Die Diva, Thailand und wir! - Mi. 28.07. - ARD: 20.15 Uhr

Traumreise mit dem Biest

25.07.2021 von SWYRL/Eric Leimann

Die Familienkomödie bedient tonnenweise Klischees, geht aber dennoch ans Herz. Vor allem wegen des famosen Doppels Hannelore Elsner und Anneke Kim Sarnau.

Die Münchener Lehrerin Susanne Neuendorff (Anneke Kim Sarnau) wäre gern mit ihrem Mann (Marcel Mohab) und den zwei Kindern unbeschwert gen Thailand in den Urlaub aufgebrochen, doch plötzlich steht ihre 72-jährige Mutter (Hannelore Elsner) vor der Tür. Nach einem Zusammenbruch kann sie nicht mehr alleine für sich sorgen. Was bei Ferien mit einem normalen "Muttermodell" schon Probleme bereitet, wird bei den Neuendorffs zum Supergau. Anneliese Behrens (Elsner), ehemalige Operndiva, ist ein Ekelpaket vor dem Herrn. "Die Diva, Thailand und wir!" (2016) ist eine eigentlich flache Komödie mit ein wenig Drama und schönen Asienbildern - vor allem jedoch mit zwei begnadeten Hauptdarstellerinnen. Jetzt wird der Film zur besten Sendezeit im Ersten wiederholt.

Da man Mutter nicht alleine lassen kann, wird sie kurzerhand wie Reisegepäck verstaut und in eine thailändische Traumferien-Anlage verpflanzt. Wie man erwarten kann, stellt sich trotz schöner Kulisse kein echtes Feriengefühl ein. Anneliese torpediert alles, was nach Zufriedenheit und Glück riecht. Während die Diva Giftpfeile in alle Richtungen verschießt und ihre asiatische Umwelt konsequent mit Blicken tötet, fahndet die genervte Tochter nach einem bezahlbaren Pflegeheim unter der Sonne Thailands ...

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Spielfreudiges Ensemble

Die Komödienspezialisten Aglef Püschel ("16 über Nacht!", "Unter Umständen verliebt") und Franziska an der Gassen ("Ostfriesisch für Anfänger") schrieben diese erwartbare Posse um eine Mutter-Tochter-Beziehung. Eine Stärke ihres Buchs besteht darin, wie lange die 2019 verstorbene Hannelore Elsner die Rolle der Party-Crasherin tatsächlich durchziehen darf. Sie und die fantastische Anneke Kim Sarnau spielen so lebendig miteinander, dass man prompt das Zementierte der Story vergisst und sich in das lebhafte Spiel der beiden Frauen verliebt.

Regisseurin Franziska Buch dreht Kinderfilme ("Conni & Co") und Biopics ("Käthe Kruse"), bewies mit Fernsehspielen aber bereits, dass sie tragikomische Stoffe durchaus feinsinnig vorm Abrutschen ins Beliebige bewahren kann ("Die Drachen besiegen", 2009). Das gesamte Ensemble wirkt hier spielfreudiger und wahrhaftiger als in vergleichbaren Projekten dieser Art. Eine Qualität, die man auch erst mal schaffen muss.

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