Böse Wetter - Das Geheimnis der Vergangenheit - Mi. 07.10. - ARD: 20.15 Uhr

Götz Georges letzte Rolle

30.09.2020 von SWYRL/Jasmin Herzog

In seiner letzten Rolle spielte der 2016 verstorbene Götz George einen Minenbesitzer im Harz, der von der Vergangenheit eingeholt wird und dem Helden des Films trotz allem den Weg weist.

Die Wahrheit ist in diesem Bergbau-Drama weit weg. Sie ist irgendwo zwischen alten Bergwerksstollen und verdrängten Erinnerungen aus DDR-Zeiten verloren gegangen. Matthias Koeberlin sucht in "Böse Wetter - Das Geheimnis der Vergangenheit" nach ihr - zunächst widerwillig, dann umso entschlossener und verbissener. Warum kam sein Vater damals bei einem Grubenunglück ums Leben? Antworten darauf erhofft er sich vom undurchsichtigen Minenbesitzer, der von Götz George in seinem letzten Auftritt vor der Kamera gespielt wird. Georges Abschieds-Film ist ein deutsch-deutsches Drama, das einen ungewöhnlichen Zugang wählt und gerade deshalb überzeugen kann. Die ARD wiederholt den Film von 2016 vier Tage nach dem Tag der Deutschen Einheit zur besten Sendezeit.

Der Geophysiker Dr. Leonard Gehra (Koeberlin) kehrt in seinen Geburtsort im Harz zurück, um in der Bergbauregion an der früheren deutsch-deutschen Grenze mit einem Hightech-Roboter nach Silber zu suchen. Die Idee dazu hatte die Geologin Kathrin (Catherine Bode), eine Jugendfreundin, die für den schillernden Minenbesitzer Türnitz (George) arbeitet. Der sperrt sich gegen alle Versuche, die alten Stollen wieder zu öffnen, in denen bei einem Grubenunglück zu DDR-Zeiten Leonards Vater ums Leben kam.

Schon bald erkennt Leonard, dass an der alten Geschichte etwas nicht stimmen kann, und begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit. Keiner will ihm helfen, auch Türnitz und seine Mutter (Gudrun Landgrebe) nicht. Die beiden scheinen etwas vor ihm verbergen zu wollen. Nur: Wen wollen sie damit schützen?

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Der würdige Abschied eines großen Schauspielers

"Böse Wetter" ist eine durchaus sehenswerte Mischung aus DDR-Drama und TV-Krimi, die mit bewährten Elementen wie Verrat, Anpassung und Flucht eine eigene, bis zum Schluss offene Geschichte erzählt. Diese bleibt dabei eher an der Oberfläche und versucht gar nicht erst, den unterirdischen Gängen des Bergwerks eine doppelte Bedeutung beizumessen oder in die Story eine zweite Ebene einzuziehen.

Wie immer in solchen Filmen ruht die Vergangenheit nicht, sondern holt die Helden unerbittlich ein. Der Zuschauer wird bis zum Schuss im Unklaren über die Vorgänge von damals gelassen - und wird zum Glück nicht mit einer einfachen Auflösung abgespeist. Ein erlösendes Happy End ist bei diesem hochkarätigen Ensemble - und mit dieser Vergangenheit - dann doch nicht zu erwarten.

Eine zusätzliche Wirkung erhält der Film durch Götz George, der zum letzten Mal vor einer Kamera durch dunkle Gänge stolpert und die recht mühsamen Dreharbeiten auf sich genommen hat. Er spielt den undurchsichtigen Minenbesitzer, der es immer verstanden hat, sich den Umständen anzupassen, mit der nur ihm eigenen Kraft und Ausstrahlung. Allein schon deshalb ist der Film sehenswert.

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