"Wer wird Millionär?"

Drei Jobs in der Pandemie verloren: Günther Jauch hilft krisengeplagter WWM-Kandidatin

04.05.2021 von SWYRL/Michael Eichhammer

DJane, Barkeeperin und Tourimus-Expertin: Derlei Jobs liegen angesichts der Corona-Pandemie brach. Unglücklicherweise hatte Martina Albers aus Köln alle drei dieser Berufe gewählt. Angesichts dieser Notlage wurde sogar Günther Jauch sanftmütig.

Sadismus ist wohl ein zu hartes Wort für den üblichen Umgang, den "Wer wird Millionär?"-Moderator Günther Jauch mit seinen Kandidaten pflegt. Doch einen gewissen Hang zum Oberlehrerhaften bis hin zu einer hochmütigen Strenge darf man ihm durchaus attestieren. Umso auffälliger die seltenen Momente, in denen Jauch nicht nur seine Sympathie mit Kandidaten nicht verbergen kann, sondern sich auch noch zu Hilfsbereitschaft hinreißen lässt.

So geschehen in der Sendung am Montagabend. Das Schicksal von Martina Albers aus Köln ließ den Moderator nicht kalt. Mit DJane, Barkeeperin und Tourismus-Expertin hatte Albers kein glückliches Händchen für die Berufswahl in Pandemiezeiten. Während die ersteren beiden Jobs seit der Corona-Krise brachliegen, verlor sie pandemiebedingt auch noch ihren Hauptberuf bei einem großen Touristikunternehmen. "Das heißt: Sie könnten das Geld so richtig gut gebrauchen", erkannte Günther Jauch. "Das wäre großartig", stimmte die Kölnerin zu.

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"Wer wird Millionär?": Günther Jauch hilft bei der 4.000-Euro-Frage nach

Alles lief tiefenentspannt bis zur 4.000-Euro-Frage: "Wobei müsste sich das betreffende Tier eigentlich sein Leben lang fragen, warum es Namenspate für gerade diesen Farbton ist?" Nach dem 50:50-Joker blieben hummerrot und rehbraun stehen. Man merkte Günther Jauch an, dass er der krisengebeutelten Kandidatin ein kleines oder auch großes Glück auf seinem Ratestuhl von Herzen gönnte. Deshalb half er ein wenig nach, indem er die Frage erneut langsam vortrug und dann paraphrasierte.

"Es gibt auch einen Grund, warum das Tier das nicht versteht", versuchte er, die Lösung zwischen den Zeilen nahezulegen. "Das versteht das Martinchen auch nicht", gab Martina Albers zu. "Haben Sie noch nie einen lebendigen Hummer gesehen?", bohrte Jauch nach. "Der ist Orange", erkannte Albers. "Der ist Orange", wiederholte Jauch so eindringlich, dass der Kandidatin seine Intention nicht verborgen bleiben konnte. Sie gab die richtige Antwort: Hummer.

Im Smalltalk bleibt es bei kulinarischen Themen: Nachdem die Kandidatin zugab, dass sie ihrem mitgereisten Partner in der Kennenlernphase als Kellnerin besonders große Schnitzel serviert hatte, bekannte Jauch, dass auch bei ihm in jungen Jahren Liebe einmal durch den Magen ging. Eine Exfreundin von ihm sei Bäckerstochter gewesen und habe ihm seinerzeit drei Stück Kuchen für 30 Pfennig verkauft. "Das war praktisch ihr Schnitzel, mir gegenüber", versuchte er, eine Analogie herzustellen.

Happy End am Horizont des Fernsehabends

"Was möchten Sie denn mit 64.000, 125.000 etc. Euro anstellen?", stellte Jauch seine Standardfrage. "Da gibt es einiges", erwiderte Martina Albers. Zunächst wolle sie sich die Augen lasern lassen, dann Pudel züchten. "Vielleicht wird jetzt gelacht", befürchtete sie. Zu Unrecht. Offenbar war sie nicht nur für Jauch ein Sympathieträger.

Für 64.000 Euro wollte Günther Jauch wissen: "Was befindet sich im Stadion der Tampa Bay Buccaneers, dem Austragungsort des diesjährigen Super Bowls?" Zur Wahl standen: Jumbojet, Piratenschiff, Postkutsche und UFO. Der Telefonjoker wusste nur, dass er es nicht wusste. Die Kandidatin ahnte zumindest: Piratenschiff. Der Kandidatenjoker im Saal bestätigte dies. Dank ihm war Albers den 125.000 Euro ganz nah. Daraus wurde nichts. Allerdings aus dem bestmöglichen Grund: Die Sendezeit war vorbei. Kommenden Montag darf die Kandidatin, die drei Jobs verloren hat, also erneut auf ein Happy End hoffen.

Die erste Kandidatin des Abends war regelmäßigen Zuschauern noch bekannt: Gesundheits- und Krankenpflegerin Melina Hackenbroch aus Wiesbaden trat als Überhangkandidatin an. Sie startete mit der 16.000-Euro-Frage. Zwei Joker später erreichte sie die 64.000-Euro-Schranke. "Ich bin nie ein Zocker gewesen", entschied sie und ging mit 32.000 Euro.

"Sie sind ein Klugscheißer": Vergiftetes Zeugnis für Günther Jauch

Dagmar Gumnior aus Hamburg stellte der Moderator mit der eigentümlichen Beschreibung vor: "Sie sind das biologische Wunder heute in der Sendung." Gemeint war, dass die Kandidatin zehn Jahre nach der Geburt ihrer Zwillinge erneut Zwillinge zur Welt brachte. Spannend fand Günther Jauch auch den Beruf der Kandidatin: Sie arbeitet als Ghostwriter für Bewerber und für Arbeitgeber, die Zeugnisse verfassen müssen. Das wurde am Ende ihres Auftritts noch wichtig ...

Für 64.000 Euro wollte Jauch wissen: "Wem wurde 2017 für die Verletzung der Persönlichkeitsrechte die Rekordsumme von einer Million Euro Entschädigung zugesprochen?" Sie ging dem Publikumsjoker auf den Leim: 50 Prozent der befragten Schwarmintelligenz im Studio war für Jörg Kachelmann. Die Kandidatin scheiterte: Richtig gewesen wäre Helmut Kohl, anlässlich eines Buches über den Kanzler.

Sie plumpste auf 16.000 Euro und gab zu: Sie hatte für Jauch ein Arbeitszeugnis geschrieben. Der freute sich, als er vorlas: "Er verfügt über eine überzeugende Art, sein Wissen mit den Kollegen zu teilen und ist jederzeit um Verbesserungsvorschläge bemüht." Die Kandidatin klärte ihn auf: "Na ja, es bedeutet, Sie sind ein Klugscheißer ... Das habe ich mir natürlich nur ausgedacht." Jauch versuchte sich zu rächen: "Ich danke Ihnen für das Vertrauen und wünsche Ihnen für Ihren weiteren Lebensweg alles erdenklich gute." Dabei betonte er das Wort "erdenklich" überdeutlich ...

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