Bullys Reise in die Geschichte
Er muss nicht immer lustig sein: Mit "Ballon" zeigt SAT.1 einen ernsten Thriller des Regisseurs Michael "Bully" Herbig am Sonntag, 27.09., 20.15 Uhr, als Free-TV-Premiere. Es geht um die Flucht von zwei DDR-Familien in den Westen. Welche Hollywood-Größe das Projekt ermöglichte und neun andere Dinge, die Sie womöglich nicht über Bully wussten, finden Sie in der Galerie.
© Studiocanal GmbH / Marco NagelDer Retter Roland
Es war niemand Geringerer als Hollywood-Regisseur Roland Emmerich, der dafür sorgte, dass Herbig den Film drehen durfte. Die Rechte an der Geschichte lagen bei Disney. Jahrelang biss er sich die Zähne daran aus, doch dann sorgte ein Gespräch mit Roland Emmerich für die Wende. "Die rufe ich mal an", sagte der. Und Herbig bekam die Rechte.
© Studiocanal GmbH / Marco NagelWarum heißt Bully "Bully"?
Wer auf die Karriere von Michael Bully Herbig blickt, fragt sich womöglich zunächst, warum Bully Bully heißt. Der Grund dafür liegt fast 40 Jahre zurück: "Ich war zwölf. In der Schule gab es sechs Michaels in der Klasse. Das war schwierig, vor allem beim Fußball. Ich hatte ein Magirus-Deutz-Trikot von den Bayern an. Da stand 'Bullen' drauf. Weil ich schmächtig bin, haben sie mich Bully genannt."
© 2009 Constantin Film Verleih GmbHDer Sänger Herbig
In den 90er-Jahren versuchte sich Michael Bully Herbig immer wieder auch als Sänger. Zusammen mit seiner Band "Die Schlauen" veröffentlichte er unter anderem "Das Tapetenlied" ("Sie hat diese Fasern, die ich liebe, die ich mag") sowie den Popsong "Gelb". Beide liefen in den Schlagerdiscos seiner Münchner Heimat rauf und runter. Dazu kamen Konzerte vor mehr als 1.000 Zuschauern.
© edel motionBully, der Trendsetter
In seiner Anfangszeit sang Bully Herbig unter anderem den "Cordhosen Tango", was in der ihm hörigen bayerischen Landeshauptstadt zu einem Cordhosen-Revival führte. Später führte er eine Wollmütze in einer Werbung für einen Elektromarkt zu ähnlichem Ruhm. Für ProSieben engagierte er sich für den Red Nose Day, ein Charity-Ereignis des Senders.
© ProSiebenDie erste Firma
Seine öffentliche Karriere startete Herbig 1991 mit Auftritten in der in München damals äußerst populären Radio-Morgenshow "Langemann und die Morgencrew" (zunächst Radio Gong, dann Radio Energy). Aufmerksam soll man dort auf ihn durch seine erste Firma geworden sein. Bully stellte Ansagetexte für Anrufbeantworter her.
© herbX filmDie Eichinger-Panne
Bei seiner ersten Begegnung mit dem Produzenten Bernd Eichinger war Herbig dem eigenen Bekunden nach so nervös, dass er sich ihm statt mit "Herbig" mit "Eichinger" vorstellte. Eine fruchtbare Zusammenarbeit wurde dennoch daraus. 11,7 Millionen Zuschauer sahen "Der Schuh des Manitu".
© ConstantinDie Mär vom "Bullyparaden"-Glück
Herbig gibt selbst zu, dass die ersten Ausgaben seiner Show bei ProSieben miserable Quoten einfuhren. Am Wochenende um 19 Uhr hatte die Show keine Chance gegen Fußball bei den Privaten. Von links: Michael Herbig, Rick Kavanian und Christian Tramitz.
© ProSieben / S.E.T.Seine aktuelle Firma
herbX gibt es seit 1996. Herbig machte sich dadurch unabhängig und produzierte sowohl die "Bullyparade" bei ProSieben als auch später Kinofilme selbst. Ihren Sitz hat die Firma am Bavariafilmplatz in München Geiselgasteig. Zuletzt entstand der Kinofilm "Der Boandlkramer und die ewige Liebe", der am 17. Dezember starten soll.
© herbX filmDas Bullyversum
In der Bavaria Filmstadt im Süden von München wurde 2011 für einige Jahre das "Bullyversum" eröffnet. Auf einer zweistöckigen Hallenfläche von rund 1.500 Quadratmetern ging es quer durch die Karriere Herbigs.
© ushitamborriello / 2011Sein größte Pleite
2012 drehte Helmut Dietl seine starbesetzte Komödie "Zettl" mit Herbig in der Hauptrolle und einem Budget von mehr als zehn Millionen Euro. Nur gut 150.000 Zuschauer gingen ins Kino.
© 2011 Warner Bros. Ent.Sein nächster Film
Komödien stehen zunächst nicht mehr auf der Tagesordnung des Regisseurs Bully Herbig. Doch dass generell Schluss sei mit Comedy, dementiert er: "Ich schließe überhaupt nicht aus, dass ich eines Tages wieder eine Komödie mache." Zunächst aber erwartet das TV-Publikum das sehr gelungene "Ballon"-Abenteuer. Von links: Herbig und seine Hauptdarsteller Alicia von Rittberg, David Kross, Karoline Schuch und Friedrich Mücke.
© Studiocanal GmbH / Marco Nagel