Nach Sendung über Ukrainekrieg

Nach kurzzeitiger Sperre: Twitter-Account von "ZDF Frontal" ist wieder online

22.02.2023 von SWYRL

Am Dienstag berichtete "ZDF Frontal" von der Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland. Kurze Zeit später wurde der Twitter-Account der Sendung gesperrt. Inzwischen ist die Sperre aufgehoben. Der Account eines an der Doku beteiligten Journalisten bleibt allerdings eingeschränkt.

"Wir sind wieder da", twitterte "ZDFfrontal" am Mittwochmittag: Die zeitweise Sperrung des offiziellen Accounts ist also aufgehoben. Zwar schien es zwischenzeiltich so, als hätte der Account einen Großteil seiner Follower verloren, am frühen Nachmittag stand der Zähler allerdings wieder auf rund 39.000 Followern.

Seit Dienstagabend war das Konto des investigativen Politmagazins vorübergehend nicht mehr abrufbar gewesen: "Tweets können im Moment nicht geladen werden", ist in einem Screenshot der Seite zu lesen, den die Journalistin Anja Reschke am Mittwochvormittag twitterte. Zeitweise wurde das Konto auch als nicht existent angezeigt.

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Ursache unklar

Was zu der Sperre führte, ist weiterhin unklar. Offiziell soll ein Problem mit der Account-Verifikation dafür verantwortlich gewesen sein: Die Twitter-Redaktion von "ZDFfrontal" wunderte sich in ihrem ersten Tweet nach Aufhebung der Sperre, warum Twitter den Account für "minderjährig" halte und einen Ausweis verlange.

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Das ZDF kündigte an, die "Ursachenforschung" fortzusetzen: "Wir können die angeblich falsche Einstufung des Alters derzeit nicht nachvollziehen", heißt es in einem entsprechenden Tweet.

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Nach Ausstrahlung einer Doku

Manche Twitter-User vermuten viele eher einen politisch motivierten Grund: Kurz vor der Sperre hatte "frontal" in seiner aktuellen Sendung über die Verschleppung ukrainischer Kinder durch russischen Soldaten aus einem Kinderheim berichtet. Da neben dem Twitter-Account von "frontal" auch der Account des an der Sendung beteiligten Reporters Arndt Ginzel eingeschränkt wurde, stellte der Deutsche Journalisten-Verband DJV eine direkte Verbindung zwischen der Ausstrahlung der Sendung und der Twitter-Sperre her.

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Im Gegensatz zu "ZDFfrontal" ist der Account von Arndt Ginzel auch am Mittwochnachmittag (Stand: 15 Uhr) weiterhin eingeschränkt: "Vorsicht! Dieses Profil kann potenziell sensiblen Inhalt enthalten", heißt es auf der entsprechenden Seite. Erst wenn der User das Risiko akzeptiert, gelangt er zu den Tweets von Ginzel: "Ich möchte Euch herzlich für die Unterstützung danken", heißt es in einem aktuellen Tweet: "Leider hat sich @TwitterSupport bislang noch nicht gemeldet. Während ich das schreibe, bin ich mit meinen Kollegen für @ZDFfrontal in der Ostukraine unterwegs und kann nur bedingt reagieren."

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Weitere Sperren für Journalisten

Es ist nicht das erste Mal seit der Übernahme durch Elon Musk, dass Twitter für seinen Umgang mit journalistischen Accounts in der Kritik steht: Mitte Dezember wurden die Konten mehrerer Journalisten renommierter Medien wie "Washington Post" und CNN gesperrt. Zuvor hatten die Betroffenen kritisch über den neuen Twitter-Eigentümer Elon Musk berichtet. Später wurden die Accounts wiederhergestellt.

Die kritisierte ZDF-Sendung "frontal spezial: Der Ukraine-Krieg - ein Jahr der Zerstörung" ist in der ZDFmediathek abrufbar. Mit dem Schicksal der verschleppten Kinder beschäftigt sich zudem die "ZDF Zoom"-Doku "Die verschwundenen Kinder von Cherson - Auf der Spur eines Kriegsverbrechens" von Arndt Ginzel, die am Mittwoch, 22. Februar, um 22.15 Uhr, im ZDF zu sehen ist. In der ZDFmediathek ist der Film bereits abrufbar.

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