Robert Plant
Manche Musiker empfinden ihre früheren Songs als eine Art Jugendsünde, manche distanzieren sich von ihrem Inhalt, andere können ihre oft gespielten Hits einfach nicht mehr hören - wie etwa Led-Zeppelin-Frontmann Robert Plant: Es gibt zahlreiche Gründe, warum Musikerinnen und Musiker ihre (größten) Hits hassen, wie unsere Galerie zeigt ...
© Ian Gavan/Getty ImagesRobert Plant
"Stairway To Heaven" wird von vielen als einer der wichtigsten Rockklassiker angesehen. Led-Zeppelin-Frontmann Robert Plant entfremdete sich aber mit der Zeit von der Nummer. Bereits 1988 erklärte er gegenüber der "Los Angeles Times", dass der Song nicht haltbar sei und dass er ihn nicht auf Tournee spielen würde. "Ich würde einen Nesselausschlag bekommen, wenn ich den Song bei jeder Show singen müsste", sagte Plant.
© Jamie McCarthy/Getty Images for God’s Love we DeliverJames Blunt
Bis heute ist "You're Beautiful" James Blunts größter Hit, aber der Musiker ist der Meinung, dass der Song zu oft gespielt wurde und die Leute dachten, er sei genauso nervig wie der Song selbst. In einem Interview mit dem Magazin "Hello!" sagte Blunt 2014: "Es gab einen Song, der den Leuten aufgedrängt wurde - 'You're Beautiful' - und er wurde nervig ... und dann fingen die Leute an, den Künstler mit demselben Wort zu assoziieren."
© Thomas Lohnes/Getty ImagesKurt Cobain
Ähnlich wie James Blunt hatte auch Kurt Cobain irgendwann eine Abneigung, "Smells Like Teen Spirit" bei Nirvana-Shows zu spielen: "Der Grund, warum es so gut ankommt, ist, dass die Leute es schon eine Million Mal auf MTV gesehen haben. Es wurde in ihre Gehirne gehämmert. Aber ich denke, es gibt so viele andere Songs, die ich geschrieben habe, die genauso gut, wenn nicht sogar besser sind", sagte Cobain. "Ich kann nicht behaupten, dass es mir Spaß macht, ihn zu spielen."
© JOEY MCLEISTER/Star Tribune via Getty ImagesFrank Sinatra
"Strangers In The Night" aus dem Jahr 1966 ist einer der unsterblichen Klassiker, die man sofort mit dem Namen Frank Sinatra verbindet. Doch mehreren Berichten zufolge hat der Entertainer den von Bert Kaempfert komponierten Song mehrfach abgelehnt und ihn sogar als "das schlimmste Sch...lied" bezeichnet, das er je gehört habe. Unabhängig davon, was er von "Strangers in the Night" hielt, sang Sinatra den Song bei Auftritten aber trotzdem.
© Daniel Rosenblum/Keystone/Getty ImagesLiam Gallagher
Liam Gallagher nimmt nie ein Blatt vor den Mund und lästert gerne über Bruder Noel. Aber auch manche von dessen Songs hasst der Oasis-Sänger - etwa "Wonderwall": "Ich kann diesen verdammten Song nicht ausstehen", ließ er 1999 wissen, "Jedes Mal, wenn ich ihn singen muss, möchte ich kotzen." Er hasse es auch, nur mit diesem einen Song in Verbindung gebracht zu werden, in Amerika frage ihn jeder: "Sind sie Mr. Wonderwall?", sagte Gallagher.
© Dan Callister / Online USA Inc / Getty ImagesBeastie Boys
Feiern ohne Rücksicht auf Verluste? Was für die Beastie Boys 1986 noch erstrebenswert erschien, war es schon bald nicht mehr: Einige Jahre später erklärte das HipHip-Trio, dass der "Fight For Your Right" eigentlich "sch...." sei. Mike D (rechts) erklärte: "Was mich stört, ist, dass wir vielleicht bestimmte Werte einiger Leute in unserem Publikum verstärkt haben, obwohl unsere eigenen Werte eigentlich ganz anders waren."
© Frank Micelotta/Getty ImagesLady Gaga
Ein Duett mit Beyoncé? Für die meisten Musiker wäre das wohl ein Traum. Für Lady Gaga war die Zusammenarbeit bei "Telephone" eher das Gegenteil: Sie hasse den Song, sagte Gaga in einem Interview mit "Pop Justice": "Es ist der Song, den ich mir am schwersten anhören kann." Was aber "nur" an den Aufnahmen lag - nicht an Beyoncé: "Letztendlich war der Mix und der Prozess, die Produktion fertigzustellen, sehr stressig für mich."
