22.05.2022 von SWYRL/Maximilian Haase
Was passiert, wenn ein anderer Mensch unseren Körper berührt? Welche Folgen kann positive Nähe haben - und welche negative? Wie wirkt sich Distanz auf unser Wohlbefinden aus? Harald Lesch klärt in seinem "Kosmos" auf: "Was Berührung mit uns macht".
Berührt uns eine Person, der wir nahestehen, empfinden wir dies als angenehm. Währenddessen laufen im Körper zahlreiche Prozesse ab, die sich auf unser Immunsystem und unsere Nerven auswirken. Berührungen können so durchaus positive Effekte auf unsere Gesundheit haben. Aber auch das Gegenteil ist möglich: Werden wir auf unangenehme Weise ungewollt berührt, kann dies ebenso negative Folgen haben wie ein Mangel an Nähe zu unseren Mitmenschen. Was passiert dabei in unserem Körper? Wie wirkt sich dauerhafte Distanz auf unser Empfinden aus? Fragen, auf die Harald Lesch in seinem "Kosmos" unter dem Titel "Touch me - Was Berührung mit uns macht" Antworten sucht - und findet.
Lange vernachlässigt, geriet der sensorische Sinn erst vor kurzer Zeit in den Fokus der Wissenschaft. Die Forscher, deren Arbeit Lesch in seiner Sendung begleitet, fanden Erstaunliches: Nicht nur ist der Berührungssinn überlebenswichtig, er ist auch Grundlage für gemeinschaftliches Leben. Über moderne Messmethoden ließ sich herausfinden: Körperliche Nähe - etwa durch Streicheln - ist für unser seelisches Wohlbefinden essenziell. Die Abwehrkräfte werden gestärkt, unsere soziale Kompetenz wächst dank des Bindungs- oder "Kuschelhormons" Oxytocin. Berührungen mindern Stress und Angst, Empathie wird so erst möglich. Auch deshalb spricht etwa der Leipziger Haptikforscher Prof. Martin Grunwald vom "Zauber der Berührung". Mit seinem Team hat der Wissenschaftler die Folgen von Selbstberührung erforscht - und was passiert, wenn es an dieser mangelt.