Star der Siebziger

Ryan O'Neal wird 80: Eine "Love Story" voller Tragödien

20.04.2021 von SWYRL/Sven Hauberg

Sein Leben war geprägt von Skandalen, Schicksalsschlägen und großen Filmen, nun wird Ryan O'Neal 80 Jahre alt. Was macht der Star aus "Love Story" heute?

Wenn man auf das Leben von Ryan O'Neal zurückblickt, fragt man sich unweigerlich, was man nun beeindruckender finden soll: die Liste der Regisseure, mit denen der Schauspieler im Laufe seiner Karriere zusammengearbeitet hat, oder die nicht minder lange Liste all der Berühmtheiten, mit denen er im Bett war? Namen wie Stanley Kubrick, Peter Bogdanovich und Walter Hill stehen auf der einen (auf jener mit den Regisseuren), Namen wie Ursula Andress, Bianca Jagger und Barbra Streisand auf der anderen.

Ryan O'Neal wird am 20. April 80 Jahre alt. Der Mann, der 1941 in Los Angeles geboren wurde, war zeitlebens kein einfacher Charakter. Vor allem, was die Frauen betrifft. Zweimal war er verheiratet ("Ich habe mit 21 geheiratet, war damals aber unreif für einen 21-Jährigen"), bevor er in Schauspielerin Farrah Fawcett ("Drei Engel für Charlie") die Liebe seines Lebens fand. Aber auch mit Fawcett war es ein auf und ab, weil O'Neal ihr nicht treu bleiben konnte. Immerhin: Mit Unterbrechungen hielt die Beziehung von 1979 bis zu Fawcetts Tod 2009. Dazwischen: all die anderen Frauen, auch Diana Ross, Melanie Griffith und Anjelica Huston, die O'Neal später vorwarf, sie missbraucht zu haben.

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Ein unvergessener Satz

Vier Kinder gingen aus den beiden Ehen und der Beziehung zu Fawcett hervor, auch das Verhältnis zu ihnen war nie leicht. Griffin, die zweitälteste Tochter, sagte einmal in einem Interview, ihr Vater habe ihr Drogen gegeben, als sie elf war. "Er war ein gewalttätiger, narzisstischer Psychopath." Jahrelang waren sich Vater und Kinder fremd. Einen Tiefpunkt erreichte das Verhältnis zwischen Griffin und ihrem Vater, als er auf sie schoss, angeblich aus Notwehr. Und auf Fawcetts Beerdigung - noch so ein Tiefpunkt - schlug er sie, ohne zu wissen, dass sie seine Tochter war.

Und dann war da noch der Krebs. Fawcett starb an einem Analkarzinom, bei O'Neal selbst wurde 2001 Leukämie diagnostiziert, elf Jahre später Prostatakrebs. "Krebs ist ein heimtückischer Feind", sagte O'Neal einmal in einem Interview, als Fawcett gerade im Sterben lag.

O'Neals Karriere begann Mitte der 60-er mit einer Rolle in der Seifenoper "Peyton Place". Die 70-er waren dann sein Jahrzehnt. Arthur Hillers "Love Story", einer der größten Erfolge jener Jahre, wurde sein Durchbruch. O'Neal spielte einen reichen Jurastudenten, der eine arme Musikstudentin (Ali MacGraw) kennen und lieben lernt und sie dann verliert - an den Krebs. Für beide Hauptdarsteller gab es Oscarnominierungen, unvergessen ist bis heute die Titelmelodie von Francis Lai und natürlich jener Satz, den das Drehbuch O'Neal in den Mund legte: Liebe heißt, niemals um Verzeihung bitten zu müssen ...

Karriereknick wegen Kubrick

Danach die zwei großen Bogdanovich-Filme, "Is' was, Doc?" und "Paper Moon". 1975 war es ausgerechnet Stanley Kubrick, der O'Neals Karriere zum Straucheln brachte. O'Neal spielte die Titelfigur im Historienfilm "Barry Lyndon", einen verarmten Landadeligen, der im Irland des 18. Jahrhunderts in die Wirren der Weltpolitik gerät. Heute wird "Barry Lyndon" gemeinhin als Meisterwerk anerkannt, seinerzeit aber floppte der Film an den Kinokassen.

In den 80-ern konnte O'Neal nur schwer an seine einstigen Erfolge anknüpfen. Er drehte viele Flops, fiel tief, stand aber immer wieder auf. Die meisten Filme jener Jahre sind heute vergessen, in Erinnerung blieben vor allem die Skandale - siehe oben.

Und heute? 2015 spielte O'Neal eine kleine Rolle in Terrence Malicks "Knight of Cups", sein bislang letzter Film. Ein Jahr später stand er mit Ali MacGraw, seiner Partnerin aus "Love Story", gemeinsam auf der Bühne. Zuletzt sah man das Hollywood-Traumpaar der 70-er im Februar zusammen. Da erhielten O'Neal und MacGraw einen Stern auf dem Walk of Fame, aufgrund der Pandemie in einer Online-Zeremonie allerdings. "Ich liebe es, Ali wiederzusehen, auch wenn sie viele Bundesstaaten von mir entfernt ist", sagte ein sichtlich gerührter O'Neal in die Kamera. Für einen Moment, so schien es, war da all das Ungemach der letzten Jahrzehnte vergessen.

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