"Schneewittchen - Der Usedom-Krimi" - Do. 15.08. - ARD: 20.15 Uhr

Ein Lehrer gerät unter Verdacht

13.08.2024 von SWYRL/Wilfried Geldner

Im 18. Usedom-Krimi, der als Wiederholung im Ersten zu sehen ist, stirbt ein 17-jähriger Schüler am Fuß einer Steilklippe. Die Klasse hatte ihn gemobbt, er galt als Musterschüler. Eine Spur weist auf Mord im Schulmilieu mit sexueller Motivation hin.

Für Mordgeschichten, die sich im Schulmilieu zwischen Lehrern und Schülern abspielen, bliebe nach Filmen wie dem "Tatort: Reifezeugnis" mit Nastassja Kinski (1977) oder "Tod einer Schülerin" (2010) wenig Platz für Neues. Es sei denn, die Geschichte würde atmosphärisch auf den neuesten Stand der Dinge gebracht. Doch "Schneewittchen" (2022), der 18. Film der Reihe "Der Usedom-Krimi", den das Erste nun erneut zur Primetime zeigt, bleibt weitgehend an der Oberfläche. Bei seiner Erstausstrahlung am 20. Oktober 2022 schalteten 7,45 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer ein.

Es ist die Schulsekretärin Annett Ludwig (Christina Große), die unter einer Klippe am Meer den 17-jährigen Schüler Theo Jacobsen (Lasse Stadelmann) tot auffindet. Karin Lossow kannte das Opfer. Auf der Handelsschule, in deren Umfeld sich der Fall zuträgt, darf sie einen zweiwöchigen Unterricht in Rechtskunde geben und widersteht dabei selbstredend mobbenden Schülern, indem sie auf ihr eigenes Schicksal samt Verurteilung und wiedererlangter Bürgerrechte verweist. Lossow hatte kurz vor Theos Tod zufällig einen Mobbing-Angriff auf ihn beobachtet.

War es Mord oder vielleicht doch Suizid eines als unauffällig geltenden Außenseiters? Die Polizei findet allerdings bald heraus, dass Theo nicht so harmlos war, wie er schien. Denn er handelte im großen Stil mit Testfragen, die er seinen Mitschülern verkaufte. Liegt hier ein Motiv?

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Viel steife Theatralik

Das "horizontale" Erzählen mit seinen Rückgriffen auf frühere Ereignisse nimmt viel Spannung aus dem Film, der die Genres Krimi und Familienserie zu kreuzen versucht. Schon früh wiederholt sich manches. Erst mit dem Verdacht, der auf einen wegen zu großer Nähe zu seinen Schülern schon mal ins Visier der Schulbehörde geratenen Lehrer gelenkt wird, wird es ungewöhnlicher.

Mehr Raum für Romantik, mehr Atem hätte man sich auch in der Geschichte selbst gewünscht, die jedoch unter dem Ballast von zu viel steifer Theatralik zwischen dem Titel-Schneewittchen (Harriet Herbig Matten, die gerade bei Amazon mit der Teenie-Serie "Maxton Hall" einen internationalen Erfolg feierte) und dessen Mutter, der besagten Schulsekretärin, abläuft.

Kommende Woche wiederholt die ARD auf dem gleichen Sendeplatz den 19. Fall "Am Ende einer Reise". Zwei neue Filme der Reihe werden voraussichtlich im Herbst im Ersten zu sehen sein.

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