, Rivalitäten, komplizierte Gäste und ein Familienzwist verdunkeln die sonnigen Tage.

Bella macht trotz aller Widrigkeiten gute Miene zum bösen Spiel. Ihr Taugenichts von Ehemann bereitet ihr finanzielle Sorgen, der Sohn Lucien (Oliver Dench) leidet an körperlichen und seelischen Spätfolgen des Ersten Weltkriegs. Einige Gäste scheinen ein Exporthandel für britischen Snobismus zu betreiben, die Einheimischen hingegen wollen in der gerade beginnenden Mussolini-Ära den Faschismus in die feinen Abendgesellschaften tragen. Und dann verirren sich die Protagonisten auch in den vertrackten Gefühlslabyrinthen.

Das Leben als Hôtelière ist wahrlich kein einfaches, und nicht alle Probleme lassen sich weglächeln oder spitzzüngig entschärfen. Auch wenn sich Bella alle Mühe gibt.

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"Downton Abbey" in der Light-Version

Zugegeben: Man kann sich durchaus in den Frotzeleien und ungelenk angebahnten Liebschaften verlieren. Doch hängen bleibt nicht viel. Trotz all der schicken Bilder, schönen Menschen und der pittoresken Umgebung ist "Hotel Portofino" nicht viel mehr als ein reichlich banal erzähltes Historiendrama mit der typischen Handlung und den Anflügen des trockenen englischen Humors, der ähnlichen Hochglanzserien britischer Provenienz so eigen ist: eine Art "Downton Abbey" quasi, nur in einer sommerlich leichten ligurischen Version, in der sich der Adel am Ende vor allem einen Sonnenbrand holt.

Selbst die Konflikte könnten aus dem Notizbuch von "Downton Abbey"-Macher Julian Fellowes stammen: Die feine Gesellschaft verbirgt ein paar schmachvolle Geheimnisse, es geht um Erpressung, verarmten Adel, heimliche Homosexualität und sich entfaltende Mauerblümchen. Kommentiert wird das alles von einer resoluten Köchin, die vor allem gutes britisches Rindfleisch vermisst. Das italienische ist zu mager, was schlecht für den Yorkshire-Pudding ist.

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