Neustarts

"Lightyear" füllt das Plastik-Spielzeug mit echtem Leben: Das sind die Kino-Highlights der Woche

15.06.2022 von SWYRL/Jonas Decker

"Massive Talent" mit Nicolas Cage als Nicolas Cage, "Die Geschichte der Menschheit - leicht gekürzt" mit vielen deutschen Comedy- und Filmstars und "Lightyear", der erste große Solo-Auftritt des berühmten Space Rangers aus "Toy Story": Das sind die Kino-Neustarts am 16. Juni.

Buzz Lightyear? Seit 1995 kennt den heldenhaften Space Ranger jedes Kind, inzwischen war er bereits in vier "Toy Story"-Filmen zu sehen. Damals, im ersten Teil der erfolgreichen Pixar-Reihe, stahl er Aufzieh-Cowboy Woody mit all seinen megacoolen Funktionen die Show und wurde zum neuen Lieblingsspielzeug im Kinderzimmer von Andy. Jetzt, 27 Jahre später, erzählen Disney und Pixar seine Hintergrundgeschichte. Die beginnt nicht etwa in einer Spielwarenfabrik, sondern in einem Raumschiff: "Lightyear" ist angelegt als eine Art Film im Film - ein animiertes Live-Action-Spektakel, so, wie Andy es seinerzeit im Kino gesehen haben könnte.

Neben "Lightyear" erwarten das Publikum in dieser Woche auch noch zwei weitere aufsehenerregende Kino-Neustarts - beide kommen mit großem Augenzwinkern daher: die Satire "Massive Talent", in der Nicolas Cage sich selbst spielt, und der Ensembile-Film "Die Geschichte der Menschheit - leicht gekürzt" mit zahlreichen deutschen Stars.

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Lightyear

"Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter", das ist seit jeher das Motto von Buzz Lightyear. Dieser Slogan gibt auch den Rahmen für den Spin-off-Film "Lightyear" vor: Ganze 4,2 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt strandet Buzz Lightyear (im Original von Chris Evans synchronisiert, in der deutschen Fassung von Tom Wlaschiha) mit seiner Crew auf einem lebensfeindlichen Planeten. Irgendwie muss man von hier wieder wegkommen, zurück nach Hause. Aber das ist nur ein Teil der schwierigen "Lightyear"-Mission.

Denn während Buzz Lightyear und Co. nach einem Weg zurück zur Erde suchen, taucht ein fieser intergalaktischer Gegner auf: Zurg. Der Bösewicht in diesem Film verfolgt finstere Pläne und verfügt über ein gigantisches Heer gefährlicher Kampfroboter. Völlig klar, Buzz Lightyear und sein Team müssen ihn aufhalten. Krieg im Weltall statt Spiel und Spaß im Kinderzimmer, animierte Schlachten statt Plastik-Puppen, die eine Treppe hinunterpurzeln: Das ist, visuell und erzählerisch, schon etwas anderes als "Toy Story".

Woody, Mr. Potato Head und Porzellinchen sind diesmal natürlich auch nicht dabei, dafür wird Buzz Lightyear von einigen wagemutigen Rekrutinnen und Rekruten unterstützt. Und von Sox, einer drolligen Roboter-Katze - für einige Kritiker ist sie der heimliche Star in "Lighytear".

Ein Buzz-Lightyear-Spin-off mit ähnlicher Prämisse gab es vor vielen Jahren übrigens schon einmal, Anfang der 2000-er in der Zeichentrick-Serie "Captain Buzz Lightyear - Star Command" - immerhin drei Staffeln mit 65 Episoden wurden damals produziert. Eine Bedeutung für den neuen Kinofilm hat das, was damals passierte, aber nicht. "Lightyear", so betonte es das Pixar-Studio vorab, ist die einzig wahre und geltende Ursprungsgeschichte des Titelhelden ("definitive origin story") und bietet einmal mehr Animations-Unterhaltung auf höchstem technischem Niveau. Regie führte Angus MacLane ("Findet Dorie"), das Drehbuch stammt von Pixar-Veteran Pete Docter ("Toy Story", "Alles steht Kopf", "Soul").

