"Bares für Rares" - 29.09.2022
Waren die zwei Figuren zuviel Erotik für den ZDF-Nachmittag? Nein, Akt ist ja Kunst. Und die Porzellan-Damen hatten ja noch ein Handtuch an den Hüften. Für eine Überdosis Erotik sorgten erst die "Bares für Rares"-Händler. Die intimen Einblicke hätten viele Zuschauer sicher lieber nicht gehört ...
© ZDFBares für Rares
"Mein lieber Herr Gesangsverein!", bestaunte Horst Lichter die nackten Tatsachen am Tisch. "Kannst du dich entscheiden für eine?", fragte Dr. Friederike Werner. "Ich finde beide sehr interessant", gab der Moderator sich diplomatisch.
© ZDFBares für Rares
Diese beiden Damen hatten die Porzellan-Damen mitgebracht: Michaela und Sylvia, Schwestern aus Wörth in Bayern und Wien. Ihre zierlichen Begleiterinnen hingegen kamen aus Ungarn.
© ZDFBares für Rares
Die Mutter von Michaela und Sylvia hatte das Mitbringsel-Duo von ihren Tanten aus Ungarn geschenkt bekommen. Danach standen sie 50 Jahre im elterlichen Wohnzimmer, berichteten die Schwestern.
© ZDFBares für Rares
"Tiptop-Zustand", lobte Dr. Werner. Das sei "sehr außergewöhnlich für die zarten Figurinen". Bis auf kleine Details wie "Draperie und Fußhaltung" würden die unterschiedlich großen Figuren gleich aussehen.
© ZDFBares für Rares
Horst Lichter wollte es genauer wissen. Der Künstler Elek Lux habe den Entwurf zirka 1929 geschaffen, so die Expertin. Hergestellt wurden die Figuren von der Marke Herend aus Ungarn. Das Motiv der "Badenden" sei schon in der Antike beliebt gewesen.
© ZDFBares für Rares
Man kenne sie in der Malerei und Skulptur von Rembrandt bis Picasso, wusste Dr. Werner. "Ein bestimmtes Frauenideal, die schlanke Figur, etwas zurückhaltend". Die Dargestellte binde sich gerade die Haare, bevor sie ins Bad steigt.
© ZDFBares für Rares
"Ganz dezent" seien die Figuren bemalt, befand Dr. Friederike Werner. Lichter stellte die obligatorische Frage nach dem Wunschpreis. 500 Euro erhofften sich die Verkäuferinnen.
© ZDFBares für Rares
Dr. Friederike Werner hatte gute Nachrichten: Da es sich um "eine begehrte Figur" handele, wäre schon allein die große Figur 500 bis 600 wert. "Insgesamt 700 bis 900", so der Schätzpreis. Die Schwestern freuten sich entsprechend.
© ZDFBares für Rares
Friedrich Häusser (Bild) sah sich die Damen mit den Händen an. "Das Gesicht ist bei der Großen viel ausdrucksstärker", stellte der Händler fest. "Da ist ja auch mehr Platz zum Bemalen", argumentierte Christian Vechtel.
© ZDFBares für Rares
Sie hätten "zwei Schönheiten mitgebracht", lobte Walter Lehnertz die Verkäuferinnen. "Ja", bestätigte Sylvia und deutete augenzwinkernd auf sich selbst. "Die Große ist schön", urteilte Lehnertz. Gemeint war die Porzellan-Figur.
© ZDFBares für Rares
"Ich kaufe nicht gerne Porzellan", fuhr Walter Lehnertz (links) fort. "Aber ich habe so ein kleines Erotikzimmer, da passen die zwei gut rein." Christian Vechtel (rechts) nahm den intimen Einblick mit stoischer Gelassenheit auf: "Wer hat das nicht?"
© ZDFBares für Rares
Zum Glück beendete Lehnertz das unfreiwillige Zuschauer-Kopfkino mit seinem ersten Gebot. 80 Euro ist bekanntermaßen sein Standard-Einstieg. Doch er fügte an: "Pro Figur, also 160 Euro."
© ZDFBares für Rares
Bis auf Susanne Steiger boten alle mit. Als Friedrich Häusser (links) die 500-Euro-Marke knackte, fragte Lehnertz ihn von der Seite: "Hast du auch ein Erotikzimmer?", fragt er den Kollegen. "Ich habe zwei Erotikzimmer", konterte Häusser.
© ZDFBares für Rares
"Die hintere Reihe macht mir echt Angst", kommentierte Markus Wildhagen. Manchen Zuschauern dürfte es ähnlich gegangen sein. 550 Euro bot Lehnertz (Mitte) nun. "Ich finde das fair", half der Kollege Christian Vechtel (rechts). Mit Erfolg? Ja!
© ZDFBares für Rares
Friedrich Häusser (links) und Markus Wildhagen (rechts) gaben sich geschlagen. "Sie dürfen die Mädels mitnehmen", erklärten die Schwestern gegenüber Lehnertz. "Na, Gott sei Dank, dann ziehen die zwei in die Eifel", freute sich der Händler.
© ZDFBares für Rares
"Hast du eigentlich noch Platz in deinem Erotikzimmer?", wollte Vechtel noch wissen. "Ich mach' mir da Platz", sagte Lehnertz. Die Schwestern freuten sich: "Ist doch toll, wenn die Figuren jetzt in seinem Erotikzimmer stehen."
© ZDFBares für Rares
Der Designer-Sessel sei "geliebt worden, das sieht man an den Armlehnen", kommentierte Lichter die Abnutzungserscheinungen am Leder. Den Wunschpreis von 1.800 Euro bremste Detlev Kümmel daher auf 450 Euro. Friedrich Häusser war der Chefsessel 580 Euro wert.
© ZDFBares für Rares
Der Onkel einer Verkäuferin war Seefahrer und "brachte immer wieder Geschenke mit". Eines davon war dieser goldene Anhänger mit Schmucksteinen. Wendela Horz taxierte auf 2.500 Euro. Susanne Steiger zahlte 2.450 Euro.
© ZDFBares für Rares
Steinaltes Steinzeug: Die Vase von 1898 war Kunst, nicht funktional. "Also keine Blümchen und kein Wein", erkannte Lichter korrekt. Zwei Verkäuferinnen erhofften sich bis zu 300 Euro. Dr. Friederike Werner hielt bis zu 600 für angebracht. Christian Vechtel zahlte 300.
© ZDFBares für Rares
"Die Pünktchen sind Diamanten?", riet Lichter. Wendela Horz bestätigte. Die Brosche aus 585er Gold mit Smaragden wollte ein Vater-Sohn-Paar veräußern. Den Wunschpreis von 50 Euro überbot Horz deutlich: bis zu 600 Euro. Susanne Steiger zahlte den Schätzpreis.
© ZDFBares für Rares
Ein Verkäufer hatte eine Walzenspieluhr dabei, wie Detlev Kümmel erkannte. Sein Papa wünschte sich dafür 3.500 Euro. Kümmel taxierte auf maximal 2.000. Zu wenig. "Die Karte bleibt bei mir in der Buxe", erkannte Lichter - kein Verkauf für diese Summe.
© ZDF