Bares für Rares
Heilige Maria, Mutter Gottes! Das sind zwar nicht die Worte, mit denen die Verkäuferin in der Donnerstagsfolge von "Bares für Rares" ihr Erstaunen über den Preis für ihr Mitbringsel zum Ausdruck bringt, aber es beschreibt das Motiv auf dem Bild ...
© ZDFBares für Rares
"Also mittlerweile, Detlev, freue ich mich richtig auf Kunst", erklärte Horst Lichter. Der Experte zu seiner Rechten erwiderte: "Dann bin ich zufrieden, wenn wir das geschafft haben."
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"Das ist alt, glaube ich", sagte Lichter mit Blick auf das Bild. "Die Dame ist nicht alt", begrüßte er die 58-jährige Marion Haeger. Doch wie alt war das Mitbringsel? Ein Fall für die "Detektei Kümmel"!
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Das Marienbild hatten Marion Haegers Eltern bei einem Antiquitätenhändler gekauft, doch schnell das Interesse verloren. "Jetzt steht es leider rum", fasste sie zusammen. Das besondere an dem Gemälde: Als "Leinwand" diente eine ovale Porzellanplatte.
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"Oh, Porzellan", staunte Lichter. Kümmel referierte: Der Vorteil von Porzellan sei, dass das Material weniger anfällig für Beschädigungen ist als Leinwand. Früher stand in jedem Haushalt noch ein Ofen oder Kamin, wusste der Experte. Porzellan sei resistent gegen Ruß.
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"In der Mitte befindet sich die Jungfrau Maria mit Jesus und Johannes, dem Täufer", so Kümmel. Entstanden sei das Bild zwischen den 1850er- oder 1860er-Jahren - oder wie Horst Lichter es auf den Punkt brachte: "Ganz schön alt."
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Durch eine Seitwärts-Drehung des Verkaufsobjekts offenbare Detlev Kümmel die Besonderheit des Gemäldes: "Das Bild ist in einen Kasten eingesetzt, weil die ovale Platte sehr dick ist." Nebenbei schützt der Holzkasten natürlich das fragile Material.
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Dass der Bilderrahmen nicht aus Gold ist, war sogar dem Laien Lichter klar. Eine Raritätdennoch: Das Bildnis stammt von einer in Trier ansässigen Manufaktur, die auf Porzellanbilder spezialisiert war. Heute ist sie wenig bekannt, wie sich bald herausstellen sollte ...
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Der Wunschpreis von 100 bis 150 Euro entpuppte sich als viel zu bescheiden. Detlev Kümmel erhöhte auf bis zu 1.000 Euro. "Wow! Das ist ja toll, Mensch!", frohlockte Marion Haeger. "Ich bin sprachlos, das hätte ich gar nicht vermutet."
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"Wenn ich mir überlege, was sie wollte und was das wert ist", waren die letzten Worte von Horst Lichter, mit denen er die Dame in den Händlerraum schickte. Zuvor fasste Fabian Kahl das Gemälde bereits mit Samthandschuhen an. Keine bekannte Manufaktur, so sein Urteil.
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"Kein namhaftes Porzellan und wahrscheinlich nur aus einer Lust und Laune heraus von jemandem gemalt", so Fabian Kahl. Das provozierte natürlich Widerspruch. Marion Haeger klärte ihn auf, dass die Trierer Manufaktur seinerzeit bekannt war.
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Die "Bares für Rares"-Händler, sonst nicht als Kunstbanausen bekannt, staunten nicht schlecht. Der Künstler J.M. Walrand habe vor seiner Rückkehr nach Trier in Paris studiert, wusste die Verkäuferin noch, dank Detlev Kümmels Expertise.
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Wolfgang Pauritsch (rechts) stieg mit 500 Euro ein. Er konnte nicht ahnen, dass er bereits mit dieser Summe fünf Mal mehr bot als die Schmerzgrenze von Marion Haeger. Alle Händler machten mit. Bald sah Pauritsch sich gezwungen, 850 Euro zu bieten.
