"heute-show"

Sensationsmeldung in der "heute-show": FC Bayern tritt zur Bundestagswahl an!

20.02.2021 von SWYRL/Jürgen Winzer

Vielleicht wird ja doch noch alles gut! Diese Hoffnung schürte die "heute-show" (ZDF), denn sie verkündete die Sensation: Weil der Fußball Vorbild für die Politik sein soll, macht der Rekordmeister Nägel mit Köpfen: Der FC Bayern tritt als neue Partei bei der Bundestagswahl an. Das Kabinett steht schon!

"Das ist die Sensationsmeldung der Woche", meinte ein sichtlich euphorisierter Oliver Welke in der "heute-show" (ZDF): "Der FC Bayern tritt bei der Bundestagswahl im September als Partei an!" Überraschung? Eher logische Konsequenz nach Tagen, in denen Karl-Heinz Rummeingge ("Der künftige deutsche Bundeskanzler.") zu vorgezogenen Impfungen von (seinen) Kickern als Vorbildfunktion riet und sich "Fußballlehrer Hansi" über "sogenannte Experten" in Sachen Corona aufregte. Immerhin forderte auch Stefan Effenberg (Welke: "Einer der führenden politischen Köpfe Deutschlands"): "Der Fußball muss Vorbild für die Politik sein."

Das sieht auch Sebastian Puffpaff, "Generalsekretär der neuen FC-Bayern-Partei", so. "Politiker wollen immer Liebe. Aber das ist falsch! Nur Loser wollen gemocht werden." Wer Erfolg habe, der könne sich auch benehmen wie "eine offene Lederhose". Wie die Bayern. Dieser "Bayern-Spirit" ("Extrem unsympathisch, aber auf ne humorige Art und Weise") sei mit der bajuwarischen Muttermilch aufgesogenes Selbstvertrauen. Mit der Einschränkung: "Andere nennen es Arroganz."

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Oliver Kahn Verteidigungsminister, Uli Hoeneß zuständig für die Finanzen!

Puffpaff ("Die politischen Ziele unserer Partei? Na gewinnen, wie immer!") lobte vor allem Rummenigges "Impfschachzug". Das habe "der Kalle, der alte Uhrenschmuggler, beziehungsweise der Uhrensohn", clever gemacht: "Wir wollen uns nicht vordrängeln, aber doch!" Rummenigge werde also Kanzler werden, der Rest des Kabinetts stehe auch schon: "Uli Hoeneß für Finanzen, das ist klar." Und Oliver Kahn sei als Verteidigungsminister eine Traumbesetzung: "Da gibt der olle Putin die Krim sofort freiwillig zurück."

Der Rest? "Wir gucken, was die anderen Parteien für Talente haben und kaufen die dann vom Markt weg. Also für diesen Christian Lindner würd' ich schon bis zu 300 Euro zahlen." Ob Hansi Flick (Welke: "Hansi heißen Schlagersänger, Wellensittiche und du.") einen Platz im Kabinett findet? Bei der "Corona-Causa Lauterbach" hat sich Flick ja ein bisschen vergaloppiert, wie Welke ausführte. Der von Flick als "sogenannter Experte" verhöhnte SPD-Politiker sei nun mal hauptberuflich Epidemiologe, was ihn "in gewisser Hinsicht schon" als Experten in Sachen Corona ausweise - gänzlich im Gegensatz zu Flick.

Schnelltests können zu "Game-Changern" werden

"Aber", nahm Puffpaff Flick in Schutz, "der Hansi hat Mutterwitz." Er redete zum Beispiel über Politiker, die auf Profit aus sind, während er vor einer riesigen Sponsorenwand saß. Pufffpaff: "Das war der Burner." Zumal zu den Sponsoren auch die staatliche Fluglinie eines Emirats zähle, "in dem Sklaven Stadien bauen". Das, so Puffpaff, nenne sich Realpolitik.

