Zum Start von "Lovecraft Country"

Im erbitterten Kampf gegen Rassisten und Dämonen

10.11.2020 von SWYRL/Natascha Wittmann

In der zehnteiligen HBO-Horrorserie "Lovecraft Country" stellt sich der Außenseiter Atticus (Jonathan Majors) in den 50er-Jahren gegen den "weißen Terror". Trotz des Sprungs in die Vergangenheit ist das Thema relevanter denn je.

Schauriger Blick auf das Leben in den USA der 50er Jahre! In der neuen HBO-Horrorserie "Lovecraft Country" rückt Jordan Peele, der oscarprämierte Schöpfer von "Get Out", das Thema der rassistischen Diskriminierung zu Zeiten der Jim-Crow-Ära in den Mittelpunkt des Geschehens. Mit von der Partie: Kein Geringerer als "Star Wars"-Regisseur J. J. Abrams, der als ausführender Produzent fungierte. Die zehnteilige Serie, die ab 13. November auf Sky Atlantic zu sehen sein wird, ist eine Adaption des gleichnamigen Romans von Matt Ruff, der gemeinsam mit Jordan Peele und "Sons of Anarchy"-Autorin Misha Green auch das Drehbuch schrieb.

Wer denkt, dass der Titel "Lovecraft Country" willkürlich gewählt wurde, irrt sich! Der Name ist angelehnt an den amerikanischen Kultautor H. P. Lovecraft, der wegen mehrfacher rassistischer Aussagen zwar als umstrittene Persönlichkeit galt, aber gleichzeitig mit seiner fantasievollen Horrorliteratur jahrzehntelang für Albträume sorgte.

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Ein Superhelden-Epos am Zahn der Zeit

In der Hauptrolle des neuen Serien-Hits: Jonathan Majors, der als Kriegsveteran Atticus auf der Suche nach seinem verschollenen Vater Montrose (Michael Kenneth Williams) ist. Gemeinsam mit seinem Onkel George (Courtney B. Vance) und Kindheitsfreundin Letitia (Jurnee Smollett-Bell) begibt sich Atticus daher auf eine beschwerliche Reise durch Amerika - vom nördlichen Chicago, durch den mittleren Westen bis in die Südstaaten des Landes, die bis in die 60er-Jahre durch strikte Rassentrennung geprägt waren. Ein gefährliches Unterfangen, denn die Dreiergruppe kämpft am Ende nicht nur gegen den rassistischen Terror von Polizeibeamten, Kellnern und unscheinbar wirkenden Nachbarn, sondern auch gegen echte Monster wie Zombies und Hexen!

Gemischt mit überzeugenden Action-Sequenzen und beeindruckenden Sci-Fi-Special-Effects schafft es die Serie, eine völlig neue Seite des allgegenwärtigen Rassismus-Problems aufzuzeigen. Dabei werden die scheinbar surrealsten Horror-Fantasien zur Wirklichkeit - vor allem dank aufwendiger Make-up-Spezialeffekte. "Lovecraft Country" bietet zudem einen unkonventionellen Mix aus Genres. So wird beispielsweise ein kurz nach der Mondlandung erschienenes Gedicht des amerikanischen Poeten Gil Scott-Heron mit Musik von aktuellen Topstars wie Cardi B und Rihanna unterlegt. Ein Superhelden-Epos, der den Zahn der Zeit trifft!

Thema "Rassismus" ist relevanter denn je

Die Geschichte des klassischen Außenseiters, der in einer mörderischen Umgebung gegen "weißen Terror" kämpfen muss, ist auch deshalb so packend, weil sie auch zum Nachdenken anregt. Immerhin scheint das Thema nach den jüngsten Protesten rund um den von Polizisten getöteten George Floyd relevanter denn je. Serien-Schöpferin Misha Green erklärte dazu im Interview: "Rassismus ist Teil der amerikanischen Geschichte. Gerade in diesem Moment scheint es so, dass ein größeres Bewusstsein vorhanden ist und mehr darüber gesprochen wird. Ich bin froh, dass 'Lovecraft Country' zu diesem Gespräch etwas beitragen kann."

Das Rassismus-Problem ist in den USA jedoch nach wie vor ungelöst und wird in der Serie quasi im Doppelpack - in Form von Dämonen und realen Extremisten - dargestellt. Hauptdarsteller Jonathan Majors sagte dazu: "Das Jim-Crow-Amerika ist in meiner DNA fest verankert." Er hoffe daher, dass die beschwerliche Reise seiner Serienfigur Atticus die Sicht der Zuschauer nachhaltig verändern werde: "Wenn das Publikum seine Angst sieht, wachsen wir hoffentlich alle gemeinsam daran."

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