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"Es ist so stimmig und das ist faszinierend", schwärmte Susanne Steiger. "Und beruhigend", fand Wolfgang Pauritsch. Für Schnappatmung sorgte dagegen der nächste Schritt der Kollegin: Steiger sprang ohne Vorwarnung auf die 1.000-Euro-Marke.
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"Aber du weißt schon, dass das Porzellan ist?", fragte Susanne Steiger den Kollegen Walter Lehnertz als dieser 1.200 Euro bot. Daniel Meyer (links) verteidigte: Das Porzellan sei schließlich "sicher in einem Rahmen eingepackt".
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"Das ist ein Meisterwerk, da gibt es keinen Preis", schwärmte Wolfgang Pauritsch und bot 1.300 Euro. Alle anderen Händler folgten. Erst bei 1.500 Euro war Lehnertz' Schmerzgrenze erreicht. Fabian Kahl (rechts) erstand die Porzellan-Maria für 1.650 Euro.
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"Ich bin geflashed, ich kann es noch gar nicht fassen", grinste die Verkäuferin aus Detmold. "Ich habe mich total gefreut, dass es allen gefallen hat, aber mit so viel Geld hätte ich nie gerechnet", gab sie zu. Der Gewinn lag 1.500 Euro über ihrem Wunschpreis!
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Bier gehört auf die Theke. In diesem Fall aber handelte es sich nur um Pils-Werbung in Form einer Laterne aus den 60er- oder 70er-Jahren. Wolfgang Wanders aus Mühlheim an der Ruhr wünschte sich 50 Euro dafür. Experte Sven Deutschmanek stimmte zu.
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Sven Deutschmanek beschrieb das Äußere der Lampe, während es im Händlerraum um die inneren Werte ging. Der Diskussion, ob das "Glas" halbvoll, halbleer oder randvoll sei, setzte Walter Lehnertz ein Ende. Er kaufte das Bier zum Anschauen für 150 Euro.
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"Broschen sind ja ganz kurz vor dem großen Durchbruch", lästerte Lichter ironisch angesichts des Mitbringsels von Marlon Möcke aus Dortmund. Der 25-jährige Student verkaufte den Schmuck im Auftrag seiner Oma. Dr. Heide Rezepa-Zabel hielt bis 350 Euro für realistisch.
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Susanne Steiger erstand die Brosche für 350 Euro. Wolfgang Pauritsch fragte sich danach: "Es kann ein Vogel sein, es könnte aber auch das Universum darstellen." Vielleicht beides, dachte Steiger laut. "Das Vogelversum", schlug Fabian Kahl pragmatisch vor.
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Milada Schilling, Kosmetikerin aus Quickborn, hatte historisch anmutende Kerzenständer im Gepäck. Detlev Kümmel aber datierte die vermeintlichen Antiquitäten auf "Mitte des 20. Jahrhunderts bis letzte Woche" ...
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"Das ist voll doof", versuchte Lichter den Gast zu trösten. "Es ist keine Antiquität, keine Rarität, keine Kuriosität", fasste der Moderator zusammen. Die Konsequenz: keine Händlerkarte für Milada Schilling. Die lächelte ihre Enttäuschung weg.
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Hauptberuflich ist Elisabeth Mewes aus Lohe Verkäuferin. Das gleiche plante sie auch privat im Händlerraum. Das Erbstück, welches die 65-Jährige veräußern wollte, war ein Brillantarmband mit Opalen aus 585er Gold.
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"Wat hättest du denn gern?", erkundigte sich Horst Lichter. Für den Wunschpreis von 5.000 Euro reichte es nicht. Dr. Heide Rezepa-Zabel erkannte gerissene Steine und taxierte auf bis zu 1.600 Euro. Fabian Kahl kaufte den Schmuck für 1.920 Euro.
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Einen Weihnachtsteller von KPM aus der Zeit des zweiten Weltkriegs aus dem Nachlass des Großvaters hatten Holde Markus und ihr Enkel Julien aus Melle dabei. Sven Deutschmanek hielt das bemalte Stück vor allem spannend für Militaria-Sammler.
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150 bis 200 Euro empfahl der Experte. Daniel Meyer war der Teller von 1916 genau 200 Euro wert.
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