Exorbitanter Wunschpreis
Vor Jahren hatte Horst Lichter ein ähnliches Papiertheater in der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" gesehen. Auch Sven Deutschmanek freute sich in der Freitagsausgabe zunächst über das "bildhübsche" Objekt. Doch dessen Zustand war so "desaströs", dass der Experte kein gutes Haar am Theater ließ. Der Verkäufer hatte dennoch exorbitante Geldwünsche ...
© ZDFBis 1.500 Euro
"Wo hast du dieses irre Ding her?", wollte Lichter sofort wissen. Benjamin Zocher aus Neudietendorf hatte das Theater im Keller seiner Oma entdeckt und zudem eine ganz konkrete Preisvorstellung: "Zwischen 1.000 bis 1.500 Euro sollten es schon werden!", gab sich der Verkäufer siegessicher. Immerhin hatte er vorab im Internet recherchiert.
© ZDFFeuerschaden
Leider startete die Expertise auch mit einem Dämpfer, denn "der Zustand der Bühne ist ganz schön desolat", merkte Deutschmanek an. "Es hat anscheinend auch schon mal gebrannt in einer Szene", enthüllte der Experte - zum Unmut des Verkäufers, der den Schaden vorab gar nicht entdeckt hatte. Zudem zeigten sich Feuchtigkeitsschäden am Karton.
© ZDFLithografiertes Papiertheater
Dennoch handelte es sich um ein Objekt mit Geschichte. Bereits 1810 hatten Papiertheater ihre Hochzeit vor allem in Deutschland und England und wurden damals von Verlagen produziert. Sehr bekannt war der Kinderbuchverleger Jakob Ferdinand Schreiber, der auch Lithografien und Kinderpuppentheater entwickelte.
© ZDFUnvollständig
"Doch hier steht nirgendwo Schreiber drauf", erklärte Deutschmanek nüchtern. Dennoch war das Theater alt und wohl kurz vor 1900 hergestellt worden. Anhand der Schäden ging auch Lichter davon aus, dass die Sammlung an Figuren und Theaterstücken wohl auch nicht vollständig war. Auch dem musste Deutschmanek zustimmen.
© ZDFExpertenpreis: bis zu 600 Euro
"Zustand bescheiden", fasste Lichter nochmal zusammen und war gespannt auf den Schätzpreis seines Experten. Der Verkäufer wünschte trotz der schlechten Expertise noch 1.000 Euro für sein Theater. Doch Deutschmanek konnte nicht mehr als 500 bis maximal 600 Euro veranschlagen: "Das wär schon echt gut bezahlt!"
© ZDFSpielkind im Händlerraum?
Der Verkäufer wollte dennoch sein Glück bei der Händlerin und den Händlern versuchen und nahm die Händlerkarte entgegen. "Wer weiß, vielleicht ist auch ein Spielkind unter den Händlern", orakelte Lichter. Jedenfalls fand Steve Mandel das lithografierte Papiertheater auf den ersten Blick "sehr schön."
© ZDFZu niedrige Gebote
Fabian Kahl (rechts) meinte sogar: "Dafür dass es so alt und aus Papier ist, ist der Zustand sogar recht gut." Das sah auch Kollege Daniel Meyer (links) so und startete mit 150 Euro. Die Preise kletterten gemächlich auf 300 Euro und der Verkäufer gab sich noch unbeeindruckt: "Die Expertise war noch höher!"
© ZDFKein Objekt vieler Kunden
Bei 350 Euro von Steve Mandel (links) schien jedoch das Ende der Gebote erreicht zu sein. "An 500 Euro hatte ich schon gedacht", gab der Verkäufer nun zu. "Es ist bildschön, aber auch sehr speziell. Dafür läuft die Kundschaft nicht in Scharen vors Schaufenster", erklärte Mandel direkt und erhöhte gnädigerweise auf 400 Euro.
© ZDFEnttäuschend: 425 Euro
Der Verkäufer wirkte zögerlich und versuchte, den Händler wenigstens auf 450 Euro hoch zu handeln. Nach einem tiefen Seufzer bot Mandel noch 425 Euro - aber das war nun die absolute Grenze. Der Verkäufer schlug etwas enttäuscht ein, setzte aber trotzdem ein Lächeln auf, denn: "Immerhin kommt das Theater jetzt in gute Hände!"
© ZDFAmethyst-Brosche
Außerdem wurde in der Freitagssendung eine Amethyst-Brosche mit 2,2ct Diamanten und Rubinen mit an Händlerin Susanne Steiger für 2.500 Euro verkauft. Expertin Wendela Horz hatte die außergewöhnliche Blumen-Brosche aus 750er Gold nur auf 1.500 bis 1.700 Euro geschätzt. Der Wunschpreis lag bei 1.500 bis 1.700 Euro.
© ZDFÖlgemälde von Fritz Gärtner
Das Ölgemälde des Künstlers Fritz Gärtner von 1943 war Experte Albert Maier zufolge ein Paradebeispiel für die Industrie-Bilder des Künstlers. Leider wies das Bild nach 20 Jahren im Keller Schäden auf, die nur noch zu einem Schätzpreis von 800 bis 1.000 Euro führten. Der Verkäufer wollte aber 3.000 bis 4.000 Euro und so nahm er das Bild wieder mit.
© ZDFArmbanduhr
Bei einer Herren-Armbanduhr aus den 1950er-Jahren handelte es sich laut Sven Deutschmanek um eine Calendomatic von Movado. Leider war das Glas der Uhr so verkratzt, dass Händler Daniel Meyer nicht mehr als 360 Euro bezahlte. Die Expertise belief sich auf 400 bis 500 Euro.
© ZDFZwei Porzellanfiguren
Zwei Porzellanfiguren von Rosenthal stammten aus der Zeit von 1914 und 1917 und gingen laut Experte Albert Maier auf die Entwürfe des berühmten Porzellankünstlers Albert Caasmann zurück. Die Verkäuferin wünschte sich 300 Euro, die Expertise belief sich auf 400 bis 450 Euro und Händler Christian Vechtel bezahlte 350 Euro.
© ZDFSchmuckkonvolut mit Opalen
Für ein Schmuck-Konvolut mit Opalen und 3,5ct Diamanten wünschten sich die Verkäuferinnen 5.000 Euro. Die handgefertigten Stücke aus 750er Gold waren Wendela Horz zufolge aus den 1970er Jahren und 5.500 bis 6.000 Euro wert. Händler Daniel Meyer kaufte die Unikate für 5.000 Euro.
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