WM-Experte

Hitzlsperger redet sich in der ARD in Rage: "Infantino weiß genau, Europa ist gespalten"

23.11.2022 von SWYRL

"Ich finde es unterirdisch, dass die Fifa so tut, als sei sie ein wohltätiger Verband, als würden sie dem Spiel dienen": Thomas Hitzlsperger rechnete vor dem Deutschland-Spiel am Mittwoch knallhart ab. Die deutschen Nationalspieler nahm der ARD-Experte in der Debatte um die Kapitänsbinde in Schutz.

Die Posse um die von der Fifa verbotene "One Love"-Kapitänsbinde verdrängt auch am Mittwoch in der WM-Rahmenberichterstattung das Sportliche. Im ARD-Studio erinnerte Experte Thomas Hitzlsperger im Vorlauf auf das Spiel der DFB-Auswahl gegen Japan daran, dass er schon die Entscheidung, die Regenbogenbinde gegen die neue "One Love"-Binde zu tauschen, kritisiert habe. "Mittlerweile habe ich nur noch einen großen Hals auf die Fifa", redete sich der Ex-Profi in Rage.

Beim Testspiel der deutschen Mannschaft im Oman hätte der Fußballweltverband die neue Binde noch toleriert und sich "nicht gemeldet", monierte Hitzlsperger. Er vermutet Kalkül dahinter, dass das Verbot erst kurz vor dem Turnierstart der betreffenden Teams ausgesprochen wurde. Hitzlsperger unterstellte, die Fifa wisse "genau, dass die europäischen Verbände keine Einheit sind". Von den 13 europäischen Mannschaften im Turnier beschäftigten sich "nur noch sieben" mit der Binde, rechnete der frühere Nationalspieler vor. "Gianni Infantino weiß ganz genau: Europa ist gespalten, und er nutzt es bis zum letzten Tag aus."

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Hitzlsperger: Fifa ist "eine desolate, dysfunktionale Organisation"

Hitzlsperger rechnete knallhart im Weltverband ab: "Ich finde es unterirdisch, dass die Fifa so tut, als sei sie ein wohltätiger Verband, als würden sie dem Spiel dienen. Es ist eine so desolate, dysfunktionale Organisation, dass ich mich darüber wirklich aufregen muss." Moderatorin Jessy Wellmer entgegnete: "'Mafiös' passt vielleicht auch ganz gut." Der ARD-Experte: "Kann ich dir nicht widersprechen." Dass nun angesichts der angedrohten Sanktionen die Spieler zwischen Menschenrechten und sportlichen Perspektiven entscheiden müssten, sei eine "perfide Situation", welche die Sportler überfordere.

Im Interview mit Esther Sedlaczek bestätigte Bundestrainer Hansi Flick kurz vor dem Anstoß, dass die Mannschaft "sehr enttäuscht" gewesen sei, dass Symbol für Toleranz und Inklusivität nicht tragen zu dürfen. Nun wolle man aber den Fokus aufs Sportliche legen. ARD-Experte Bastian Schweinsteiger nannte das Vorgehen der Fifa eine "katastrophale Machtdemonstration". Hansi Flick beschied, sein Team "wollte ein Zeichen setzen, aber noch mal: Wir sind hier, um Fußball zu spielen."

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