Terra X: Magie der Märchen - So. 04.10. - ZDF: 19.30 Uhr

Zwischen Perchten und Germanen: Woher stammt der Mythos "Frau Holle"?

26.09.2020 von SWYRL/Elisa Eberle

"Frau Holle" ist eines der bekanntesten Märchen der Gebrüder Grimm, doch sein mythologischer Ursprung ist eher unbekannt. "Terra X" begibt sich nun auf Spurensuchen. Die Doku erzählt von germanischen Mythen und von Moralvorstellungen des 19. Jahrhunderts.

"Eine Witwe hatte zwei Töchter, davon war die eine schön und fleißig, die andere hässlich und faul." - Das Märchen "Frau Holle" der Gebrüder Grimm kennt vermutlich jedes Kind. Doch wie steht es um den historischen Ursprung der Geschichte und den Moralvorstellungen jener Zeit? Was haben heidnische Gottheiten damit zu tun und was die österreichischen Perchten? Die Filmemacher Ingo Helm und Volker Schmidt-Sondermann haben sich auf eine unterhaltsame kulturhistorische Spurensuche begeben.

"Frau Holle und ihre versunkene Welt" heißt die Doku, die nun im Rahmen der neuen "Terra X"-Reihe "Magie der Märchen" ausgestrahlt wird. Gemeinsam mit Experten beleuchten die Autoren darin nicht nur die Figuren, sondern auch viele der im Text vorkommenden Symbole: Alles beginnt mit dem Brunnen. Im Märchen ist er das Tor in eine fantastische Welt. Im realen Leben wiederum diente er vor allem als Wasserspender, aber auch als Zentrum des sozialen Miteinanders. Vor allem Frauen tauschten über Jahrhunderte dort ihre Neuigkeiten und Gerüchte aus.

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Tugendhafte Frauen und heidnische Gottheiten

Überhaupt sind es die Frauen, die in "Frau Holle" im Zentrum stehen: Tatsächlich, so erfährt man, gibt es kein zweites Märchen, in dem ausschließlich weibliche Figuren auftreten. Goldmarie und Pechmarie sollten vor allem jungen Frauen als "moralische Leitlinie" für ein sittsames Leben dienen. Schon deshalb wird am Ende die Fleißige belohnt und die Faule bestraft - entsprechend des damaligen Zeitgeists.

Und wie steht es um die eigentliche Titelfigur? Über die genaue Herkunft der Frau Holle sind sich Wissenschaftler bis heute uneins. Feststeht nur: Ihr Ursprung liegt in uralten weiblichen Gottheiten, ob sie nun Diana oder Freya heißen. Aufgrund ihrer heidnischen Herkunft sind diese Namen heute nahezu vergessen. Dafür haben vor allem christliche Mönche vor mehr als tausend Jahren gesorgt. Ein letztes Überbleibsel gibt es dennoch: Bei den österreichischen Perchtenläufen tritt bis heute zum Jahreswechsel Frau Perchta auf. Sie ist, laut Wissenschaftlern, das mystische Vorbild für die Frau Holle im biedermeierlichen Grimm-Märchen.

Eine Woche nach der Ausstrahlung widmet sich "Terra X" einem weiteren Märchen: "Magie der Märchen - Hänsel und Gretel" wird am Sonntag, 11. Oktober, um 19.30 Uhr, ausgestrahlt.

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