Blackport - Do. 23.03. - ARTE: 21.45 Uhr

Ein Überlebenskampf in Island

15.03.2023 von SWYRL/Aylin Rauh

Gísli Örn Garðarsson und Björn Hlynur Haraldsson inszenierten mit "Blackport" eine achtteilige Serie, in der sich die Handlung um eine höchst brisante politische Entscheidung Islands in den 1980er-Jahren dreht: die Einführung von Fangquoten.

Familie, Zusammenhalt, Gesellschaft und ganz wichtig: Fische! - Das Leben in der isländischen Kleinstadt Westfjorden ist nicht so ruhig, wie es den Anschein macht - zumindest in der Serie "Blackport" nicht. Dort stehen Streitereien und politische Konflikte auf der Tagesordnung, seit in den 1980er-Jahren die Fangquoten für die Hochseefischerei eingeführt wurden. Das seither in Island hoch umstrittene Gesetz sollte der Bedrohung der Fischbestände entgegenwirken. Es führte letztendlich aber auch zur Verarmung und Existenzgefährdung ganzer Gemeinden. "Nur Schiffe mit zugeteilter Quote durften noch fischen", heißt es zu Beginn der sehenswerten Serie. ARTE zeigt nun die ersten vier Folgen von "Blackport" an einem Abend. Die restlichen Episoden werden am Donnerstag, 30. März, ab 21.50 Uhr, ausgestrahlt.

Jón (Gísli Örn Garðarsson) ist in den 80-ern der Bürgermeister der Kleinstadt Westfjorden. Er bereitet sich auf einen wichtigen Termin vor: Zusammen mit seinem Bruder Torfi (Ingvar Sigurdsson) möchte er einen Fisch-Trawler kaufen, eine Investition in die Hochseefischerei. Aber zuerst müssen sie die Bank von ihrer Idee überzeugen. Dabei steht einiges auf dem Spiel, insbesondere die Existenz der Stadt und ihrer Bewohner, die gegen das neue Gesetz protestieren. Als Unterstützung ist seine Sekretärin und Liebhaberin Harpa (Nína Dögg Filippusdóttir) mit an Bord.

"Ich finde ihn nicht", meint Jón nur verzweifelt zu Harpa und ihrem Mann Grímur (Björn Hlynur Haraldsson). Die Rede ist von Torfi, der verschwunden ist. Während der Bürgermeister die Bankleute bei Laune hält, rennt Harpa los, um ihn zu suchen. Schnell kann sie ihn ausfindig machen - betrunken und im Bett mit ihrer Schwester Ella (Anna Svava Knútsdóttir). "Seid ihr verrückt geworden?", schreit die Sekretärin, "Torif, alle warten auf dich!" Auch Ella bekommt ihr Fett weg: "Ich habe dir hier einen Job besorgt, weil du meine Schwester bist, und jetzt zerstörst du die Zukunft der ganzen Stadt!" Und sie soll recht behalten.

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"Du machst andauernd nur Ärger"

Es kommt, wie es kommen muss: Weil Torfi betrunken zur Vertragsunterzeichnung erscheint, platzt der Deal mit der Bank - vorerst. Einer der Bänker ist angetan von den feierwütigen Stadtbewohnern und überzeugt seinen Kollegen, noch eine Nacht in Westfjorden zu bleiben. Schließlich sei er schon lange nicht mehr auf einer Party gewesen. Für Jón ist das die Chance, er möchte unbedingt seiner Stadt helfen und das Interesse der Einwohner vertreten.

Allerdings stirbt Torfi in dieser Nacht an einem Herzinfarkt - mitten im Schäferstündchen mit Tinna (Kristín Þóra Haraldsdóttir), der Affäre von Harpas Mann Grímur ... - Es ist gleich zu Beginn einiges los in diesem Idyll von einem Fischerstädtchen. Auf der einen Seite die große Politik, auf der anderen diverse Liebeleien und persönliche Dramen, die manchen Protagonisten schnell an die Grenze des Erträglichen führen.

Liebe hinter den Kulissen

Nína Dögg Filippusdóttir gehört zu den bekanntesten Schauspielerinnen Islands und schrieb auch an den Drehbüchern für "Blackport" mit. Zudem nahm ihr Mann Gísli Örn Garðarsson, der die Rolle des Bürgermeisters verkörpert, mit Björn Hlynur Haraldsson auf dem Regiestuhl Platz. Haraldsson spielte bereits in Produktionen wie "The Witcher", "Cop Secret" und "Lamb" mit.

Gemeinsam mit Drehbuchautor Mikael Torfason gelang es dem Trio, die authentische Geschichte einer Kleinstadt zu erzählen, die um ihre eigene Existenz kämpft und gleichzeitig mit dem drohenden Niedergang der Hochseefischerei konfrontiert ist. Das vermittelte Gemeinschaftsgefühl der Bewohner und die nahbar gezeichneten Figuren sorgen, typisch für Serien aus Island, jede Menge Glaubwürdigkeit - verzwickte Liebesgeschichten inklusive. Nicht umsonst gewann "Blackport" beim Festival Séries Mania 2021 in der Kategorie Internationaler Wettbewerb.

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