25.12.2022 von SWYRL/Elisa Eberle
Große Herausforderungen erwarten Sisi (Dominique Devenport) und Franz (Jannik Schümann) in der zweiten Staffel der RTL-Serie "Sisi": Da Bismarck (Bernd Hölscher) mit Krieg droht, müssen ungewohnte Allianzen eingegangen werden.
Gerade noch wurde die erste Season bei VOX wiederholt, kommt nun schon die zweite Staffel "Sisi" (bereits seit 16. Dezember bei RTL+ abrufbar) ins Free-TV: Sechs Episoden sind aufgeteilt in zwei Blöcke am Dienstag, 27. Dezember, und Mittwoch, 28. Dezember, jeweils ab 20.15 Uhr, bei RTL zu sehen. Verglichen mit der klassischen "Sissi"-Trilogie mit Romy Schneider unter der Regie von Ernst Marischka, die an den Weihnachtsfeiertagen wie jedes Jahr im Ersten zu sehen war, wird es in der zweiten Staffel der RTL-Serie wieder einmal deutlich düsterer.
Die erste Staffel, wir erinnern uns, erzählte von der jungen Sisi (Dominique Devenport), die als bayerischer Wildfang barfuß durch den Garten von Schloss Possenhofen sauste, in einem schwarzen Kleid auf der Geburtstagsfeier des österreichischen Kaisers Franz Joseph (Jannik Schümann) rebellierte und schließlich sein Herz gewann. In Staffel zwei nun ist Sisi Kaiserin und Mutter (Kronprinz Rudolf erblickt zu Beginn der Staffel das Licht der Welt). Im Großen und Ganzen scheint sie sich mit ihrer gesellschaftlichen Rolle abgefunden zu haben. Einen gewissen Ansatz Rebellentum erhält sie sich dennoch: Marie (Romy Schroeder), die Tochter ihrer einstigen Vertrauten Fanny, holt sie eigenmächtig an den Hof, was ihrem Gatten nicht gefällt: "Ihre Mutter wurde hingerichtet - von uns", erinnert er Sisi.
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Es mag das schlechte Gewissen ob dieser Mitschuld an dem Tod einer jungen Mutter sein oder der Druck, der als Regentin auf ihr lastet: Jedenfalls wird Sisi in dieser erneut sehr sehenswerten und spannenden Staffel von eindrucksvoll inszenierten Albträumen geplagt. Gleichzeitig wird Franz, der in der ersten Staffel gegen aufständische Ungarn und Napoleon III. kämpfte, erneut vor schwere politische Entscheidungen gestellt: Otto von Bismarck (Bernd Hölscher) droht mit einem Krieg gegen Österreich. Dem Kaiser bleibt gar nichts anderes übrig, als seinen alten Feind Napoleon III. (fantastisch dargestellt von dem mit französischem Akzent sprechenden einstigen "Tatort"-Star Boris Aljinović) um einen Kredit zu bitten. Natürlich ist es Sisi, die ihm dabei entscheidend hilft.
Als wenig später auch Ungarn überzeugt werden muss, reist Sisi in Begleitung von Gräfin Esterhazy (Tanja Schleiff) allein auf das Landgut von Graf Andrássy (Giovanni Fuinati). Wird sie trotz des lockenden Gefühls der Freiheit wohl behalten nach Wien zurückkehren? Franz zeigt derweil als quasi alleinerziehender Vater neue Qualitäten.
Abweichungen von der echten Sisi
"Unser Ziel war es nicht, eine Neuverfilmung zu machen, sondern die Geschichte der tatsächlichen Kaiserin neu zu erzählen", sagte Hauptdarstellerin Devenport im Interview zur ersten Staffel 2021. Dass die echte Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn wohl "noch mal ein bisschen anders" als die in der Serie dargestellten war, ist der inzwischen 26-jährigen gebürtigen Schweizerin bewusst. Es bleibt spannend, wie die Macher um Showrunner und Headautor Andreas Gutzeit mit der Geburt von Sisis viertem Kind umgehen, sollte es eine noch nicht bestätigte dritte Staffel geben: Marie Valerie von Österreich trägt denselben Vornamen wie die fiktive Tochter von Sisis Freundin Fanny. Es stellt sich somit die Frage, ob die Serien-Sisi womöglich gar kein viertes Kind bekommt und Marie somit eine Stellvertreterrolle einnimmt. Welche weiteren Abweichungen es von der realen Sisi gibt, zeigt die RTL-Dokumentation "Die Wahrheit über die echte Sisi", die RTL im Anschluss an die ersten drei neuen Serien-Episoden, am Dienstag, 27. Dezember, um 23.15 Uhr zeigt.
Die erste Staffel "Sisi" war kurz nach ihrer Streaming-Premiere Mitte Dezember 2021 der erfolgreichste Neustart einer fiktionalen Produktion, den es jemals auf RTL+ gab. Im Free-TV bei RTL liefen vor allem die ersten vier Episoden gut, die konstant 2,41 bis 2,53 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer anlockten. Am Ende der Staffel fiel das Interesse auf 2,04 Millionen (Episode fünf) beziehungsweise 2,19 Millionen Menschen (Episode sechs) ab.