Udo Lattek
Er war nicht nur einer der besten, sondern sicher auch einer der populärsten Trainer des deutschen Fußballs: Vor zehn Jahren, am 1. Februar 2015, starb Udo Lattek im Alter von 80 Jahren. Ihm zu Ehren blicken wie hier auf die 15 größten deutschen Trainer der Fußballgeschichte ...
© Joern Pollex/Getty ImagesSepp Herberger
Am 28. März 1897 wurde Sepp Herberger in Mannheim geboren. Nach einer ordentlichen Karriere als Spieler wurde er Trainer und übernahm 1936 nach einem internen Machtkampf gegen Otto Nerz die Nationalmannschaft. Größter Erfolg: der WM-Titel 1954 in Bern. Seine Entscheidung, 1954 im bedeutungslosen Vorrundenspiel gegen Ungarn nur die B-Elf auflaufen zu lassen, gilt bis heute als Geniestreich.
© RDB/ullstein bild via Getty ImagesSepp Herberger
"Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten." - ""Fußball ist deshalb spannend, weil niemand weiß, wie das Spiel ausgeht." Viele große Fußballzitate werden - meistens ohne Beleg - Sepp Herberger zugeschrieben. Nach seiner Trainerzeit zog er sich ins Privatleben zurück, leitete aber noch die Gründung einer nach ihm benannten Stiftung ein. Er starb am 28. April 1977.
© Keystone/Getty ImagesOttmar Hitzfeld
Sieben Deutsche Meisterschaften (nur ein Trainer hat mehr), die Champions League mit zwei Vereinen gewonnen (Dortmund und Bayern), ein gigantischer Punkteschnitt und vor allem - ein Gentleman. Alle, die unter Ottmar Hitzfeld trainierten, finden nur lobende Worte über den Mann, der nach seinem Engagement als Schweizer Nationaltrainer 2014 seine Karriere beendete.
© Getty Images / Alexander HassensteinHelmut Schön
Am Ende soll es die Mannschaft selbst mit Kapitän Franz Beckenbauer gewesen sein, die die Krise während der WM 1974 bewältigte. Und doch: Helmut Schön, der "Mann mit der Mütze", hatte seinen entscheidenden Anteil an dem WM-Titel daheim. Zumal er auch 1972 bei der erfolgreichen EM an der Seitenlinie stand, bei der Deutschland den besten Fußball seiner Geschichte spielte. Schön, der nie eine Bundesligamannschaft trainierte, starb 1996.
© Evening Standard / Getty ImagesUdo Lattek
523 Spiele als Trainer. Achtmal Deutscher Meister, mehr Schalen holte keiner. Dazu den Europapokal mit den Bayern 1974. Udo Lattek war der wichtigste Trainer in der Geschichte des FC Bayern München. Taktiker und später auch Vaterfigur, streitbarer TV-Experte nach seiner Karriere: Lattek, der auch bei Gladbach und dem FC Barcelona Titel holte, starb 2015. (
© Thomas Niedermueller/Getty Images for Farewell Oliver KahnHennes Weisweiler
"Der Fußball. Taktik, Training, Mannschaft" - so lautete der schlichte Titel seines Lehrbuchs, das über Jahrzehnte zu Recht ein Standardwerk war. Hennes Weisweiler dachte zu seiner Zeit (1949 bis 1983) den Fußball ein ums andere Mal neu. Er verschaffte seinen Spielern Freiheiten und ließ fantastischen Angriffsfußball spielen. Viermal wurde er Deutscher Meister. In Mönchengladbach verehren sie ihn bis heute, in Köln trägt der Geißbock seinen Namen.
© Paolo Foschini/RDB/ullstein bild via Getty ImagesGeorg Buschner
Sprint, Ausdauer und vor allem: keine Zigaretten - Georg Buschner stand für konsequentes, zielgerichtetes Training. Ein "harter Hund". Er feierte als Vereinstrainer in Jena Erfolge und wurde dort dreimal Meister der DDR. Von 1970 bis 1981 wurde er, gegen seinen Willen, wie es hieß, Trainer der DDR-Nationalmannschaft und mit ihr 1976 Olympiasieger. Zwei Jahre zuvor stand er an der Seitenlinie, als im einzigen Länderspiel der beiden Nationen die DDR mit 1:0 gegen die Bundesrepublik gewann. Buschner starb 2007.
© Bob Thomas / Getty ImagesOtto Rehhagel
Schwer zu sagen, was spektakulärer war: Sein Aufstieg mit Kaiserslautern in die erste Liga und die direkt anschließende Meisterschaft? Oder doch der EM-Titel mit Griechenland? In Bremen werden sie sagen: seine zwei Meisterschaften, zwei Pokalsiege und der Europapokal. "König" Otto Rehhagel gehört zu den erfolgreichsten Trainer der Bundesligageschichte.
