Wilsberg - Bielefeld 23 - Sa. 26.11. - ZDF: 20.15 Uhr

Mannis Comeback

22.11.2022 von SWYRL/Tom Ruder

Die ARD zeigt Fußball, das ZDF demnach nur eine Wiederholung. Aber eine schöne. Heinrich Schafmeister alias Wilsbergs alter Freund Manni Höch kehrt zurück. In "Bielefeld 23" steht er als Bauamtsleiter unter Verdacht, Drogen zu konsumieren.

Lionel Messi vs. Georg Wilsberg. Wofür werden sich die Zuschauerinnen und Zuschauer an diesem Samstagabend entscheiden? Superstar vs. grummelnder Privatdetektiv. Während das Erste um 20 Uhr die WM-Begegnung Argentinien gegen Mexiko aus dem Lusail Stadium in Lusail überträgt, bittet das ZDF nach Münster. Und nach Bielefeld. Dass die Öffentlich-Rechtlichen während einer WM auf Erstausstrahlungen verzichten, hat Tradition, wird von vielen aber mit Recht als ärgerlich empfunden. "Bielefeld 23" heißt die 66. Folge der Krimireihe "Wilsberg", die Anfang 2020 erstmals ausgestrahlt wurde und nun wiederholt wird. 6,36 Millionen Menschen schalteten damals ein und wurden nicht enttäuscht. Der Film ist einer der spaßigsten aus den vergangenen Jahren. Nicht nur, weil ein alter Bekannter zurückkehrt.

Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit verschlägt es Privatermittler Wilsberg (Leonard Lansink) nach Bielefeld, in die ostwestfälische Metropole, die in den vielen "Wilsberg"-Jahren ja ein gern genutzter Running Gag ist. Wilsbergs alter Freund, der Bielefelder Bauamtsleiter Manni Höch (Heinrich Schafmeister) ist in Schwierigkeiten geraten. Man wirft ihm vor, Bestechungsgelder angenommen zu haben. Wilsbergs Kumpan, der Steuerfahnder Ekki (Oliver Korittke), ist natürlich mit dabei, leidet aber unter der Stadt, wird er doch hier ob seiner Einmischungen unentwegt vom örtlichen Kommissar Drechshage (Stefan Haschke) zynisch angegriffen.

Das Bauprojekt "Bielefeld 23" ist in der Planung bereits weit vorangeschritten - eine Shopping-Mall soll statt eines Behindertenzentrums hochgezogen werden. Doch das örtliche Blatt, der "Bielefelder Blick", berichtet unaufhörlich von Bestechungsgeldern und von Drogen, die beim Behördenchef im Spiel sind. Höchste Zeit für Wilsberg, sich als Hausmeister der Baubehörde zu verkleiden und undercover zu ermitteln. Ekki macht sich derweil an die hübsche Sekretärin (Mira Bartuschek) der ehrgeizigen Vizechefin heran und erfährt dabei viel über die Innereien der Behörde.

Zuletzt gab sich die Reihe ja einige Male recht ernst. Hier jedoch besteht wahrlich kein Mangel an Kalauern und Witzen. Manche gut gelungen, manche eher weniger. Es besteht schon die Gefahr, dass bei so viel Humor der Rest an Krimispannung flöten geht.

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"Lieber mit dir streiten als einsam sein"

Aber: Wilsberg und seinem getreuen Ekki sieht man immer wieder gerne zu. Es ist diesmal mehr überbordendes Boulevard- als Kriminaltheater, das einem der "Wilsberg"-erfahrene Autor Stefan Rogall serviert (Regie: Dominic Müller). Ein Anbandeln ohne Ende, ein Aufdröseln von Beziehungskisten - zwischen Ekki und seiner Liebschaft, aber auch zwischen dem in Not geratenen Bauamtsleiter Manni und seiner ehrgeizigen Stellvertreterin (Karin Giegerich), die ihrem Ex ans Leder will. "Lieber mit dir streiten als einsam sein", beichtet Manni der Dauer-Gegnerin.

Das Wichtigste jedoch: Treue Fans der Reihe bekommen eben diesen charmant-trotteligen Manni wieder. Heinrich Schafmeister spielte bis zur 15. Folge den Gefährten des Privatdetektivs und stieg dann aus. Dreimal kehrte er seitdem für einen Gastauftritt zurück, zuletzt eben in jener "Bielefeld 23"-Folge. Manni vs Messi heißt es also streng genommen an diesem Abend.

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