© Emma McIntyre/Getty Images for The Recording AcademyKaty Perry
Katy Perry hasst ihren größten Hit nicht, genauso aufnehmen würde sie "I Kissed A Girl" heute aber auch nicht mehr: "Wir haben uns in den letzten zehn Jahren wirklich verändert", sagte Perry in einem Interview mit "Glamour". "Damals wurde noch nicht so viel über Bisexualität oder irgendeine Art von Fluidität gesprochen. Wenn ich den Song noch einmal schreiben müsste, würde ich ihn wahrscheinlich überarbeiten. Textlich enthält er ein paar Stereotypen."
© Emma McIntyre/Getty Images for VarietyAriana Grande
Eine Art Jugendsünde: Ariana Grande wünscht sich, sie hätte ihren Song "Put Your Hearts Up" von 2011 nie aufgenommen. In einem Interview mit dem "Rolling Stone" distanzierte sie sich deutlich von ihrem früheren Hit: "Er war auf Kinder ausgerichtet und fühlte sich so unauthentisch und unecht an."
© Robin Marchant/Getty Images for The Recording AcademyPete Towshend
Dass eine Rocklegende wie Pete Townshend im Laufe seiner Karriere auch mal einen Song geschrieben hat, den er später nicht mehr mochte, ist nicht allzu verwunderlich. Aber dass der The-Who-Gitarrist ausgerechnet "Pinball Wizard" hasst? Schließlich war der Song ein fester Bestandteil der Live-Show der Band. Doch Townshend bezeichnete den Song öffentlich als "schrecklich" und "das ungeschickteste Stück, das ich je geschrieben habe."
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Der wohl größte Hit von Selena Gomez aus ihrem Debüt-Soloalbum, "Come And Get It", ist für viele ein Fan-Favorit. Doch in einem Interview mit "Entertainment Weekly" machte die Sängerin keinen Hehl aus ihren Gefühlen über das Lied und sagte, es klinge "wie etwas, das Rihanna abgelehnt hat". Dennoch sei sie "dankbar" für das, was der Song für ihre Karriere getan habe.
© Amy Sussman/Getty ImagesMichael Stipe
"Shiny Happy People" ist einer der größten Hits von R.E.M., das Video lief Anfang der 90er-Jahre bei MTV auf Heavy Rotation. In einem Interview mit "The Sun" sprach Sänger Michael Stipe über seine Gefühle bezüglich des Hits von 1991. "Er wurde geschrieben, um so poppig wie möglich zu sein, absurd, lächerlich poppig", sagte Stipe. "Ich möchte nicht, dass es der Song ist, mit dem man sich in 100 Jahren an R.E.M. erinnert."
© Dia Dipasupil/Getty ImagesThom Yorke
Auch "Creep" von Radiohead wurde damals dank MTV zu einem Riesenhit. Und zur Belastung für die Band, die keine Lust mehr hatte, ihn live zu spielen und ihn sogar "Crap" (Mist) statt "Creep" nannte. "Es war frustrierend, nur wegen dieses Songs beurteilt zu werden, obwohl wir das Gefühl hatten, dass wir uns weiterentwickeln mussten", sagte Sänger Thom Yorke. "Wir wurden gezwungen, auf Tour zu gehen, um ihn zu unterstützen. Wir waren kurz davor, uns aufzulösen."
© Rich Fury / Getty ImagesZayn Malik
Bei Zayn Malik ist es nicht nur ein Song, das ehemalige One-Direction-Mitglied rechnete in einem "Fader"-Interview mit dem gesamten Output der Boyband ab: "Es war Musik, die uns bereits gegeben wurde, und uns wurde gesagt, dass dies das ist, was sich an diese Leute verkaufen wird." Malik weiter: "Das ist keine Musik, die ich mir anhören würde. Würdest du dir One Direction anhören, wenn du mit deiner Freundin auf einer Party sitzt? Ich würde es nicht."
© Julien M. Hekimian/Getty ImagesMadonna
Ob ihr jemand die große Summe bezahlt hat? Im Jahr 2008 sagte Madonna in einem Interview mit dem New Yorker Radiosender Z100 FM: "Ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals wieder 'Holiday' oder 'Like a Virgin' singen kann. Ich kann es einfach nicht, es sei denn, jemand zahlt mir 30 Millionen Dollar oder so." Was auch immer die Gründe waren, darüber hinwegzusehen: Auf ihrer "Celebration"-Tour (Oktober 2023 bis Mai 2024) fanden sich beide Songs in der Setlist.
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