Die kultigsten Tierhorror-Filme
Das Publikum scheint nicht genug zu bekommen vom Haifisch-Horror auf der großen Leinwand. So ragen im neuen Horrorthriller "Something In The Water" (ab Donnerstag, 5. September im Kino) wieder große Rückenflossen unheilvoll aus dem Wasser - in guter alter Tradition des Subgenres. Von Klassiker bis Trash: Die Galerie präsentiert an die besten und kultigsten Filme des Tierhorror-Genres.
© Carlos Rodríguez/Studiocanal"Something in the Water" (2024)
Was im Hochsee-Horror endet, beginnt wie so oft auch in diesem Film relativ harmlos. Lizzie (Lauren Lyle) möchte in der Karibik ihre Traumhochzeit feiern. Sie und vier Freundinnen mieten vor der Feier ein Motorboot und fahren hinaus zu einer abgelegenen kleinen Insel. Ein nettes kleines "Abenteuer" soll das hier werden. Aber stattdessen wird's ein Desaster.
© Carlos Rodríguez / Studiocanal"Der weiße Hai" (1975)
Bedrohlich ragt die Flosse aus dem Meer: Kein Geringerer als Starregisseur Steven Spielbergs ist für den größten Tierhorror-Erfolg der Kinogeschichte verantwortlich: Insgesamt drei Oscars heimste "Der weiße Hai" (1975) ein, unter anderem für die unverwechselbare Filmmusik. Spielberg, der zugunsten der Identifikation mit den Charakteren auf Schauspielstars verzichtete, gelang ein nervenzerrender Thriller über Urängste.
© IMAGO / United Archives"Der weiße Hai - Die Abrechnung" (1987)
Ursprünglich wollte Spielberg auch eine Fortsetzung zum Genre-Klassiker inszenieren, doch die Studios waren von seiner Idee alles andere als begeistert. Wie sollte es bei dem Erfolg anders sein: Andere Regisseure versuchten sich an Fortsetzungen mit dem blutrünstigen Meeresräuber (Bild: "Der weiße Hai - Die Abrechnung, 1987), doch weder qualitativ noch kommerziell kamen sie an den ersten Teil - den seinerzeit erfolgreichsten Film aller Zeiten - heran.
© IMAGO / United Archives Entertainment"Sharknado" (2013)
Ein echtes Trash-Hai-Light! Billig produziert, miserable Schauspieler, Logikfehler am Fließband - kurz: filmischer Sondermüll. Mit "Sharknado" (2013) nahm der Hype um absurde Haifisch-Trash-Filme erst richtig Fahrt auf, fünf weitere herrlich miese Fortsetzungen folgten. Aber auch vor dem Hai-Tornado-Spektakel gab es schon einige andere ambitionierte Versuche, das Thema möglichst "originell" umzusetzen, etwa in "Sharktopus" (2010), "Mega Shark vs. Crocosaurus" (2010) und "Jurassic Shark" (2012).
© Delta Music"Arachnophobia" (1990)
Rational betrachtet handelt es sich bei der Mehrheit der achtbeinigen Tierchen um komplett harmlose Vertreter - doch dieses Wissen bringt Menschen, die unter Arachnophobie leiden, wenig. Klar, dass auch das Horrorfilm-Potenzial der krabbelnden Vielbeiner weit vor "Sting" erkannt wurde. Im Kultfilm "Arachnophobia" (1990), der neben animalischem Horror auch auf skurrilen Humor setzt, gelangt eine hochgiftige und aggressive Spinnenart aus Venezuela nach Kalifornien.
© IMAGO / Ronald Grant"Arachnophobia" (1990)
"Die haben mehr Angst vor Dir als Du vor ihnen" - von wegen! In "Arachnophobia" nimmt der Spinnen-Phobiker Dr. Jennings (Jeff Daniels) den Kampf gegen die hybriden Todesspinnen auf, die sich auf seinem Anwesen breit gemacht haben. Dafür setzt er alles ein, was ihm in die Finger kommt - neben einer Schaufel auch die teuren Weinflaschen aus seinem geliebten Weinkeller.