© 2004 AFP/LLUIS GENEFranz Beckenbauer
Ja gut, sicherlich, der Franz. Die Lichtgestalt. Nach seiner aktiven Karriere wurde er in den Job des Teamchefs der Nationalmannschaft mehr oder minder hineingenötigt. Er baute ein echtes Team auf und holte dank klarer Anweisungen ("Geht's raus, spielt's Fußball") 1990 hochverdient den WM-Titel.
© Bob Martin / allsport / Getty ImagesKarl-Heinz Feldkamp
Als einzigem Trainer gelang es ihm, mit drei verschiedenen Vereinen den DFB-Pokal zu holen. 1991 wurde er mit dem 1. FC Kaiserslautern Deutscher Meister, zwei Jahre später wurde er mit Galatasaray Istanbul Türkischer Meister. Karl-Heinz Feldkamp (Bild, mit Ehefrau Helma) stand mit einigen Unterbrechungen 36 Jahre an der Seitenlinie als Trainer.
© Peter Bischoff/Getty ImagesHans Meyer
29 Jahre alt war Hans Meyer, als er Assistenztrainer von Georg Buschner in Jena wurde. Es begann eine einzigartige Karriere, die in Ost wie West gleichermaßen gewürdigt wird. Union Berlin, Mönchengladbach, Hertha BSC und Enschede waren nur einige seiner Stationen. Höhepunkte: die Pokalsiege mit Jena zu Zeiten der DDR und mit dem 1. FC Nürnberg 2007.
© Stuart Franklin/Getty ImagesOttmar Hitzfeld
Sieben Deutsche Meisterschaften (nur ein Trainer hat mehr), die Champions League mit zwei Vereinen gewonnen (Dortmund und Bayern), ein gigantischer Punkteschnitt und vor allem - ein Gentleman. Alle, die unter Ottmar Hitzfeld trainierten, finden nur lobende Worte über den Mann, der nach seinem Engagement als Schweizer Nationaltrainer 2014 seine Karriere beendete.
© Clive Rose/Getty ImagesJupp Heynckes
Würde man Karrieren als Spieler und Trainer zusammenzählen, führte an ihm sowieso kein Weg vorbei. Ob aktiv bei Gladbach oder danach als Trainer von fünf Bundesligisten - Jupp Heynckes gilt bis heute als einer der besten Fußballlehrer des Landes. Als erster Deutscher gewann er mit einem Team das Triple (2013), mit Real Madrid holte er 1998 die Champions League.
© Dean Mouhtaropoulos / Getty ImagesChristoph Daum
Es wäre nicht richtig, Christoph Daum auf die Rolle des Motivators zu reduzieren. Daum gilt als exzellenter Fachmann und wurde fünfmal Meister mit seinen Mannschaften. Die Sache mit der Haarprobe, muss man allerdings sagen, "war ein Fehler".
© 2011 Photonews / Getty ImagesJoachim Löw
Am Ende gab es Kritik. Viel Kritik. Gut möglich, dass Joachim Löw den richtigen Zeitpunkt für das Ende seiner Tätigkeit als Nationaltrainer verpasste. Aber: Er ist einer von vier, die den WM-Titel (2014) nach Deutschland holten. Mit ihm feierte der international eher mittelmäßige deutsche Fußball nach 2006 ein fulminantes Comeback.
© Alex Grimm/Getty ImagesJürgen Klopp
Im Grunde zeigte sich schon damals, von 2001 bis 2008 in Mainz, was ihn ausmacht: Durchhaltevermögen, Disziplin, fußballerische Fantasie. Und ein Kommunikationsgenie ist Jürgen Klopp dazu. Ob in Mainz, Dortmund oder derzeit in Liverpool - die Fans lieben und schätzen ihn gleichermaßen. Klopp gewann drei Meisterschaften, die Champions League, war zweimal Welttrainer des Jahres.
© Jan Kruger/Getty ImagesThomas Tuchel
Dass Thomas Tuchel zu den talentiertesten Trainer der deutschen Fußballgeschichte gehört, war früh klar. Ob er sein Talent würde vergolden können, indes nicht. Denn: Tuchel gilt seit seinen Engagements in Dortmund und auch Paris nicht als einfacher Trainer. Seit dem Champions-League-Sieg in Chelsea 2021 ist indes klar: Tuchel reiht sich in die Riege der Großen ein.
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