Massive Talent

Nicolas Cage war mal einer der angesagtesten Schauspieler Hollywoods, wurde 1995 mit einem Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet ("Leaving Las Vegas") und spielte hinterher in Blockbustern wie "The Rock", "Con Air" und "Im Körper des Feindes". Dann ging es steil bergab. Zwischen realen persönlichen Problemen und allerlei trashigen B-Movies wurde Cage fast schon zu einer Art Hollywood-Witzfigur. Eine Witzfigur immerhin, die auch über sich selbst lachen kann - man sah es zuletzt in Filmen wie der Fantasy-Horror-Groteske "Mandy" (2018), in der Cage sein eigenes vermeintliches Over-Acting komplett auf die Spitze trieb. Das Beste und das Schlechteste von Nicolas Cage nehmen und etwas Einzigartiges daraus machen: Das ungefähr dürfte auch die Idee hinter "Massive Talent" gewesen sein.

"The Unbearable Weight of Massive Talent", so heißt die satirische Action-Komödie von Tom Gormican (Regie und Drehbuch) im Original - das Talent als beinahe unerträgliche Bürde also. Manchmal ist es wohl wirklich so, das wird Nicolas Cage im wahren Leben bestätigen, und es gilt auch für diesen Film, in dem Nicolas Cage sich selbst spielt. Seit Monaten lebt er in einem sündhaft teuren Hotel, seine Schulden belaufen sich auf weit über eine halbe Million Dollar. Nicolas Cage, der Star, sitzt Tag für Tag im Dampfbad, lässt sich zwischendurch von den alten Fans feiern und wartet auf die eine große Rolle, mit der wieder alles gut wird. Aber statt eines lukrativen Angebotes aus Hollywood trudelt eine mysteriöse Einladung bei seinem Agenten Richard (Neil Patrick Harris, "How I Met Your Mother") ein: Cage soll für eine Million Dollar bei der Geburtstagsparty eines "sehr wohlhabenden Gentleman" auftreten.

Cage sagt zu, allerdings entpuppt sich der besagte Gentleman (Pedro Pascal, "Game of Thrones") als mexikanischer Drogenbaron. Ab da wird's wild. Das CIA wirbt Nicolas Cage als Spitzel an, die Dinge laufen komplett aus dem Ruder, schwerer LSD-Rausch und Entführungen inklusive. Nicolas Cage, der Schauspieler, wird wider Willen zum echten Actionhelden, muss dann sogar seine eigene Frau und seine Tochter retten. Keine Frage, von all den schrägen Filmen, die der 58-Jährige zuletzt gedreht hat, ist "Massive Talent" der schrägste. Viele Kritiker sagen aber auch: So gut wie hier war Nicolas Cage seit vielen Jahren nicht.

Die Geschichte der Menschheit - leicht gekürzt

"Eine kurze Geschichte der Menschheit", 528 Seiten. "Anfänge: Eine neue Geschichte der Menschheit", 672 Seiten. "Geschichte: Von den Ursprüngen der Menschheit bis heute", 620 Seiten. Wer soll dafür heute noch die nötige Zeit und Geduld haben? Es muss auch kompakter gehen, dachten Autor Chris Geletneky ("Ladykracher", "Pastewka") und Regisseur Erik Haffner ("Switch Reloaded", "Sketch History"), die es nun mit einem Film versuchen: "Die Geschichte der Menschheit - leicht gekürzt", 96 Minuten.

Wer vorab schon von diesem Film gehört hat, weiß: Ganz ernst gemeint ist "Die Geschichte der Menschheit - leicht gekürzt" nicht. Und historisch adäquat ist das hier Gezeigte schon gar nicht. Aber dafür gibt's viele deutsche Comedy- und Filmstars in lustigen Rollen zu sehen. Christoph Maria Herbst, Carolin Kebekus, Heino Ferch, Max Giermann, Hannes Jaenicke, Uwe Ochsenknecht, Rick Kavanian, Christian Tramitz, Tom Schilling, Ulrich Tukur und Valerie Niehaus sind unter anderen dabei. Es sind wirklich viele große Namen.

Und die Geschichte zu dieser Geschichte geht so: Dr. Gerhard Friedle (Herbst) stellt für die Voyager-Mission 1977 eine "Golden Record" zusammen, die in gestraffter Fassung die gesamte Menschheitsgeschichte abbilden soll. Jesus und Columbus, der Bau der Chinesischen Mauer, die Französische Revolution, der Zweite Weltkrieg, man nimmt alles mit. Auch den Snack-Verkäufer von Golgota, die Fürze im Maschinenraum und die Geburtstags-Party-Organisatoren, die versehentlich bei der Planung des Stauffenberg-Attentats auf Hitler landen, weil sie sich in der Tür geirrt haben. Und dann erreicht diese "Golden Record" irgendwann auch noch ein paar Aliens, die aufgrund dieser "leicht gekürzten" Menschheitsgeschichte ein vernichtendes Urteil fällen ...

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