01.07.2022 von SWYRL/Rupert Sommer
Der neue ARTE-Dokumentarfilm "Insektenkiller", der in Erstausstrahlung gezeigt wird und einen Themenabend einleitet, beleuchtet die Bedrohung der Ökosysteme durch Gifte der weltweiten Chemiekonzerne.
Es ist ein düsteres, bedrohliches Thema. Und doch erinnert der neue ARTE-Dokumentarfilm "Insektenkiller", der in deutscher Erstausstrahlung gezeigt wird und einen Themenabend auf dem Sender einleitet, zunächst an das Schöne. Die Nahaufnahmen winziger Lebewesen lassen sich im Film von Sylvain Lepetit, Miyuki Droz Aramaki und Sébastien Séga als eine Verbeugung vor der Magie der Natur verstehen.
Jedoch machen sie rasch und unmissverständlich klar: Die Neonicotinoiden, sogenannte "systemische" Insektizide, die sich in allen Pflanzenzellen ausbreiten, entfalten bei ihrem flächendeckenden Einsatz in der Landwirtschaft eine verheerende Wirkung.
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Das geschieht, weil moderne Gifte der weltweiten Chemiekonzerne weiterhin noch so gut wie alle Kleinlebewesen gleichzeitig bedrohen. So ist seit den 1990-ern die Gesamtbiomasse der Insekten um 75 Prozent geschrumpft. Dies wirkt sich gefährlich auf die Nahrungsketten aus: Fische und Vögel finden oft nicht mehr genug Nahrung, die Bestände gehen zurück, ganze Arten sterben aus. Und der Sprung zum Menschen - und dort zu schwerwiegenden Gesundheitsschäden durch Pestizide - ist nicht weit.
Der ARTE-Themenabend "Pestizide - Profit außer Kontrolle" setzt sich um 21.50 Uhr mit dem 90-minütigen investigativen Dokumentarfilm "Pestizide: Europas zynischer Giftexport" fort. Darin geht es um den Umgang mit Pestiziden, die in Europa zwar verboten sind, aber trotz des Schadens, den sie anrichten in anderen Ländern zum Einsatz kommen. Es ist ein lukrativer Export, doch Rückstände der Gifte kehren zurück - in Orangen, Kaffee und Soja. Die Dokumentation klärt auf, warum die EU nichts dagegen unternimmt.