Der Vorstoß der "FC Bayern Partei" macht also Hoffnung. Die man gut gebrauchen kann angesichts der Versäumnisse von Kanzlerin Merkel (keine Test-Strategie, unzureichende Überweisung von Corona-Hilfen, kein schnelles Internet). Immerhin wurden jetzt für März kostenlose Schnelltests und "für irgendwann" sogar Selbsttests zum Gurgeln und Spucken für zu Hause angekündigt. Da frage man sich zwar, so Welke, warum "es die Schnelltests nicht schon viel früher" gab. Trotzdem könnten die "zum Game-Changer" werden.

Für eines kämen die Schnelltests aber zu spät: Ostern wurde schon abgesagt, und zwar von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer ("Keine Urlaubsreisen zu Ostern!"). "Lasst uns doch die Illusion", jammerte Welke und sieh die "Ausreiseverbote" als "zweitschönste ostdeutsche Tradition nach den Räuchermännchen aus dem Erzgebirge."

Fast unglaublich: Ein "fast sinnvolles Projekt von Andi Scheuer"

Derweil sei die aktuelle Stimmung in Deutschland zwischen "müde und trotzig". Der Frust entlade sich. "Da möchte man weder Politiker noch Virologe sein. Und am wenigsten beides." Das trifft leider auf Karl Lauterbach zu, der Opfer einer digitalen Hass-Welle wurde. Welke: "Wütend sein auf die Überbringer der schlechten Nachricht - wie doof ist das denn?" Außerdem: "Wozu Hass im Netz führen kann, muss man am Jahrestag des Attentats von Hanau nicht betonen."

Aber es gab noch weitere Good News. Unglaublich, aber wahr: Andi Scheuer ist immer noch im Amt! Und das sei gut so, meinte Welke: "Denn egal, wer jetzt aus dem Kabinett fliegt, wissen Sie, wer drei Sekunden später durch die Tür kommt? Fritze Merz!" Und das, so Welke, könne doch niemand wollen.

Viel unglaublicher (Welke: "Ich sag' jetzt was, da explodiert mir fast der Kopf.") sei, das mit Scheuers Planungen zum autonomen Fahren "ein fast schon sinnvolles Projekt von Scheuer" vorliege. Die Bürger seien dem autonomen Fahren gegenüber aber mehrheitlich skeptisch eingestellt: "Sie misstrauen der Technik." Zurecht, so Welke: Wie sollten "seelenlose Maschinen" das schaffen, was "die besten Autofahrer der Welt" leisteten? "Besoffen fahren, in der Kurve überholen, Stinkefingerzeigen - das können die nicht!"

Elon Musk? Wellke: "Der Vogel macht mir Angst!"

Wider den Bitcoin-Hype wetterte Ulrich von Heesen (Dietrich Hollinderbäumer) in "Vorsicht, Falle: Nepper, Schlepper, Bitcoindealer." Er riet nachdrücklich von dem "unseriösen Quatsch" ab. Das sei wie ein Kettenbrief: "Du verdienst nur Geld, wenn nach dir noch andere Doofe mitmachen."

Mitschuld an dem Hype ist laut Welke Elon Musk, der reichste Mensch der Welt, der 1,5 Milliarden in Bitcoins investierte und damit den Kurs durch die Decke trieb. Welke: "Der Vogel macht mir Angst. Einerseits schickt er Raketen zum Mars, andererseits kann er mit einem bekifften Tweet ganze Märkte ins Klo spülen." Musk habe "viel zu viel Macht".

Söder als Aushilfe? "Lieber Leute, die ihr Handwerk verstehen!"

Zum Schluss stattete Fabian Köster einem Brennpunkt einen Besuch ab: Er half im Gesundheitsamt in Berlin-Reinickendorf aus. Dort wurde ihm offenbar, dass "öffentlicher Dienst zurzeit kein Zuckerschlecken" sei. Was unter anderem am Personalmangel liege, wie Amtsarzt Patrick Larscheid ausführte. Aber, bevor etwa Markus Söder oder "die schlecht gelaunte Manuela Schwesig" als Aushilfen einsprängen, die regelmäßig für Störfeuer sorgten und "unsere Arbeit behindern", "hätten wir schon lieber Leute, die ihr Handwerk verstehen."

Zum Dank überreichte Köster die "höchste Auszeichnung des ZDF", eine "Traumschiff-Torte" mit sprühenden Wunderkerzen. Wohl bekommt's.

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