Swimming Pool - So. 14.08. - ARTE: 20.15 Uhr

Gefährliche Inspiration

11.08.2022 von SWYRL/Jasmin Herzog

Der Ärger ist vorprogrammiert: In François Ozons Drama "Swimming Pool" treffen zwei Frauen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Regisseur François Ozon verhalf Charlotte Rampling einst in "Unter dem Sand" (2000) zu einem grandiosen Comeback, die sinnlich-laszive Ludivine Sagnier spielte nach "Tropfen auf heiße Steine" auch in "Acht Frauen" (2002) mit und ist gewissermaßen seine Entdeckung. Beide Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein und treffen am titelgebenden "Swimming Pool" in der flirrenden Hitze Südfrankreichs aufeinander. ARTE wiederholt das Drama von 2003 nun zur besten Sendezeit.

Sarah Morton (Rampling) steht gewaltig unter Druck: Die erfolgreiche Schriftstellerin muss ihrem Verlag dringend einen neuen Krimi abliefern, doch eine Schreibblockade macht ihr das Leben schwer. Um zur Ruhe zu kommen, reist sie in das Ferienhaus ihres Verlegers nach Frankreich. Dort möchte sie schließlich auch mit der Arbeit an einem neuen Roman beginnen, wird allerdings durch die hübsche Julie (Sagnier) gestört. Sie ist die Tochter des Hausherrn und das komplette Gegenteil von Sarah: Julie genießt das Leben und hat reihenweise Liebhaber. Nach einer Weile beginnt die Autorin, in der aufmüpfigen Blondine eine Inspirationsquelle zu entdecken - mit fatalen Folgen.

Je mehr Sarahs Erzählung reift, um so mehr vermischen sich Realität und Fantasie in diesem gekonnten Verwirrspiel. Denn im Grunde erzählt François Ozon von dem Mechanismus eines kreativen Prozesses, in den der Zuschauer hineingezogen wird. Die Wahrheit zeigt plötzlich viele Gesichter. "Swimming Pool" ist ein faszinierendes und unterhaltsames Kammerspiel mit raffinierten Einstellungen rund um den Pool und das Wasser - mit einer Filmkamera aufgenommen, die den Körper von Ludivine Sagnier sehr liebt. Ozon wählte übrigens einen englischen Titel, weil sich an einem ähnlichen Ort im Kino der 60er-Jahre schon Romy Schneider und Alain Delon in "La Piscine" trafen.

ARTE zeigt das Drama im Rahmen des "Summer of Passion", der direkt nach "Swimming Pool" weiter richtig Fahrt aufnimmt: 21.50 Uhr folgt die Dokumentation "Emmanuelle - Königin des Softpornos", anschließend Mike Nichols' Beziehungskomödie "Die Kunst zu lieben" von 1971 (22.45 Uhr) und um 00.20 Uhr die Erstausstrahlung der Oper-Aufzeichnung "Luigi Nono: Intolleranza".

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