Echtes Leben: Aus der Kurve geflogen - So. 19.09. - ARD: 17.30 Uhr

Wenn Fans nicht mehr ins Stadion dürfen

15.09.2021 von SWYRL/Andreas Schoettl

Sie standen sonst jedes Wochenende auf den Tribünen der Fußballstadien. Doch dann kam die Pandemie. Das bedeutete: keine Spiele mehr vor vollen Rängen. Die Hardcore-Fans und Ultras sind "Aus der Kurve geflogen", so der Titel einer Reportage, die nun im Ersten zu sehen ist.

Zuerst war es nur ein "Geisterspiel". Nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im März vergangenen Jahres Corona zur globalen Pandemie erklärt hatte, fand das Rheinderby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln schlagzeilenträchtig vor leeren Rängen statt. Es folgten die Aussetzung des Spielbetriebs in der Bundesliga und der 2. Liga bis in den Mai hinein. Erst am 16. Mai konnte die Bundesliga-Saison 2019/20 unter strengen Hygiene-Auflagen mit dem 26. Spieltag fortgesetzt werden. Zuschauer durften unter dem Hygienekonzept nicht dabei sein.

Rund 17 Corona-Monate blieben die Stadien für die Anhänger geschlossen. Gerade für Hardcore-Fans und Ultras eine ewig lange Zeit! Wie ist es ihnen und anderen Fan-Gruppierungen ergangen, wenn sie auf ihren sonst angestammten Platz in den Kurven der Bundesliga verzichten mussten? Der Film von Antonella Berta begleitet Fans aus Wiesbaden und Umgebung vom Anfang der Ausgangsbeschränkungen bis heute. Im Mittelpunkt stehen als Protagonisten Michael, ein Koch und Hooligan, die angehende Lehrerin Natascha und Lars, ein Ultra.

Sie allesamt sind Fans von Eintracht Frankfurt und gehören der Fangruppierung "Adler & Fans" an. Ohne den Bundesliga-Fußball blieb ihnen Zeit und Raum für eine weitere Beschäftigung: der Unterstützung obdachloser Menschen. Das hatten sie zwar auch schon vor Corona getan. Doch mit der Pandemie gingen Michael, Lars und Natascha in Vollzeit bei der Betreuung der Notleidenden. Die Fans kochten warme Mahlzeit für die Obdachlosen von Wiesbaden. Und das täglich, 66 Tage lang. Als der Lockdown gelockert wurde, blieben sie bei ihrer guten Tat. Denn in den Monaten seit der Beginn der Pandemie hat sich bei ihnen vor allem eines geändert: der Blick auf die Glamourwelt des Profi-Fußballs. Michael, der Eintracht Frankfurt-Fan, bekennt: "In den Obdachlosen, die wir gerade versorgen, sehe ich ein Schicksal, an dem ich haarscharf vorbeigegangen bin." Zweifellos ein starker TV-Beitrag, der neue Perspektiven auf eine sonst oft nur klischeehaft beobachtete Szene eröffnet.

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