Geschichte im Ersten: Fukushima und der deutsche Atomausstieg - Mo. 01.03. - ARD: 23.35 Uhr

Beben im politischen Berlin

28.02.2021 von SWYRL/Andreas Schoettl

Erschüttert von der Tsunami- wie Atom-Katastrophe von Fukushima besiegelte die Bundesregierung im März 2011 binnen 96 Stunden das Ende der Kernenergie in Deutschland. Die Doku stellt dar, wie das Beben in Japan infolge auch durch das politische Berlin rollte.

Es begann an einem Freitagmorgen. In Japan bebte die Erde. Eigentlich nichts Besonderes weit weg im fernen Osten! Doch die Auswirkungen der Nuklear-Katastrophe von Fukushima ausgelöst durch einen gewaltigen Tsunami am 11. März 2011 erreichte in Windeseile auch das politische Berlin. Die Bundesregierung unter der Kanzlerin Angela Merkel besiegelte an einem einzigen Wochenende binnen 96 Stunden das Ende der Kernenergie in Deutschland.

Akribisch recherchiert zeichnet der Film von Inge Kloepfer die schier unglaublichen wie weitreichenden Folgen der Nuklearkatastrophe von Fukushima nach. Die Bundeskanzlerin vollzog eine zuvor nie dagewesene energiepolitische Kehrtwende. An nur einem Wochenende vom 11. bis zum 14. März 2011 wurde unter Merkels Federführung der Ausstieg Deutschlands aus der Atomenergie beschlossen. Dabei hatte ihre schwarz-gelbe Koalition nur sechs Monate zuvor die Laufzeiten für Kernkraftwerke verlängert und damit den einst von Rot-Grün mit der Energiewirtschaft erzielten Ausstiegskonsens wieder rückgängig gemacht. Merkels Handeln damals wurde unter anderem als unüberlegt, atemlos, fast panisch beschrieben. Mit Folgen bis heute und weit darüber hinaus.

Die Dokumentation richtet den Fokus vor allem darauf, was an diesem sogenannten Fukushima-Wochenende hinter den Türen des Bundeskanzleramts, der Energiekonzerne und der Fraktionssäle wirklich passierte. Zu Wort kommen Beteiligte, die bisher - nunmehr zehn Jahre lang - schweigend im Hintergrund blieben. Darunter sind der Abteilungsleiter für Reaktorsicherheit im Bundesumweltministerium, Gerald Hennenhöfer, oder das ehemalige E.on-Vorstandsmitglied für Energie, Klaus-Dieter Maubach. Auch Stefan Mappus äußert sich. Er war seinerzeit CDU-Ministerpräsident in Baden-Württemberg. Im Schatten von Fukushima überstand er seine unmittelbar bevorstehenden Landtagswahlen politisch nicht.

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