ZDF-Talker und Philosoph

"Schlechteste Talkshow im deutschen Fernsehen": Richard David Precht wettert gegen ARD-Kollegen

19.05.2022 von SWYRL

Frontale Kritik gegen einen Kollegen: Richard David Precht hat in "Hart aber fair" die "schlechteste Talkshow im deutschen Fernsehen" ausgemacht. Das Konzept sei "würdelos", Gastgeber Frank Plasberg agiere wie ein "Oberlehrer". Precht, selbst Philosophie-Talk-Moderator, hat daraus Konsequenzen gezogen.

Er gehört zu den streitbarsten Denkern der deutschen Medien-Öffentlichkeit. Von der Migration über die Coronakrise bis zum Krieg in der Ukraine hat Richard David Precht in den vergangenen Jahren zu vielen Themenfeldern teils kontrovers Stellung bezogen. Glaubt man den Äußerungen, die der Publizist und Philosoph jüngst im Podcast "Hotel Matze" tätigte, legt er es auf eigene Präsenz in der öffentlichen Debatte dabei gar nicht an.

Auf die Frage von Podcast-Moderator Matze Hielscher, ob es ihn etwa in längeren Phasen des Buchschreibens nicht irgendwann in eine Talkshow ziehe, antwortete Precht: "Bloß nicht!" Er äußere sich überhaupt nur noch öffentlich zu Themen, wenn er denke, es sei "wirklich wichtig, das zu tun". Nicht in der Öffentlichkeit zu stehen, sei ihm eigentlich "der liebere Zustand" - auch weil es oft vorkomme, dass sich die Geister an ihm scheiden.

Aus diesem Grund gehe er auch nur noch "in sehr, sehr wenige Talkshows" - in politische gleich gar nicht mehr. "Ich spreche über politische Dinge, wenn ich bei 'Markus Lanz' eingeladen bin, aber ich gehe nicht mehr zu Illner oder Will. Und von Plasberg wollen wir erst gar nicht reden!" Dessen ARD-Talk "Hart aber fair" sei die "schlechteste Talkshow im deutschen Fernsehen", wetterte Precht ungefragt. "Da gehe ich schon seit zehn Jahren nicht mehr hin."

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Precht über "Hart aber fair": "Das ist würdelos, diese Veranstaltung!"

Was Precht am Montagstalk im Ersten missfällt? Das Konzept der Sendung sei schlicht "unwürdig". Moderator Frank Plasberg mache sich zum "Oberlehrer": "Alle sitzen da und werden drangenommen. Nachdem man was gesagt hat, kommt jedes Mal ein Einspieler, und die Redaktion legt im Vorfeld quasi fest, wer gewinnt und wer verliert." Dies sei den Einspielern geschuldet sowie der "Art und Weise, wie die gesamte Sendung gescriptet ist". Bei Plasberg entstehe nie eine echte Diskussion. "Der Lehrer nimmt dran. Ich frage mich: Was ist das für ein Umgang mit Gästen?"

Zweimal habe er an der Sendung teilgenommen. Danach habe er beschlossen: "Nie wieder!". "Das ist würdelos, diese Veranstaltung. Ich kann das auch nur in dieser Deutlichkeit sagen." Mit seiner ablehnenden Haltung sieht sich Precht nicht alleine. Es sei auffällig, wie viele Persönlichkeiten nicht zu "Hart aber fair" gingen. Er selbst kenne einige, die es hielten wie er selbst, persönlich.

Die heftige Kritik überrascht, insofern sie als Kollegenschelte gelten darf. Der 57-jährige Bestsellerautor moderiert seit 2012 den schlicht "Precht" betitelten Philosophie-Talk im ZDF. Mit Markus Lanz produziert er seit 2021 einen viel beachteten eigenen Podcast.

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