Moderne Kunst!
Cédric Reuter aus Köln hatte ein spannendes Stück moderne Kunst in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" dabei. Doch das Relief aus dem Nachlass des französischen Malers Fernand Léger wollte niemand in der Familie haben. Das fand Horst Lichter mehr als "schade!", war er doch sicher: "Dafür wird sich zackig jemand finden!" Und sei es er selbst.
© ZDFNach Léger
Dessen war sich auch Experte Colmar Schulte-Goltz sicher, der das Objekt aus der Zeit der klassischen Moderne "unglaublich toll!" fand. Seinen Ausführungen zufolge handelte es sich um eine Kombinations-Arbeit. So hat der Keramiker Roland Brice nach einem Aquarell vom weitaus bekannteren Künstler Léger das Werk geschaffen.
© ZDFKombinations-Arbeit
Die Vorlage von Léger war bereits 1953 entstanden. Das Werk aus weißem Ton etwas später, wie die Datierung neben der Signatur verriet: 1959. Diese Art der Zusammenarbeit ist in der Kunstgeschichte Frankreichs vor allem im 20. Jahrhundert stark verbreitet. Auch Pablo Picasso zum Beispiel hat mit vielen Keramikern zusammengearbeitet.
© ZDFTypische Motive
Die Keramikarbeit zeigt typische Motive aus Légers Gesamtwerk: der Schmetterling und die Taube in abstrahierter Form. Schwarze Konturen sowie die Primärfarben Rot, Grün, Blau sind ebenfalls Bildelemente, die Légers Spätwerk prägten. Zudem wurden diese Tontafeln in unterschiedlichen Größen produziert.
© ZDFIn Lichters Wohnung?
"So gibt es auch eine monumentale Ausführung", wie der Experte über das "Unikat in Serie" wusste. "Ach, hör auf!", staunte Lichter nicht schlecht, der immer noch äußerst angetan von dem Relief war: Die Farben gefielen ihm. Und so sah Lichter das moderne Bild auf nicht allzu regelkonforme Weise schon in seiner Wohnung hängen.
© ZDFWunschpreis? Ein Schnapper!
Beim Wunschpreis gab sich der Verkäufer bescheiden: "300 bis 400 Euro wären eine gute Sache!" Für Lichter ein echtes Schnapper, der selbst bei diesem Preis "schon handelseinig" mit dem Verkäufer gewesen wäre. Auch der Experte bestätigte: "Das wäre ein Super-Schnapper!" Vielmehr sah er den Preis in einer ganz anderen Dimension: bei bis zu 2.800 Euro.
© ZDFExpertenschätzung viel höher
"Das ist überraschend viel!", strahlte der Verkäufer. Und auch Lichter bestätigte: "Stell dir mal vor, du hättest bei meinem Angebot eingeschlagen!" Das wäre ein fataler Fehler gewesen. Doch wie viel waren die Händler bereit zu zahlen?
© ZDF"Das kaufen wir Ihnen ab!"
Händler Daniel Meyer (Mitte) geriet sofort ins Schwärmen: "Das ist ein sehr schönes und kurioses Stück, das man in Deutschland nicht so häufig findet!" Nachdem der Verkäufer sein Relief mit dem berühmten Namen Léger angepriesen hatte, beschloss auch Fabian Kahl: "Das kaufen wir Ihnen ab!" Und so starteten die Gebote - zunächst noch zaghaft im unteren Bereich.
© ZDFWie hoch?
Bei 500 Euro von Fabian Kahl stagnierten die Bieterrunde. Über die ins Feld geführte Expertise staunten die Händler nicht schlecht. Markus Wildhagen erhöhte zunächst auf 800 Euro, ließ sich in zähen Verhandlungen schließlich noch auf 1.000 Euro ein.
© ZDFAbzocke oder fairer Deal?
Der Verkäufer stimmte zähneknirschend zu. Obwohl auch Fabian Kahl erneut betonte, wie "hoch interessant und spannend" er das Relief fand, war kein Händler bereit, mehr als 1.000 Euro zu bezahlen. So wurde der Verkäufer mit den Worten "Danke für Ihre Kompromissbereitschaft und Ihr Entgegenkommen!" verabschiedet - wohlwissend, dass zumindest ein Händler einen "Super-Schnapper" gemacht hatte.
© ZDFReisekoffer
Ebenfalls ein neuer Besitzer wurde für den Reisekoffer von Miriam Perau aus Kalkar gefunden. Das Stück hatte sie nach der Übernahme eines Reisebüros beim Entrümpeln entdeckt. 100 Euro wollte sie dafür, Händler Roman Runkel zahlte sogar 230 Euro.
© ZDFAnhänger mit Citrin
Für den Anhänger mit Quarzstein Citrin und einer 585er-Goldfassung bestehend aus alten Schmuckteilen wollte der Verkäufer 1.000 bis 1.500 Euro. Die Expertise fiel indes deutlich niedriger aus und lag bei maximal 800 Euro. Zwar gab es die Händlerkarte, aber keinen willigen Käufer im Händlerraum. Mehr als 500 Euro wollte niemand zahlen. Also kein Verkauf!
© ZDFTrauerschmuck
Dieser Trauerschmuck wurde laut Expertin Heide Rezepa-Zabel aus schwarzem Emaille sowie fossilem Holz (Gagat) in Biedermeier-Art in den 1860er-Jahren in England gefertigt. Der Wunschpreis lag bei 300 bis 400 Euro, die Expertise bei 1.200-1.400 Euro. Händler Daniel Meyer bezahlte schließlich 900 Euro.
© ZDFKrankenfahrstuhl
Der Rollstuhl aus der Zeit von 1910 bis 1920 sorgte bereits am Expertentisch für Lacher. Sven Deutschmanek war nicht sicher, ob sich für 150 bis 250 Euro überhaupt ein Verkäufer finden ließe. Doch Markus Wildhagen zahlte sogar 300 Euro. Er wollte das Objekt für seinen Requisitenverleih.
© ZDFCocktailshaker von Cartier
Ein edler Cocktailshaker aus 925er Silber von Cartier aus den 1930er-Jahren taxierte Experte Schulte-Goltz auf 750 bis 800 Euro. Daniel Meyer zahlte sogar 1.050 Euro.
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