"Pamela: Eine Liebesgeschichte" bei Netflix

Ihre eigene Story ist mehr als ihr Körper: Pamela Anderson blickt unverblümt auf ihr Leben zurück

31.01.2023 von SWYRL/Andreas Fischer

Schauspielstar, Trash-Ikone, Rocker-Ehefrau, Playboy-Rekordhalterin: Doch wer ist Pamela Anderson wirklich? Netflix lässt den "Baywatch"-Star in "Pamela: Eine Liebesgeschichte" ihre eigene Story erzählen.

Den Skandal um das Sexvideo mit ihrem Ex Tommy Lee, den hatte sie lange erfolgreich verdrängt. Doch diese Taktik funktioniert nicht mehr: "Es war ein Überlebensmechanismus", räumt Pamela Anderson ein. "Doch jetzt, wo das alles wieder hochkommt, ist mir schlecht." Die 1967 geborene Kanadierin beansprucht ab 31. Januar in der Netflix-Doku "Pamela: Eine Liebesgeschichte" die Deutungshoheit über ihr Leben wieder für sich. Denn anders als manche Leute denken, ist der "Baywatch"-Star kein öffentliches Eigentum.

Dass Andersons verdrängte Erinnerungen zurückkommen und dass das Interesse an ihrer Person zuletzt wieder zunahm, liegt unter anderem an der Serie "Pam & Tommy" aus dem vergangenen Jahr. Disney+ hatte aus ihrer dunkelsten Zeit eine Komödie gemacht. Erfreut war Anderson nicht, sie wurde nicht einmal gefragt oder konsultiert.

"Ich hatte das Video aus meinem Leben verdrängt." Als in der öffentlichen Wahrnehmung wieder auftauchte, fühlte sie sich krank und hatte Albträume deswegen. Aber bange machen gilt nicht: "Ich bin keine Jungfrau in Nöten", stellt sie klar. "Ich habe mich in verrückte Situationen begeben ... und sie überlebt." In der 90-minütigen Dokumentation zeigt sie nun, dass es ihr wirklich egal ist, was die Leute denken.

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Fabelhafte Erzählerin

"Meine Brüste hatten eine fabelhafte Karriere − ich bin einfach immer nur mitgetrottet", soll Pamela Anderson einmal gesagt haben. Die Karriere der Schauspielerin nahm in der Tat Fahrt auf, nachdem sie erstmals Covergirl des "Playboys" war. "Ich dachte, ich könnte eine ernsthaftere Karriere haben", resümiert Anderson. Das "Herrenmagazin" spielte dabei immer eine Rolle - als Katalysator und als Stigma.

Die Sache mit der ernsthaften Karriere wollte nicht so recht klappen, auch weil Anderson immer zum Sexsymbol reduziert wurde. Sie berichtet von Missbrauch, Vergewaltigung und Sexismus, die ihr Leben schon seit der Kindheit begleiteten. Unverblümt ist die Kanadierin, ironisch, scharfsinnig und sogar ziemlich unterhaltsam, auch wenn es um Themen geht, die nicht gerade zur Unterhaltung taugen.

Allerdings, das ist ein Manko des Films, fragt Regisseur Ryan White nie nach. Anderson kommentiert, in ihrem weißen Kleid als Unschuld personifiziert, private Videoaufnahmen, dazu kommen ihre Söhne Dylan und Brandon zu Wort. Das war's. Keine Nachfrage, keine Einordnung. Aber vielleicht ist es auch ganz gut, der Frau einfach mal zuzuhören und ihrer eigenen Version ihres Lebens Glauben zu schenken - zumal sie als Erzählerin eine fabelhafte Figur macht.

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