ARD-Talkshow

Lauterbach bei "Maischberger": Asthmaspray könnte "Gamechanger" in der Pandemie-Bekämpfung sein

15.04.2021 von SWYRL

Ein altbekanntes Asthmaspray verspricht einen Funken Hoffnung in der Bekämpfung der Corona-Pandemie. Was ist dran an dieser Theorie? Das und mehr diskutierte Sandra Maischberger am Mittwoch mit Karl Lauterbach und weiteren Gästen.

In den vergangenen Wochen blickte ganz Deutschland, teils skeptisch, teils neidisch auf Tübingen: Im Rahmen eines Modellversuchs konnten dort Einzelhandel und Außengastronomie für zuvor Getestete wieder öffnen. Doch während die verantwortliche Ärztin Dr. Lisa Federle stets auf die vergleichsweise geringe Inzidenz von der derzeit 80 verweist, sehen viele Wissenschaftler und der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach den Versuch eher kritisch. Das wurde auch in der vergangenen Ausgabe der ARD-Talkshow "maischberger. die woche" mehr als deutlich.

Vor allem das Argument, wonach durch die Testungen viele symptomlose Positive gefunden würden, ließ Lauterbach nicht gelten: Denn anders als bei "Nebenbei-Tests" in Schulen oder Betrieben führten Tests als Eintrittskarte zur Außengastronomie zu "zusätzlichen Zusammenkünften", die in seinen Augen ein Risiko darstellten. Er sei deshalb "dankbar" für die Aussage des Virologen Christian Drosten, der in dieser Woche nochmals darauf hingewiesen hatte, dass man schon zwei Tage ansteckend infiziert sein kann und der Schnelltest noch nicht ausschlägt. Ein negativer Schnelltest dürfe somit keine falsche Sicherheit vermitteln, so Lauterbach.

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Die Kinder- und Jugendpsychiatrie sei "so gefüllt wie nie zuvor"

Federle hielt natürlich dagegen: In Tübingen werde an Schulen und in Betrieben schon seit Februar regelmäßig getestet. Zudem sagte die praktizierende Ärztin: "Mir persönlich ist es tausendmal lieber, junge Menschen oder überhaupt Menschen sitzen getestet in der Außengastronomie als ohne Test irgendwo". Die Uniklinik Tübingen sei derzeit "noch lange nicht an ihre Grenzen geraten", so Federle. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie sei hingegen "so gefüllt wie nie zuvor". Und das sei erst die Spitze des Eisbergs.

Lauterbach beharrte dennoch auf seinem Standpunkt: "Der Mittelweg ist schon oft das Verhängnis gewesen, mit dem Mittelweg kommen wir nicht weiter." Man könne nur linear impfen, die Infektionen könnten aber exponentiell anwachsen. Er prophezeite daher: "Die Notbremse wird wahrscheinlich nicht ausreichen." Die Schulen müssten wohl schon bald wieder schließen. "Wir sind tatsächlich vor einer massiven dritten Welle." Die Uniklinik Köln etwa praktiziere bereits eine "weiche Triage", indem sie manche Fälle schon gar nicht mehr aufnähme. Die Ausgangssperre sei somit "auch ein Mittel, um gefährliche Innenraumkontakte zu vermeiden."

"Wenn es sich bestätigt, ist es ein Gamechanger"

Am Ende gab es zumindest einen Hoffnungsschimmer: Karl Lauterbach erklärte, man habe festgestellt, dass Menschen mit Asthma "überraschend gut" durch die Pandemie kämen. Eine Studie der Universität Oxford habe daraufhin ein Asthmaspray getestet, mit Erfolg: "Das Risiko einer Krankenhauseinweisung war um 90 Prozent reduziert bei denjenigen, die bei Symptombeginn innerhalb der ersten drei Tage 800 Mikrogramm davon inhaliert haben", so Lauterbach. Natürlich müssten die Studie nun wiederholt werden. Aber: "Wenn es sich bestätigt, ist es ein Gamechanger", so der SPD-Gesundheitsexperte.

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