US-Serie nach wahrer Begebenheit

Vom Häftling zum Anwalt: "Plötzlich bist du jedem gegenüber misstrauisch"

24.02.2021 von SWYRL/Rachel Kasuch

In der Drama-Serie "For Life" kämpft der zu Unrecht verteilte Aaron Wallace (Nicholas Pinnock) um seine Freilassung. Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit: Isaac Wright Jr. wurde 1991 zu lebenslanger Haft verurteilt - und bewies sieben Jahre später als Anwalt seine Unschuld selbst.

Er hat das geschafft, was nur die wenigsten für möglich gehalten hätten: Nachdem Isaac Wright Jr. 1991 zu Unrecht im US-Bundesstaat New Jersey wegen angeblichen Drogenhandels zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, arbeitete er im Gefängnis als Rechtsanwaltsfachangestellter und half rund 20 Mithäftlingen dabei, vor Gericht ihre Unschuld zu beweisen. Darüber hinaus konnte Wright Jr. nach rund sieben Jahren hinter Gittern sogar seine eigene Freilassung erwirken!

Ein großer Erfolg, der in der ersten Staffel des US-Dramas "For Life" (über Sky Ticket abrufbar) dargestellt und gefeiert wurde: Der Nachtclubbetreiber Aaron Wallace (Nicholas Pinnock) wird unschuldig zu lebenslanger Haft verurteilt. In der zweiten Staffel der zehnteiligen Serie (ab 24. Februar auf Sky Atlantic und auf dem Streamingdienst Sky Ticket) werden dagegen Isaacs - beziehungsweise Aarons - Herausforderungen als freier Mann gezeigt. Und das hat es in sich.

Der heute 59-jährige US-Anwalt verriet nun gegenüber der Agentur teleschau: "Es ist wirklich schwierig, nach seinem Haftantritt wieder in ein normales Leben zurückzukehren. Es hängt vieles davon ab, wie gut das Sicherheitsniveau während deiner Inhaftierung war. Gefängnisse funktionieren eigentlich wie Lager, in denen man sich den ganzen Tag bewegt, arbeitet und mit verschiedensten Menschen interagiert. Unter diesen Umständen ist die Wiedereingliederung nach der Freilassung einfacher." Er sei jedoch in in einem "Hochsicherheitstrakt, in dem man 23 Stunden lang eingesperrt war", gewesen. Isaac Wright Jr: "So ist die Wiedereingliederung äußerst schwierig - vor allem wegen der Gefahr, dass ein Teil deiner Psyche und ein Teil deiner Persönlichkeit aufgrund der Isolation in Mitleidenschaft gezogen wurde. Plötzlich befindest du dich in der realen Welt und bringst jedoch gleichzeitig die Paranoia aus dem Gefängnis mit. Plötzlich bist du jedem gegenüber misstrauisch und denkst, du wirst beobachtet."

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Isaac Wright Jr.: "Dieser Albtraum verfolgt mich bis heute"

Der 59-Jährige weiß, wie langfristig die Folgen eines Gefängnisaufenthaltes sein können: "Es dauert manchmal Jahre, bis man diese Paranoia überwindet. Manchmal schafft man es auch nie, wieder zu 100 Prozent normal zu werden und trägt einen Teil dieser Paranoia für den Rest seines Lebens mit sich. Es ist ein sehr, sehr schwieriger Prozess, sich wieder in die Gesellschaft einzugliedern."

Ob er bis heute einen Albtraum hat, der ihn um den Schlaf bringt? Isaac Wright Jr. erklärt gegenüber teleschau: "Niemals, niemals, niemals, niemals wieder nach Hause gehen zu dürfen. Dieser Albtraum, sich in einer Position zu befinden, in der man nicht mehr nach Hause kann, verfolgt mich bis heute - und das, obwohl ich mich mittlerweile als freier Mann ganz normal auf der Straße bewegen kann."

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