Im ZDF-"Morgenmagazin"

"Frustration ist groß": Bauernpräsident kritisiert nach schlechter Ernte "politische Vorgaben"

22.08.2024 von SWYRL

"Die Landwirte sind enttäuscht": Weil die Ernte in diesem Jahr schlecht ausfiel, herrscht laut Bauernpräsident Joachim Rukwied Frust. Schuld seien neben dem Klimawandel auch "politische Vorgaben", kritisierte er im ZDF-"Morgenmagazin". Oftmals seien diese "praxisfremd" und "nicht praktikabel".

Für die deutschen Bauern geht die Saison mit einer ernüchternden Ernte zu Ende: "Die Landwirte sind enttäuscht", fasste Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, nun die Stimmung zusammen. Die Frustration sei "doch stark" nach dieser Ernte, sagte er im ZDF-"Morgenmagazin". Seit zehn Jahren gebe es nur eine Tendenz: "rückläufige Erträge". "Das hängt mit dem Klimawandel zusammen, aber auch mit politischen Vorgaben", kritisierte Rukwied: "Wir dürfen in manchen Gebieten nicht mehr bedarfsgerecht düngen."

Die Pflanzen könnten so vor Schädlingen und Infektionen nicht mehr geschützt werden. Das sehe man nun sehr deutlich. Während man seit Jahren versuche, sich an die veränderten Witterungsbedingungen anzupassen und "resilienter" zu werden, betreffe eine andere Frage die Politik. Wenn man nicht pflanzengerecht düngen dürfe, produziere man "am Markt vorbei".

Was die Politik in Deutschland betreffe, sei "die Frustration groß". "Es werden ständig neue Gesetzesvorgaben auf den Weg gebracht, die nicht praktikabel sind, die praxisfremd sind. Da müssen wir nachjustieren", kritisierte der Bauernpräsident (CDU).

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Höhere Preise derzeit nicht erwartet

Mit Blick auf die Folgen der Bauernproteste in diesem Jahr konstatierte Rukwied, man sei erfolgreich gewesen sei und habe "ungerechtfertigte Steuererhöhungen" verhindern können. Die deutschen Bauern hätten in Europa "die agrarpolitische Agenda gedreht". Ausgehend von den hiesigen Protesten sei es auch in anderen europäischen Ländern zu Demonstrationen gekommen. Man hoffe mit der kommenen EU-Kommission auf eine Politik, die die Erfordernisse der Landwirtschaft berücksichtige.

Die Politik sei auch gefragt, wenn es um Einfuhrzölle für Milchprodukte gehe. Damit hatte kürzlich China gedroht. Auf EU-Sanktionen in der Automobilbranche reagiere China mit Maßnahmen in der Agrarwirtschaft "ganz gezielt, um einzelne europäische Staaten ärgern zu können", analysierte Rukwied im "Morgenmagazin". Abschließend beurteilen könne man das noch nicht, so der Bauernpräsident. Zudem produziere man vor allem für den heimischen Markt.

Für diesen seien trotz der schlechten Ernte derzeit keine höheren Preise zu erwarten, prognosizierte Rukwied: "Davon gehe ich im Moment nicht aus." Die Lebensmittelpreise seien über Jahrzehnte der Stabilisator bei der Inflation gewesen. Trotzdem, so der Bauernpräsident, seien die Preise derzeit "nicht auf einem zufriedenstellenden Niveau". Der Anteil der Landwirte daran nehme allerdings ab.

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