© IMAGO / EntertainmentPictures"Sting" (2024)
Pfui Spinne! Der in diesem Jahr erschienene Horrorthriller "Sting" handelt von einem gemeinen Krabbeltier, das immer größer wird - und immer Hunger hat. Regisseur und Autor Kiah Roache-Turner präsentiert den Spinnen-Schocker mit viel Geschrei und einigen Ekel-Szenen.
© SP Sting Productions / Emma Bjorndahl"Die Vögel" (1963)
Der Horror, der aus dem Himmel kam - und ein ikonischer Klassiker im Spätwerk Alfred Hitchcocks: Mit "Die Vögel" schuf der meisterhafte Regisseur 1963 die Blaupause für alle Tierhorror-Filme nach ihm. Für Tippi Hedren (Bild) geriet bereits der Dreh zum Horror: Nachdem sie Hitchcocks Avancen ablehnte, sah sie sich stundenlang dem Gehacke dressierter Vögel ausgesetzt.
© Universal"Die Vögel" (1963)
"Die Vögel" veränderte den unschuldigen Blick der Zuschauerinnen und Zuschauer für immer. Wem, der den ikonischen Schocker kennt, würden sich beim Anblick einer Krähe auf einem Klettergerüst nicht die Nackenhaare aufstellen?
© IMAGO / United Archives"Piranhas" (1978)
Ein vergiftetes Lob von Steven Spielberg höchstselbst: Den 1978 von Joe Dante inszenierten Fischhorror "Piranhas" bezeichnete Meister Spielberg als "den Besten der ganzen Weißer-Hai-Abzocken". Die Story des B-Movies: Hochaggressive, vom Militär für den Vietnam-Krieg ausgerüstete Piranhas lassen sich zunächst zwei Teenager schmecken. Als die Kampffische aus einem abgeriegelten Becken in die Außenwelt entkommen, beginnt ein Blutbad.
© IMAGO / United Archives"Die Rückkehr der Piranhas" (1995)
Nicht fürs Aquarium geeignet - für weitere Kinoauftritte dafür umso mehr. Nach der Fortsetzung mit dem originellen Namen "Piranha 2 - Fliegende Killer" (1981) von James Cameron (!) folgte 1995 eine Neuverfilmung unter dem Namen "Die Rückkehr der Piranhas" (Bild) unter der Regie von Scott P. Levy.
© IMAGO / Allstar"Piranha 3DD" (2010)
Wenn das Wasser sich blutrot färbt, sind die Piranhas auf Beutefang: 2010 erschien mit "Piranha 3D" (Bild) eine weitere Neuverfilmung über den schlechtgelaunten Schwarm, 2012 folgte deren Fortsetzung: In "Piranha 3DD" durften sich Horror-Fans erneut vor den blutrünstigen Biestern erschrecken.
© IMAGO / Allstar"Lake Placid - Schrecken aus der Tiefe" (1999)
Im Wasser lauert noch viel mehr: In der Liste der tatsächlichen oder vermeintlich gefährlichen Wildtiere darf selbstverständlich das Krokodil nicht fehlen. Das großmäulige Raubtier wurde schließlich 1999 in der Horrorkomödie "Lake Placid - Schrecken aus der Tiefe" gewürdigt. Alles beginnt mit einer Autopsie, bei der ein prähistorischer Zahn gefunden wird ...
© IMAGO / Allstar"Lake Placid - Schrecken aus der Tiefe" (1999)
Wenn man sich dafür entscheidet, ein Riesen-Krokodil einzufangen, statt es zu töten, muss man auch mit den Konsequenzen leben. Mit Bridget Fonda und Brendan Gleeson finden sich durchaus prominente Namen im "Lake Placid"-Cast, Regie führte Steve Miner. Insgesamt gibt es fünf Fortsetzungen, die bislang letzte erschien im Jahr 2018 ("Lake Placid: Legacy").
© IMAGO / United Archives"Anaconda" (1997)
Beim Tierhorror kommt es für viele eben doch auf die Größe an, und obendrein verkörpert die Schlange ja auch in der Bibel das pure Böse. Ob "Anaconda" 1997 wirklich ernst gemeint war, darüber lässt sich streiten. Allerdings nicht über die schon damals vielfach als grausig eingeschätzten Animationen. Mit Jennifer Lopez, Ice Cube und Owen Wilson konnten wenigstens ein paar bekannte Namen für den Film von Luis Llosa gewonnen werden.
© IMAGO / United Archives"Anaconda" (1997)
65 Kilometer Draht und 140 Gelenke sollen außerdem in zwei falsche Schlangen eingebaut worden sein, die manchmal statt der Animationen herhalten mussten. Die Story ist, im Gegensatz zu der Anakonda, ziemlich dünn: Ein Wilderer will das circa 13 Meter lange Monster-Reptil fangen, um es zu verkaufen, und bringt so eine Gruppe Dokumentarfilmer in Gefahr.
© IMAGO / Cola Images"Snakes on a Plane" (2006)
Bereits bevor "Snakes on a Plane" 2006 in die Kinos kam, war der Hype riesig. Dafür verantwortlich war in erster Linie der außergewöhnliche Titel (Deutsch: "Schlangen im Flugzeug"). Hauptdarsteller Samuel L. Jackson betonte in Interviews sogar, nur wegen dieses Titels die Rolle angenommen zu haben. Die Marketing-Maschinerie kam ins Rollen, Fans entwarfen eigene Poster und drehten gar eigene Trailer - der erhoffte kommerzielle Erfolg blieb aus.
© IMAGO / United Archives"Snakes on a Plane" (2006)
Blinde - und kriechende Passagiere - versetzen in dem Horrorthriller die Passagiere eines Flugzeugs in Panik. In den Frachtraum eingeschleust hat sie ein Gangster, der die Aussage eines möglichen Zeugen verhindern will. Die Giftschlangen attackieren unter anderem den Piloten. So liegt es an Agent Flynn (Jackson), die fiesen Kriechtiere auszuschalten und das Flugzeug sicher auf den Boden zu bringen.
© IMAGO / United Archives"Cocaine Bear" (2023)
Der Bär und das Koks, das ist in diesem Fall eine fatale Kombination. Das weiße Pulver macht den wuchtigen Räuber in "Cocaine Bear" (2023) aggressiv, und er will mehr von dem Zeug, immer mehr. Heißt dann auch: Wenn er im Wald zufällig auf jemanden trifft, der sich von oben bis unten mit Kokain eingepudert hat, wird der Kokainbär ihn zerfetzen und auffressen. Elizabeth Banks inszenierte den Tierhorror-Film mit viel schrägem Witz.
© Universal Studios"Zombiber" (2014)
Eigentlich gelten Biber als eher scheu. Wenn die Nager jedoch mit Giftmüll in Berührung kommen, sieht die Sache schon anders aus, wie die Horrorkomödie "Zombiber" aus dem Jahr 2014 zeigt. Simpel aber sympathisch: In "Zombiber" wurde größtenteils mit Handpuppen gearbeitet. Der Trailer ging innerhalb weniger Tage auf YouTube durch die Decke.
© Splendid"Zombiber" (2014)
Für eine Mädchen-Clique und ihre Freunde wird der Ausflug zu einem Haus am See zum Albtraum - mit den mutierten Killer-Bibern ist schließlich nicht zu spaßen. Die Horrorkomödie ist sich ihres Trash-Faktors durchaus bewusst, insbesondere deshalb weiß "Zombiber" mit einer ordentlichen Portion Charme zu punkten.
© Splendid"Cujo" (1983)
In eine ganz andere Kerbe schlägt "Cujo" aus dem Jahr 1983: Hier ist es kein mutiertes Wildtier, dass den Menschen das Fürchten lehrt, sondern der vermeintlich beste Freund des Menschen - der Albtraum aller Hundebesitzer. Der eigentlich so freundliche und gelassene Bernhardiner Cujo, der dem Tierhorror seinen Namen gibt, dreht nach dem Biss einer tollwütigen Fledermaus völlig durch.
© IMAGO / Allstar"Cujo" (1983)
Eine Mutter und ihr kleiner Sohn suchen in der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Stephen King Schutz in ihrem Auto, doch natürlich springt der Wagen nicht an. Die Spannung in "Cujo" (Regie: Lewis Teague) speist sich neben dem wildgewordenen Köter auch aus der sengenden Hitze, welche die Bedingungen im Auto unerträglich machen. Geschickt spielt der Tierhorror mit der Angsterwartung der Zuschauerinnen und Zuschauer.
© IMAGO / Allstar